Kapitel 5

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,,Ach du scheiße!", entfuhr es mir. Laura schaute verwundert zu mir. Pauli wusste schon, was dort stand und sagte: ,, Ja, Ach du scheiße trifft es schon ganz gut. Willst du uns jetzt erzählen, wer Luke ist?" Das kann ja nicht wahr sein! Inzwischen hat das auch Laura mitbekommen: ,, Jo hat 'nen Neuen!", kreischte sie. Na toll. Jetzt drehten sich fast alle Mädchen zu uns um. Pauli und Laura hüpften hin und her. Peinlicher geht's ja wohl kaum. Aber wenigstens verstehe ich jetzt, was Leute in Büchern mit 'Am liebsten würde ich im Boden versinken' meinten. Um mich aus dieser Situation zu retten, ging ich zu Pauli, die das ganze ja auch angerichtet hat und sagte: ,, Ich bin echt stolz auf dich, dass du immer gleich so fröhlich reagierst, wenn etwas in meinem Leben passiert. Aber das ist mein Bruder!" Das Ende dieses Satzes wurde wohl etwas laut ausgesprochen. Nun drehten sich auch die restlichen Mädchen in de Umkleide um.

POV: Luke

Hallo mein Schätzchen,
ich habe mich nicht getraut, es dir zu sagen, aber ich finde dich echt heiß und glaube, dass ich mich in dich verliebt habe :)

Dein Kuschelbärchen :*

,,Ich bring' dich um.", sagte ich. ,,Ja, bestimmt." Warum nimmt mich dieser Volltrottel nicht ernst? Dann rannte er weg. Im Normalfall würde ich hinterrennen, aber ich muss in die entgegengesetzte Richtung. Dann halt später. Er würde seine Rache schon noch bekommen. Ich musste jetzt zu Musik.

Musik? Schnell rannte ich hinterher. Musik fiel aus. Endlich sah ich Jake wieder. Er stand ein paar ä Klassenzimmer weiter, Herr Thomson ging gerade in den Raum, in dem Jake jetzt Unterricht hatte, rein. Er galt als ziemlich streng. Hat Jake halt Pech. Ich tauchte hinter ein paar Mädchen ab und schlich mich in die Nähe des Raumes. Er verabschiedete sich von seinen Freunden und war vor einem leeren Klassenzimmer. Das war meine Chance. Ich rannte zu ihm hin, hielt ihm den Mund zu, öffnete die Tür und zog ihn hinein. Danach schloss ich die Tür wieder.

Er schaute sich ängstlich um. Er hatte jetzt nicht wirklich Angst vor einem Skelett? (Wir waren in einem der Biologie-Sääle.)

Ich drückte ihn an die Wand neben der Tür.

,,Autsch, hast du mir gerade in die Hand gebissen?!" - ,,Ähm, ja? Was dagegen?" Das ist ja nicht zu fassen! Da fragte mich dieser Vollidiot auch noch, ob ich etwas dagegen hätte, wenn er mich beißt! ,,Ob ich was dagegen habe, dass du mich beißt? Ja. Auf jeden Fall!" Ich war echt aufgebracht!

,,Ehem." Nachdem er sich geräuspert hatte, schaute er sich wieder um. ,,Sag mal, steht da ein Monster hinter mir oder was ist los?" Ich drückte ihn fester gegen die Wand. ,,Äh, ne, so würde ich das jetzt nicht nennen..." - ,,Dann benehme dich auch nicht so!"

Hinter mir räusperte sich jemand. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass der Raum doch nicht so leer war. Einige Schüler - so etwa sechste Klasse - lachten über uns! Naja, wahrscheinlich eher über mich. Mein Gesichtsausdruck war anscheinend unbeschreiblich. Na toll, wenn mich jetzt schon Sechstklässer auslachten, dann dauert es nicht mehr lange bis ich meinen Ruf als Badboy los bin. Ich weiß nicht, warum manche denken, dass ich ein Badboy bin, aber es schadet nie. Man bekam immer einen Sitzplatz in der Cafeteria. Jeder passte auf, dass er mich ja nicht provozierte und wenn ich doch mal in eine Prügelei verwickelt war, hatte ich schon einen Stammplatz bei meinem geliebten Schulleiter, der mich inzwischen ziemlich gut kannte und mir auch nicht mehr drohte, weil es wahrscheinlich eh nichts bringen würde.

,,Ehem!", meldete sich wieder die Stimme hinter mir. Die kannte ich doch? Ich schaute kurz zu Jake. Er sah ängstlich aus und schnappte nach Luft. ,,Upps. Mein Fehler.", sagte ich und ließ ihn wieder etwas los. Anschließend drehte ich mich um, um zu sehen, wer mich gerade störte. ,,Upps. Schön Sie hier zu treffen.", begrüßte ich unseren Schulleiter. Na toll. ,,Also, eigentlich habe ich heute keine Zeit, aber für Sie mache ich natürlich eine Ausnahme.", plapperte ich drauf los. Ich wusste, dass ich nachsitzen müsste. ,,Dann ist ja alles geklärt. Auf Wiedersehen.", verabschiedete sich der Schulleiter. Wenn's weiter nichts ist... Nun ließ ich Jake entgültig los und wir liefen auf den Flur.

,,Jetzt lohnt es sich nicht mehr, in den Unterricht zu gehen.", erklärte er. ,,Hab' eh 'ne Freistunde.", antwortete ich nur. Seine Rache würde er schon noch bekommen.

Wir liefen auf den Schulhof und setzten uns auf die erstbeste Bank. ,,Wer ist eigentlich Joanna", fragte mich Jake. ,,Daran solltest du mich nicht unbedingt erinnern, wenn dir dein Leben lieb ist!", fuhr ich ihn an. ,, Oh, sorry. Hab' ich vergessen." - ,,Sie ist meine Schwester!" - ,,Oh, nicht so cool? Hä? Sein wann hast du 'ne Schwester?" Ich stöhnte genervt auf und verdrehte kurz die Augen. ,,Also hab ich's doch gewusst!" Musste er alles falsch verstehen? ,,Du hast doch keine Schwester! Erzähl' mir von ihr. Sieht sie gut aus? Bis du in sie verknallt? Und sie liebt dich nicht? Oh nein, du tust mir leid..." Ich unterbrach ihn genervt: ,,Nein, sie liebt mich nicht..." Seine Augen waren voller Mitleid. ,,Weil sie meine Schwester wird, du Vollpfosten!", schrie ich ihn an. Er zuckte kurz zusammen. ,,Das hab' ich nicht gewusst. Tut mir leid. Ähm? Warum wird? Ach so, ja klar. Das hast du mir ja erzählt." Der Typ bringt mich noch um den Verstand.

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Dieses Kapitel ist wieder etwas kürzer, weil ich noch unbedingt was veröffentlichen wollte :)

Dream About A Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt