Kapitel 11

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Wir fuhren zu unserem neuen Zuhause. Es war wunderschön.

Vor dem Haus war ein Weg, der von einigen Lichtern beleuchtet werden konnte. Er endete in einem Kreis, welcher zur Haustür führte. In der Mitte stand eine Palme. Um das Haus herum war ein Rasen, der gemäht war.

Das Haus selbst war gelb verputzt mit einem leichten orange-braunen Stich und hatte große weiße Fenster. Auf der rechten Seiten waren ein paar Balkone.

Kurz: Es war einach nur schön!

Wir ließen die Koffer im Auto und gingen um das Haus herum. Dort gab es einen Pool, um den ein paar oberkörperfreie Jungs in unserem Alter verteilt waren. Wahrscheinlich waren das die Freunde von Luke und Chris.

Den kenn ich doch? Das ist der Typ aus dem Flugzeug! - ,,Stimmt, ich erkenne dich gerade auch wieder!" Oh, peinlich. Gedankennotiz: Ich muss meine Gedanken wieder unter Kontrolle bringen...

,,Ihr kennt euch?! Ist ja geil!", sagte Luke. ,,Ansichtssache!" - ,,Ach komm schon, Jo. So übel war ich auch nicht." Einige der Jungs prusteten los. Ich sah zu meiner Mam, sie lief rot an und schaute geschockt.

Langsam verstand ich, warum sie lachten... Ich war nicht unbedingt der zweideutige Denker. Aber das war peinlich. Natürlich versuchte ich, das Missgeschick aufzuklären. Logischerweise ohne großen Erfolg: ,,Das ist jetzt nicht so, wie ihr denkt.", sagte ich und sie lachten noch mehr. Ich schaute zu Dylan. Na toll, dieser Volltrottel lachte sich natürlich auch den Arsch ab. Meine Mam und mein Dad schauten immernoch geschockt. Unfähig irgendetwas zu sagen. Chris lachte auch mit, bis er plötzlich bemerkte, dass es ja gar nicht so lustig war, dann schaute auch er Löcher in die Luft. Ich schaute hilfesuchend zu dem wütenden Luke. Ah, der kann mir helfen! Er verstand meinen Blick und sagte nur kurz: ,,Dylan!" und schon verstummten die Jungs. Das war alles? Das muss ich mir merken! Die in Deutschland waren nicht so einfach.

POV: Luke

Diese Idioten! Ich habe ihnen doch gesagt, sie sollen die Finger von meiner Schwester lassen! Als Joanna bemerkte, wie leicht ich die Jungs unter Kontrolle brachte, schaute sie erst ungläubig, dann interessiert.

Um das Thema zu wechseln, sagte ich: ,,Also Jungs, das ist Joanna." Sie schaute mich noch immer interessiert an und musterte mich. ,,Ehm, willst du ein Bild machen? Hält länger.", sagte ich kurz später.

,,Gute Idee!", sagte sie. Das meint sie jetzt nicht ernst? Anscheinend schon, denn sie holte gerade ihr Handy heraus.

,,Aber nicht von dir. Dich seh' ich eh jeden Tag!" - ,,Die anderen aber auch? Sie wohnen fast hier." Sie machte von jedem ein Foto und schrieb den jeweiligen Namen darunter. Die Jungs schienen sichtlich amüsiert. Als sie bei Dylan ankam, überspring sie ihn einfach. Er schaute kurz beleidigt, aber dann sagte er: ,,Ich schätze mal, du hast mich ausgelassen, weil du dir mein wunderschönes Gesicht eh merken kannst?" Sie musterte ihn kritisch und sagte: ,,Ich weiß zwar nicht, was dein Zauberspiegel dir jeden Tag sagt, aber ein wunderschönes Gesicht habe ich nicht gefunden. Eher ein durchschnittliches." Jetzt lief Dylan rot an und schaute wütend. Die meisten Jungs mussten sich ein Lachen verkneifen, mich eingeschlossen.

Als sie ihre Runde beendet hat, stellte sie sich vor unsere Eltern und sagte: ,,Mam, hier können wir bleiben!" Jetzt lief ihre Mam rot an. Sie ist echt gut drauf! Also Joanna. ,,Echt cool hier. Die Jungs sehen auch gut aus. Zumindest die meisten!", erklärte sie zu Dylan schielend, der ziemlich wütend zurückblickte. Ich freute mich, dass sie den Laden hier mal aufmischte.

Unsere Mam schaute sie mindestens genauso wütend wie Dylan an. Ich schätze, mein Dad wird sie herzlich in der Familie aufnehmen, denn auch er musste sich ein Grinsen verkneifen. Als ihm auffiel, dass seine Freundin das bemerkt hat, fragte er schnell: ,,Wer will schonmal grillen?"

POV: Joanna

Streiten die sich gerade wirklich darum, wer grillen darf? ,,Ehm, ja. Sieht so aus, als wollen sie, dass du einen guten Eindruck von ihnen bekommst.", erklärte Luke vorsichtig. Okeee, ich schätze mal das ist irgend so 'ne Jungensache, warum er es mir nicht sagen kann. Ich finde es schon heraus!

,,Da gibt es nichts herauszufinden!", antwortete er barsch. Ok, man muss ja nicht gleich so überreagieren... Aber es war wenigstens eine Bestätigung!

Am Schluss standen ein paar Jungs um den Grill, von denen ich den Namen vergessen habe. Die restlichen waren im Pool.

Auf einmal hob ich vom Boden ab und wurde über eine Schulter geschmissen. Ich schrie kurz vor Schreck auf. Wer war das? Ich sah nach unten. Da waren nur zwei Beine in Badeshorts. Wessen Beine das waren, wusste ich nicht. Aber warum trug er mich durch die Gegend? Und wohin?

Diese Frage wurde beantwortet, als ich im Wasser landete. Also war das Ziel der Pool. Na toll! Ich war pfitschnass und wütend! Arschloch! Das wurde auch noch bestätigt, als ich auftauchte und sah, wer mich in den Pool geschmissen hat. Dylan! Langsam nervte er wirklich! ,,Kannst du mir kurz helfen, raus zu kommen?", fragte ich lieb. Er streckte mir die Hand entgegen, aber anstatt mich daran hochzuziehen, nahm ich meine ganze Kraft zusammen, um ihn auch rein zu ziehen. Ich war nicht eine der Stärksten, aber auch nicht schwach. Und es machte es nicht unbedingt leichter, dass er Muskeln hatte. Aber ich schaffte es! Er landete neben mir im Pool. Ich grinste zufrieden.

,,Joanna? Kannst du dich bitte kurz umziehen?", fragte mich Luke. ,,Ok, aber nur, wenn du mich ab sofort wieder Jo nennst!" - ,,Ja, tut mir leid." - ,,Und warum überhaupt? Es ist doch warm?" Luke schaute etwas verunsichert an mir herunter. Ich folgte seinem Blick. Upps! Ich hatte eine weiße Bluse an. Nicht unbedingt vorteilhaft, wenn man mit mindestens zwanzig Jungs im Pool war. Darunter hatte ich einen schwarzen BH an. Zur Krönung noch einen Rock, der etwas nach oben verrutscht war.

Ich stieg schnell aus dem Pool, als meine Mam rief: ,,Jojoo! Es gibt Essen!" Dann fiel mir auf, dass ich meine Sachen eh noch im Auto hatte.

Dream About A Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt