Chapter 33

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~Vanessa~

Sie wussten, dass wir da sind, die Fenster verschlossen und die Scharfschützen liefen alarmiert herum, allerdings nicht mehr lange, ein schneller, leider Tod wird ihnen ereilen.
Es wird Zeit ihre Herrschaft zu beenden, das Kapitel zu schließen. Die mächtigste Organisation der Welt hatte Angst vor uns, eine gemischte Truppe von Kriegern.
Ich raffte mich auf, in meinen Adern pulsierte das Blut wild.
Mella musterte mich besorgt, ihre Aufgabe war es mich zu beschützen vor der Organisation, die wir jetzt angriffen.
Ich nickte ihr zuversichtlich zu, Worte sind überflüssig gewesen.
Mein Blick begegnete Mikes, der mich liebevoll anblickte.
Seine starken Arme schlangen sich um meinen Körper.
„Dass du mir ja wiederkommst.“
Sanft berührten seine Lippen meine, noch einmal zog ich seinen betörenden Duft ein.
Vielleicht zum letzten Mal.
Dann sprang ich vom Dach in den dunkeln Abgrund, der meinen Körper verschlang.
Meine Haut kribbelte angenehm, während schwärze Schuppen sie ersetzte, Magie durchströmte warm meine Adern und verbarg mich vor jeglichen Blicken.
Kurz vor dem Boden entfaltete ich die Flügel, sofort füllten sich die Flügelmembranen mit Luft, die den Aufprall verhinderten.
Wenige Millimeter über den Boden glitt ich zu dem Hochhaus, bevor ich mich in die wenigen Wolken brachte. Von hier oben sah alles so friedlich aus.
Doch ich hatte eine klare Aufgabe, die Scharfschützen zu töten, sie aus der Bahn zu schaffen.
Wie ein Wolf pirschte ich mich an sie heran, völligst geräuschlos.
Man hätte sie auch mit Magie umlegen können, dies machte allerdings keinen Spaß.
Sollte töten Spaß machen?
Ich wusste es nicht, dafür waren meine Sinne viel zu benebelt und mein Körper ferngesteuert. Blitzschnell durch drang ich die weiche Haut des Soldaten, dessen dunkelrotes Blut an meiner Kralle hinablief.
Die Anderen hatten es nicht bemerkt, starrten stur in den Himmel, obwohl der Tod hier auf dem Dach lauerte. Knackend brach das Genick eines anderen auf dessen Schulter ich saß. Innerhalb weniger Sekunden lagen alle in einer roten dickflüssigen Blutlache auf dem Dach.
Dass sollten Soldaten sein?
Die waren doch nicht viel mehr als Spielzeug für mich. Aus meinen Mundwinkeln tropfte das Blut, das nach Eisen schmeckte.
Ich hasste es so sehr, doch trotzdem tat ich es immer wieder, hang an mir wie ein lästiger Fluch, der nie aufhören wollte.
Leise landete ich auf dem Dach, wo die anderen wartete.
„Die Kameras sind offline“, verkündete Xavier stolz.
„Es geht los!“, befehlte Sebastian. Die Soldaten des St. Georg- Ordens schwangen sich auf die Rücken der Drachen, die sich daraufhin in die Lüfte erhoben.
Mike stand neben mir, er und ich auf dem sonst verlassenen Dach.
„Lass dich nicht umbringen“, er schlang die Arme um mich.
„Du dich aber auch nicht.“
Ich drückte meine Lippen auf seine. Gemeinsam drangen wir in das Gebäude ein die AK 47 am Anschlag. Die Gänge gespenstisch leer, wie in einem Horrorfilm.
In meinen Adern kochte das Blut, alles auf höchster Alarmbereitschaft. Es könnte um jeder Ecke jemand lauern.
„Ich geh nach oben“, deutete ich mit dem Gewehr, „Dort muss das Büro des Chefs sein.“
Eine Feuerwalze kam rasant auf uns zu, die mein Freund mit Magie abwehrte.
Aus den Flammen erschien ein Drache mit eisblauen Schuppenkleid, die grünen Augen zu schmalen Schlitzen verengt.
„Geh du nur ruhig“, er grinste schelmisch, „Um diesen Freund hier kümmere ich mich.“
Hastig verschwand ich in dem Treppenhaus, der Schweiß rannte mir die Stirn hinab.
Dumpf vernahm ich die Schüsse, die irgendwo in diesem Komplex fielen. Ich hatte nur ein Ziel vor den Augen. Den Chef töten, in der Hoffnung meinen Bruder nicht zu begegnen. Zielstrebig brachten mich meine Beine nach oben, mit jeder Stufe wuchs meine Nervosität, allerdings auch die Wut.

~Doch dort wusste ich noch nicht was für eine schreckliche Überraschung wartete. ~

Wie viele schutzlose Drachen hatten diese Mistkerle umgebracht?
Jeder war einer zu viel!
Geräuschlos ging ich immer höher bis nur eine schwere Metalltür sich vor mir aufbaute.
Seltsam hatten hier nicht auch irgendwelche Soldaten sein sollen? Das Treppenhaus war gespenstisch leer, im Gegensatz zu den anderen Teilen des Gebäudes wo überall Kugeln hagelten.
Sie wussten, wenn ich dabei wäre, dass ich hier her gehe.
Leise drückte ich die Tür auf und betrat mit hämmerten Herz das Büro des Chefs.
An der gegenüber liegenden Seite, an der Fensterfront, stand er.
Zane, mein Bruder.
„Du bist schneller gekommen, als erwartet“, drehte er sich nicht um, erkannte mich im Glas, „Und das allein? Sind deine Freunde so sehr beschäftigt?“
Ein lauter Knall ließ das Hochhaus erzittern.
Eine Handgranate.
Ernsthaft blickte ich ihn an, seine Augen weit aufgerissen.
„Sie haben schon alles im Griff.“
„Und du?“, er grinste schelmisch. Soldaten strömten durch die Flügeltür, nahmen mir die AK 47 ab, was ich eh als lästig empfand, dies sollten sie aber nicht wissen und umstellten mich.
„Hast du jetzt noch immer alles im Griff?“, mein Bruder musterte mich siegessicher. Was für ein Anfänger. „Ich denke schon.“
Gelangweilt begutachtete ich meine Fingernägel.
Zane kochte vor Wut, dass schien nicht die gewünschte Reaktion zu sein.
Sollten die Soldaten mit ihren Gewehren mich in die Knie zwingen? Schon vergessen?
Ich bin ein Drache!
Oder wussten sie es nicht?
„Jungs!“, befahl er.
Die Soldaten schienen zu wissen was sie mit mir tun sollten, denn sie drängten mich zu den großen Schreibtisch.
Der braune Lederstuhl drehte sich elegant um.
Der Mann grinste leicht, die Hände im Schoss gewaltet.
„Hallo Tochter.“       

Invisible (Linkin Park- Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt