Kapitel 57

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,,Guten Tag, ich bin Mr Benford, Special Agent beim Federal Bureau of Investigation. Und Sie sind?"

,,Ehm, Joanna Zupke. Sie haben mich vorhin angerufen, dass ich kommen solle. Mit meinen Eltern. Meine Mutter hat mich kurz darauf angerufen, dass sie mich hierher fahren, aber jetzt sitzt sie mit meinem zukünftigen Vater bei der Polizei fest und Nick hat mich gefahren.", erklärte ich ihm unnötigerweise, denn er sah nicht wirklich interessiert aus und starrte auf seinen Bildschirm. Dann tippte er etwas ein.

Nach ein paar Sekunden bemerkte er wohl, dass ich meinen Bericht vollendet hatte und schaute in meine Richtung. ,,Nick?", fragte er verwirrt.

,,Bin ich.", antwortete Nick knapp. Mr Benford wand sich wieder dem Computer zu, scrollte ein bisschen und tippte wieder. Nun starrte er geistesabwesend auf den Bildschirm. Trotzdem schien er uns ein wenig seiner Aufmerksamkeit zu schenken. Auch wenn es sehr, sehr wenig war. Als Nick sich räusperte, zuckte er leicht zusammen und blickte kurz genervt zu ihm.

Schon nach wenigen Sekunden wurde ich ungeduldig und wippte mit meinen Füßen. Das schien seine Wirkung zu erfüllen, denn er drehte seinen Kopf in meine Richtung, aber dann fragte er: ,,Wissen Sie, in welchem Präsidium Ihre Mutter festhängt?"

,,Ehm, nein. Naja, irgendwo in L.A. halt.", antwortete ich.

,,Aha.", murmelte er und bemerkte erst ein paar Sekunden später tatsächlich, dass das keine sinnvolle Antwort war. Er runzelte kurz die Stirn, ging aber nicht weiter darauf ein. Stattdessen fragte er: ,,Wie heißt Ihre Mutter?" - ,,Clara Zupke.", antwortete ich knapp.

,,Bitte?" - ,,Naja, Clara Zupke halt." Dieser Mann ist aber wirklich schwer von Begriff. ,,Ich meine, wie schreibt man diesen Namen? K - L - A - R - A T - S - U - P - P - E ?", fragte er nach. Ich seufzte übertrieben und fing an den Namen richtig zu buchstabieren.

Daraufhin starrte er wieder auf seinen Bildschirm. Nach einer gefühlten Ewigkeit, was in Wirklichkeit nur zwei Minuten waren, meinte dieser: ,,Ihre Eltern werden in circa einer halben Stunde zu uns stoßen." Ich überlegte kurz und kam zu dem Entschluss: ,,Das kann nicht sein."

Mr Benford und Nick starrten mich erstaunt an. ,,Wie?", fragte der Special Agent verwirrt. ,,Na, mein Vater wohnt in Deutschland und es ist unmöglich für ihn in einer halben Stunde ... Haben Sie etwa Raketenflieger?"

,,Wir sollen WAS haben?", fragte Mr Benford belustigt. ,,Na, diese ganze schnellen Fliegedinger da. Haben Sie sowas etwa nicht?", fragte ich überrascht und enttäuscht zugleich.

,,Ach, Sie meinen Überschallflugzeuge? Ja, die haben wir tatsächlich." - ,,Und damit wollen Sie meinen Vater abholen?", hakte ich nach. Der gesprächigste Typ schien er ja nicht zu sein ...

,,Nein, aber den Begleiter Ihrer Mutter." - ,,Also, meinen Sie meinen zukünftigen Vater?" - ,,Wenn Sie das sagen."

,,Okay, ich möchte diese Unterhaltung ja ungern unterbrechen.", unterbrach uns Nick: ,,Aber ich würde jetzt doch ganz gerne erfahren, warum wir überhaupt hier sind?"

,,Na gut, kommen wir zur Sache. Eigentlich dürfte ich nur in Anwesenheit eines Erziehungsberechtigten mit Ihnen darüber reden." Aber. Aber. Aber. Da muss doch jetzt ein Aber kommen!

,,Aber ..." Ich atmete erleichtert auf. ,, ... bei Ihnen mache ich gerne eine Ausnahme." Er machte eine kurze Pause. ,,Warum grinsen Sie so?"

,,Ich habe gewusst, da kommt jetzt ein Aber.", erklärte ich stolz. Er schaute mich an, als würde er mich am liebsten in die Klapse einliefern lassen.

,,Können wir mal weiter machen?!", beschwerte sich Nick genervt.

,,Aber natürlich. Ich habe Sie, Joanna Zupke, angerufen, um Ihnen mitzuteilen, dass Dave Parslow wegen illegalen Waffenbesitzes, Drogenbesitz und Drogenhandel festgenommen wurde. Außerdem habe ich Ihre Mutter und deren Lebensgefährten hierherbestellt, da Ihr Bruder Luke Dawson auch wegen illegalen Waffenbesitzes, Drogenbesitzes und Drogenhandel festgenommen wurde."

,,Dave und Luke haben etwas zusammen unternommen?", fragte ich stürmisch. Mr Benford schaute mich verwirrt an, nickte dann aber doch: ,,Ja, sie wurden zusammen festgenommen. Ist es selten, dass die beiden sich verstehen?"

Ich wollte schon die komplette Geschichte erzählen, doch Nick unterbrach mich scharf: ,,Die beiden waren nicht alleine!"

,,Es waren fünf von euch.", antwortete er abwartend. ,,Wer war noch dabei?", fragte ich neugierig, doch auch diesmal ließ Nick keine Antwort zu: ,,Von uns? Was meinen Sie damit?"

,,Dave Parslow, Luke Dawson und drei weitere.", antwortete er nach kurzem Überlegen und schaute uns konzentriert an. ,,Wer. War. Noch. Dabei?", fragte Nick leicht wütend.

,,Eine Person von uns." Ich verstand nicht, was er meinte und blickte den FBI-Agenten verwirrt an. Nick allerdings schien sofort kapiert zu haben, was Sache war, seufzte und stützte seinen Kopf auf seinen Armen ab.

,,Oh.", murmelte ich schlicht, als ich es verstand. Sie wurden ausspioniert! Von einem Undercover-Agent. Von ... ,,Oh mein Gott!", rutschte es mir heraus.

,,Nick? Du ... Nein, Mr Benford, Ihr Sohn war das!" Gleich nachdem ich das gesagt hatte, schlug ich meine Hände auf den Mund. Doch es half nichts, Gesagenes konnte man nicht zurücknehmen.

Ich schaute ängstlich zu Nick. Hoffentlich war er nicht sauer, dass ich meinen Mund nicht halten konnte. Hoffentlich flogen wir nicht auf!

Mr Benford müsste sich nur ein bisschen herumfragen und schon würde er herausfinden, dass sein Sohn aus dem Urlaub zurück ist. Natürlich wollte er dann wissen, was passiert ist, dass sein Sohn und dessen Frau wieder da sind.

Er würde ihn anrufen und dann würde alles auffliegen! Warum konnte ich nicht einfach meine Klappe halten?! Man müsste mir einfach den Mund zukleben!

,,Haben Sie Klebeband?", fragte ich den FBI-Agenten und schlug mir anschließend selbst auf meinen Kopf.

Wenn man meine Gedankengänge nicht kannte, sahen meine Reaktionen bestimmt ziemlich lustig aus ... Ich stellte mir vor, wie ich in diesem Büro saß und unverständliche Gedankengänge in die Tat umsetzte. Unwillkürlich musste ich mir ein Grinsen verkneifen, doch trotzdem grinste ich ziemlich dämlich.

Als es mir auffiel, versuchte ich, eine ziemlich neutrale Mine aufzusetzen.

Auf meine Frage nach dem Klebeband antwortete jedoch niemand.

Ich schielte zu Nick. Er starrte Mr Benford konzentriert an und achtete auf jede kleinste Reaktion. Ehm, okay?

Benford wiederum schaute mich an. Verwirrt. Ziemlich verwirrt.

Entweder wegen meinen ziemlich bescheuerten Gedanken oder wegen der Sache mit seinem Sohn ...

Und schwupps hatte ich einen ziemlich alles erklärenden Gedanken: Sein Sohn war nicht im Urlaub, sondern hat geheime Ermittlungen gegen uns geleitet. Das mit dem Urlaub war also nur Tarnung! Jetzt machte es auf einmal Sinn!

Doch auch dieser Gedankengang war falsch! Mr Benford irritierte nicht nur mich, sondern auch Nick! Er sagte mit einem inzwischen total verwirrten Gesichtsausdruck: ,,Ich habe keinen Sohn."

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Heyy ihr! Ich hab' ein paar Informationen zu Dave. Nicht zu Dave aus der Geschichte ... also schon, aber zu dem, der Dave darstellt ... ach ja, der Besetzung :'D

Bis jetzt war Dave Dylan O'Brien. Doch von ihm gibt es genau drei Bilder! Das sind eindeutig zu wenig!! :/ Es gibt schon noch andere Bilder, aber da schaut er nicht nach Dave aus, sondern bräver ... Und Dave ist nicht unbedingt brav ^.^

Und der neue Dave ist *Trommelwirbel* Chase Mattson :D

Ich tausch heute die anderen Bilder von Dave aus. Wer sie sich davor noch mal schnell anschauen will, sie sind in Kapitel 8 und in Kapitel 42. Schaut doch später mal vorbei :)

Dream About A Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt