~Chester~
Irgendetwas hing in der Luft, etwas was mir die Luft aus der Lunge presste.
Schon seit heute Morgen, doch ich wusste nicht was.
Es brachte mich schier um den Verstand, würde es nicht mehr lange aushalten können.
Nervlich am Ende widmete ich mich meinem Handy.
Ich: Na, wie läuft es so in Detroit? Chris: Eigentlich ganz gut, nur ein LKW steckt noch im Stau fest und bei euch?
Ich: Alles super. Es steht auch schon alles und der Soundcheck verlief ohne Probleme.
Chris war mein engster Freund und engster Vertrauter.
Litten wir doch beide an den hässlichen, quälenden Stimmen.
Wir gaben uns gegenseitig die Kraft, die wir brauchten, wenn einer wieder zu tief gefallen war.
Was würde ich bloß ohne ihn machen?
Gut gelaunt ging ich zu den anderen zum üppigen Buffet.
Meine Dämonen von gestern sind so gut wie verschwunden gewesen, die mich selbst bei dem Auftritt bekleidet hatten.
Heute würde ich dieses wieder in vollen Zügen genießen können.
Am Buffet nahm ich mir eine ordentliche Portion Nudeln mit Tomatensoße.
„Na, da hat ja einer gute Laune!“, begrüßte mich Brad freundlich, als ich mich zu ihm gesellte.
„Ja“, lächelte ich, „Mir geht es super.“ Es sprach mich keiner auf gestern an, wussten es doch alle, dass das meine Laune sofort trüben würde.
Vanessa musterte mich besorgt, sie hatte es mitbekommen meine leeren Augen.
Meine Dämonen, die ich eigentlich vor ihr verstecken wollte.
Sie war stark, eine richtige Kämpferin, die die Welt gerettet hatte. Und ich?
Ich kam noch nicht mal mit mal mit mir selbst klar.
Warum muss eigentlich alles immer so schwer sein?
Ich wollte mich eigentlich nie in meinem eigenen Mitleid baden, doch in diesem Moment tat ich es.
Der Essensraum füllte sich immer mehr mit Band oder Crewmitgliedern. Mike und Vanessa setzten sich freudestrahlend zu uns an den kleinen Tisch, der in der linken Ecke vor der monströsen Fensterfront stand.
Hinter dem Fenster breitete sich der Parkplatz aus, wo der Nightliner und die schwarzen LKWs standen, der Himmel leuchtete in einem satten hellblau ohne weiße Wolken.
„Wollen wir in die Stadt?“, schlug Mike mit leuchtenden braunen Augen vor, „Wir haben ja noch ein bisschen Zeit.“
„Ja, sehr gerne“, stand Brad auf, „Dann lass uns keine Zeit verlieren. Aber nur wir vier, sonst ziehen wir eine zu große Aufmerksamkeit auf uns.“
Wir waren alle mit diesem Vorschlag einverstanden.
In einer kleinen Gruppe waren wir unauffälliger, als wenn die gesamte Band ging, dann wäre der Greischalarm schon vorprogrammiert.
Darauf hatte ich keine Lust.
Ich wollte einen gemütlichen Nachmittag mit meinen Freunden verbringen, am besten ohne Fans, doch gegen ein paar Autogramme und Fotos hatte ich nichts einzuwenden. Rasch verließen wir das Stadion nach draußen.
Ein warmer angenehmer Wind schlug uns entgegen, die Vögel zwitschernden fröhlich.
„Was wollen wir zuerst machen?“; Brad stand völlig orientierungslos vor uns.
„Wie wäre es mal mit Lederhosen anprobieren? Wenn wir schon einmal hier in München sind“, schlug Mike vor.
Brad setzte sich augenblicklich in Bewegung.
Das wir uns verkaufen war irgendwie schon vorprogrammiert. Nach etlichen Kurven und Kreuzungen standen wir vor einem Geschäft was Lederhosen und so verkaufte.
Unverzüglich traten wir in den Laden ein und sofort kam eine nette Verkäuferin auf uns zu.
„Wie kann ich ihnen behilflich sein?“, fragte sie.
Brad, Mike und ich blickten uns verwirrt an, da wir kein Wort verstanden was die Brünette sagte. „Wir würden gerne ein paar Lederhosen und Dirndl anprobieren, wenn das geht“, kam Vanessa zu Wort, „Die netten Herren sprechen übrigens nur englisch.“
Sie setzte ein zuckersüßes Lächeln auf, was zum dahin schmelzen war. Die Verkäuferin musterte uns verwundert.
„Kommt mit“, sprach sie nun in Englisch und Vanessa zuckte amüsiert mit den Schultern.
Die nette Verkäuferin in einem grün/ weißen Dirndl reichte Brad eine hellbraune Lederhose mit weißen Stickereien, Mike eine schwarze und mir eine dunkelblaue.
Sie passte zu meiner Verwunderung perfekt, zudem stand sie mir auch noch ausgezeichnet.
„Was ist, wenn wir heute Abend in Lederhosen auftreten?“, trat ich aus der Kabine.
„Ich bin dabei“, stimmte Mike und Brad zu.
Die Frau musterte uns skeptisch, genauso wie Vanessa.
„Irgendwas fehlt“, sprach die Kleine in Deutsch, damit wir ja nichts mitbekamen.
„Ich bin gleich wieder da“, zwinkerte die Verkäuferin, „Den anderen bringe ich auch gleich die Sachen mit.“ Wenige Augenblicke später hatte sie in einer Hand drei karierte Hemden und in der anderen weitere Lederhosen mit Hemden.
„Zieht, dass mal an“, drückte sie jeden von uns ein Hemd in die Hand. Rasch verschwand ich in der Umkleidekabine um mein Oberteil zu tauschen.
Die Beiden gaben sich ein freudiges High-five, während wir Männer aus der Umkleide kamen.
„Jetzt haben wir euch schon mal eingekleidet. Fehlt nur noch die Dame“, meinte die Verkäuferin.
Wir wollten schon alle nach oben stürzen, da sich dort die Frauen Abteilung befand.
„Na, na, na, nicht so schnell“, hielt uns die Brünette von unserem Vorhaben ab, „nur einer darf mit.“
Die Beiden lächelten sich schelmisch an.
„Brad kommst du?“, frage Vanessa, „Und kein Wort zu den anderen!“ Grinsend nickte der Gitarrist.
Mike und ich blickten uns mit offenem Mund an.
Das war doch alles geplant!
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Invisible (Linkin Park- Fanfiction)
FanfictionVanessa hatte es geschafft dem Krieg zu entkommen, doch es lauerten neue Problem für sie. Dann taucht auch noch Mike in ihrem Leben auf, der ihre Welt auf den Kopfstellt. Doch irgendetwas verheimlichte er. Doch nur was? Und was hat es mit der myster...