Chapter 43

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~Vanessa~

Sanft schnürte Jenny das schwarz/ weiße Dirndl am Rücken zu, was mir bis zu den Knien reichte.
Der weiche Stoff schmiegte sich perfekt an meine Haut.
„Du bist also mit Mike zusammen?“, fragte sie freundlich über die Schulter.
„Ja“, antwortete ich stolz und überglücklich.
„man merkt, dass ihre Beide ein Herz und eine Seele seit“, gestand die Frau, was mich erröten ließ, „Er wird sich heute Abend die Augen raus klotzen.“ Wir Beide brachen in Gelächter aus, konnte ich mir bildlich vorstellen, wie er hinter dem Keyboard steht und die Augen die ganze Zeit auf mich gerichtete hat.
Gemeinsam verließen wir den Umkleideraum.
Arm in Arm.
Fast liefen wir in Chester rein, der gerade den Flur durchquerte. Pfeifend ließ er den Blick über mich wandern.
„Du siehst gut aus“, skeptisch hob er eine Augenbraue, „Aber die Schuhe behältst du nicht an oder?“ Demonstrativ wackelte ich mit dem rechten Fuß.
„Doch. Sneaker sind halt bequemer“, grinste ich, was dem Sänger zum Lachen brachte.
So gefiel mir Chester fiel besser, als gestern.
Freudig hackte ich mich bei ihm unter und gemeinsam liefen wir zum Bühnenrand wo die Anderen bereits warteten.
Mike konnte seine Augen nicht von mir wegbewegen, auch nicht als er auf die Bühne lief, wobei er fast eine Stufe verfehlte.
Amüsiert grinste ich ihn an, wobei er lachend die Zunge rausstreckte. Jenny schüttelte nur mit dem Kopf.
„Dass ich euch jemals so treffen würde“, sie fand keine passende Worte, „Einfach unglaublich.“
„Mir ging es auch nicht besser“, verwirrt legte sie den Kopf schief, „Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes in Mikes Leben gestolpert am Flughafen. Irgendwie haben mich die Jungs dann verfolgt.“
Sie nickte verstehend.
Gespannt verfolgten wir den Auftritt der Jungs, bis ich auf die Bühne musste.
Heavy stand nun an der Reihe.
Die Fans schienen es amüsant zu finden, dass wir in Lederhose mit Hemd oder ich im Dirndl auftraten. Wie immer war es ein unglaublicher Moment hier oben auf der riesigen Bühne zu stehen und den Song zu performen.
Ich liebte dieses Gefühl.
Das Konzert endete viel zu schnell, wie jeden Abend.
Verschwitzt verließen sie die Bühne. Wie nach jedem Konzert setzte sich Chester an sein Handy.
Rasch verfinsterte sich sein Gesicht, die Augen wurden glasig und füllten sich mit Tränen.
Besorgt musterten wir den Sänger, der nicht mehr hier bei uns war, sondern sehr weit weg.
Etwas Schreckliches war passiert. Fluchtartig stand der Sänger auf und stürzte schlurzend durch den Raum. Unweigerlich folgte ich ihm, nachdem ich den anderen eingetrichtert hatte sie sollen gefälligst warten.
Kalte Nachtluft umhüllte meinen Körper, während ich die Stahltreppe zum Dach erklimmte.
Dort saß er völlig hilflos am Rand des Daches.
Die Knie eng angewinkelt und den Kopf darauf abgelegt.
Der Anblick zerreiste mir das Herz. Vorsichtig setzte ich mich neben ihn, schlang die Arme um seinen zitternden Körper.
Chester weinte ununterbrochen.
„Er…er…“, schlurzte er, „Er ist tot. Hat sich einfach umgebracht.“
Ich brauchte keinen Namen, auch so wusste ich von wem er sprach.
Chris Cornell.
Sein bester Freund und jetzt war er tot.
Die Dämonen hatten ihn genommen. „Es tut mir so leid“, sanft strich ich über seinen Rücken.
Wird dem Sänger in meinem Armen das Gleiche ereilen?
Tränen stiegen in meine Augen, die ich krampfhaft zurückhielt.
Ich musste jetzt stark sein für Chester. „Ich weiß nicht was ich machen soll“, gestand er und hob den Kopf. Schockiert starrte ich ihn an.
Seine Augen geschwollen und rot vom vielen weinen.
Doch da war noch etwas anderes. Seine Dämonen, die freudig tanzten, einen Siegestanz.
Automatisch drückte ich Chester enger an mich mit einer kleinen Vorahnung in meinem Hinterkopf.
Ich genoss seine Nähe, die Wärme, zog seinen Geruch von Schweiß und Deo tief in mir ein.
Speicherte jedes noch so kleine Detail von ihm in meinem Kopf ab.

Invisible (Linkin Park- Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt