Ich sah einige Leute und schrie erneut auf. Sie riefen: ,,Hände hoch!"Es waren einige Schüler aus der Parallelklasse dabei und sie sahen alle ziemlich wütend aus. Sie gehörten zu einer Gang und hatten angeblich etwas mit Drogen und so zu tun. Die meisten hatten Respekt vor ihnen. Ich gehörte auch zu ihnen. Aber warum soll ich meine Hände hoch nehmen?
,,Hey, du auch!", rief einer von ihnen und sah zu mir. Ich schaute zu Pauli und Laura. Sie sahen ängstlich aus und hielten ihre Hände über dem Kopf. ,,Wird's noch?!" Schnell nahm ich meine Hände nach oben.
,,So, und jetzt gebt ihr mir eure Handy!", hörte ich eine neue, aber bekannte Stimme. Sie gehörte zu dem Badboy der Schule. Dave. Wird ja immer besser. ,,Klappe!" Upps. Pauli und Laura gaben ihm ihre Handys. Nun schaute er mich an. ,,Ist was?", fragte ich. ,,Ich möchte dein Handy haben!" - ,,Und ich möchte auch anders feiern, als euch mein Handy zu geben!", gab ich zurück. Ja, ich hatte vedammten Schiss vor ihm, aber das ist nun mal meine Art, es zu zeigen. Scheiße, jetzt legte ich mich auch noch mit ihm an. Der Abend konnte ja nicht besser laufen.
Er kam mir näher, sehr nahe und ich bekam noch mehr Angst. Als er nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt war, beugte er sich zu mir runter und flüsterte mir ins Ohr: ,,Du gibst mir jetzt dein fuckin Handy oder du und deine zwei Freundinnen da werden hier nicht mehr lebend rauskommen." Er ging ein kleines Stück zurück und deutete auf seine Waffe. Sie war irgendwie an seinem Gürtel befestigt. Jetzt stand ich kurz vor einem Zusammenbruch. Ich zitterte bereits und hatte eine Gänsehaut. Bevor ich wieder meiner Stimme vertrauen konnte, schluckte ich schwer. ,,Sofort!", er wurde langsam ungeduldig.
,,Ich habe keins dabei.", antwortete ich brüchig. Er kam wieder näher und grinste dreckig. Er sah bei dem düsteren Licht echt gruselig aus. Aber auch verdammt heiß. Ich schüttelte kurz meinen Kopf, um den Gedanken abzuschütteln. Als er wieder zu mir herabblickte, sah ich ihn mit zusammengekniffenen Augen an. ,,Ich habe kein Handy dabei!", sagte ich mit einigermaßen starken Stimme. Toll Jo. Hast du gut gemacht. Warum habe ich das nicht gleich gemacht? Ach ja, er hat eine Waffe!! Ich versuchte ihn herausfordernd anzuschauen und seinem Blick standzuhalten.
Er sah erst wütend, dann belustigt aus. Ich bemerkte erst jetzt, dass er mir bedrohlich nah war. Schnell lief ich einen Schritt nach hinten, aber er kam hinterher. Also lief ich einen weiteren Schritt zurück. Doch da war eine Wand im Weg. Ich prallte unsanft dagegen. Jetzt sah er aus, als müsste er sich ein Lachen verkneifen. Arschloch.
,,Nicht so unfreundlich, Prinzessin." Wann bekomme ich endlich meine Gedanken unter Kontrolle? ,,Du bist ein bisschen vorlaut, Kleine." - ,,Und du Dave, bist ein verdammtes Arschloch!" Oh oh, jetzt sah er noch wütender aus. ,,Schön, dass du mich kennst. Darf ich auch deinen Namen erfahren?" - ,,Ich glaube nicht." - ,,Bitte sag es ihm.", sagte Pauli leise. ,,Hör' doch auf deine Freundin. Sie weiß wohl, was gut für dich ist." Seine dunklen Augen funkelten mich an. Sie waren sehr dunkel, aber ich konnte nicht genau sagen, welche Farbe sie hatten. Und sie sahen echt geil aus. So wie auch der Rest von ihm. Er hatte einen gut trainierten Körper, blondbraune Haare und sah echt heiß aus.
,,Fertig?" Ich bemerkte, dass ich ihn mit offenen Mund angestarrte und schloss diesen schnell wieder. Nun konnte er sich einen kleinen Lacher nicht unterdrücken.
Dave, der Badboy der Schule stand vor mir, ich stand an einer Wand gepresst und provozierte ihn auch noch. Na tolle Party.
,,Bekomm' ich jetzt dein Handy?", flüsterte er in mein Ohr und ich schnappte nach Luft. ,, Ich hab' dir schon gesagt, dass ich mein Handy nicht dabei habe!", presste ich hervor. Er packte mich an den Armen und hob mich hoch. Nun waren wir auf Augenhöhe. ,,Du kleines Biest.", sagte er nur und lies mich fallen. Da er ein ganz schönes Stück größer war, fiel ich dementsprechent runter und knickte um. ,,Autsch!" Er bückte sich zu mir herunter und knurrte: ,,Wenn du nicht anders willst." Er entriss mir meine Handtasche und leerte den Inhalt aus. es fiel Schminke und so heraus, aber kein Handy. ,,Hab' ich doch gesagt!", erklärte ich ihm, als er mich herausfordernt ansah. Es war wirklich nicht dort drinnen. ,,Und wo ist es dann?" Ich bekam das Gefühl, dass er ein klitzekleines bisschen sauer wurde.
,,Wo ist dein scheiß Handy?!", schrie er nun. Wenn er ernsthaft eine Antwort verlangte, konnte er lange warten. Ich konnte wirklich stur sein. Also presste ich meine Lippen aufeinander und hob mein Kinn wie ein Kleinkind.
Nun sah er mich vielsagend an: ,,Hey Kleine, ich glaube, ich weiß, wo dein Handy ist. Entweder gibst du es mir jetzt brav oder ich muss es mir holen." - ,,Nein." - ,,Was nein? Dass du es mir nicht gibst oder, dass ich es mir nicht holen soll?" Er kam wieder zu mir in die Hocke. Er war trotzdem noch knapp ein Kopf größer als ich, sodass ich zu ihm hoch schauen musste. ,,Was hältst du von beidem?" Er hielt mir seine Hand hin, damit ich dort mein Handy hineinlegen würde. Also nahm ich seine Hand und zog mich an ihr hoch. Dave stand auch auf und hielt erneut seine Hand hin. Ich schüttelte den Kopf. Seine Hand wanderte nach unten. Zu seiner Waffe. Scheiße. Nun nahm er sie aus dem Halfter. Ich zitterte wieder stärker. Langsam kam die Waffe meinem Kopf näher. Nun war sie an meinem Hals.
,,Ok.", flüsterte ich. Jetzt hielt er seine andere, freie Handfläche hin. ,,Einstecken!", er zögerte kurz, steckte sie dann aber wirklich weg. Also nahm ich mein Handy aus meinem Ausschnitt. ,,Geht doch, Kleine!", lachte er dreckig. Er ging ein paar Schritte zurück zu den anderen und gab einem von ihnen, der schon die anderen beiden Handys hatte, auch noch meins.
Sie stellten sich im Halbkreis vor uns auf. Dave stand in der Mitte. ,,Und jetzt? Wir können sie nicht einfach gehen lassen.", fragte einer, den ich schon öfters gesehen habe. ,,Hmm, hast recht. Obwohl ich glaube, dass die zwei nichts verraten werden." Dave nickte kurz zu Pauli und dann zu Laura. ,,Aber diese kleine Schlampe da..." Jetzt sah er mich wütend an und lies seinen Satz in der Luft hängen. ,,Ey, wie heißt du?" - ,,Marie." Er kam wieder näher. Da ich einen Fluchtweg für später brauchte, lief ich auch ein paar Schritte vor. Er schaute mich kurz verwundert an, aber dann fing er sich wieder.
,,Ich weiß, dass du nicht Marie heißt. Der Name klingt viel zu unschuldig.", antwortete er und grinste mich dreckig an. Automatisch lief ich einen Schritt zurück, er natürlich hinterher. ,,Ach ja?" - ,,Ja, willst du mir jetzt deinen richtigen Namen verraten?" Ich lief wieder weiter hinter und knallte gegen die Wand. ,,Was ist, wenn ich wirklich so heiße?" - ,,Dann würde ich dich sofort küssen.", flüsterte er. ,,Wie denkst du, dass ich heiße?", fragte ich ihn. ,,Nicht Marie." - ,,Wie denn dann?" Er kam mir wieder näher und hielt mich an meinen Handgelanken fest, die ich inzwischen wieder unten hielt. ,,Ich glaube, dass wirst du mir jetzt verraten.", raunte er in mein Ohr.
,,Und wieso glaubst du das?" Er ließ mich los, lief einen Schritt zurück und fasste an seine Waffe. ,,Hmm, okay. Einleuchtend." - ,,Also?" - ,,Anna." Jetzt schaute er mich wütend an, ließ dann aber seine Hand von seiner Pistole los. Seine Hand lag nun auf meiner Wange und sein Gesicht kam meinem langsam näher. ,,Das wagst du nicht.", stoßte ich hervor. ,,Und wenn doch?", fragte er dreckig.
Mein Knie schnellte nach oben, wie wir es im Sportunterricht gelernt haben. Glückwusch, Jo. Du hast sein bestes Stück erwischt. Gleichzeitig schlug ich in sein Gesicht. Er sah schmerzverzerrt zu mir. Nur kurz. Dann wieder wütend. Er lief ein paar Schritte zurück und zielte mit seiner Pistole auf mich. ,,Sag' mir, warum ich es nicht sofort beenden sollte?"
,,Fuck, Jo. Sage ihm sofort deinen verdamm... Scheiße.", schrie Pauli. Nun legte Dave ein selbstzufriedenes Grinsen auf. Ich musste mich verbessern: Verammtes selbstverliebtes Arschloch! ,,Ganz ruhig, Süße. Oder soll ich besser Jo sagen?" - ,,Hrmpf!"
,,Alter, du kleine Schlampe. Geh' nicht so mit unserem Boss um! Klar?" Einer, wahrscheinlich aus der höheren Stufe, kam auf mich zu. Er holte aus und schlug auf mich ein. Ich sank zu Boden. Alles war schwarz. Ich hörte, wie jemand meinen Namen rief. Eine weibliche Stimme? Mein Kopf schmerzte.
Jemand fiel neben mich. ,,Ah, verdammt! Was soll die Scheiße? Ich bin doch auf deiner Seite!", rief eine männliche Stimme. Dann knallte es laut und ich hörte einen dumpfen Aufschlag. Wie ein Schädel. Konnte das sein? Nun hörte ich zwei verzweifelte Stimmen. Ich ordnete sie zu Laura und Pauli zu. Sie weinten. Dann hörte ich noch ein männliches Scheiße. Dave?
Jemand drehte mich auf den Rücken. Dann war alles dunkel...
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Ich weiß, dass es fieß ist jetzt aufzuhören xD
Wenn's euch gefallen hat, bitte voten und kommentieren :)
Das nächste Kapitel kommt aus Dave's Sicht.
Schönes Wochenende, Lena
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Dream About A Bad Boy
Teen Fiction,,Tja. Ich kann dich halt dauernd auf's Neue überraschen." Ich erinnerte mich an den Tag in der Turnhalle, an dem meine Abschiedsfeier stattfinden sollte. Als er jemanden erschossen hat. Als ich zusammengebrochen war. An den Tag, an dem ich nach ein...