Chapter 29

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~Vanessa~

Schwer atmend stand ich in der Mitte der Hütte, zu mindestens was noch davon übrig war.
Einzelne abgebrochene Latten standen noch wie eine Eins auf Ort und Stelle.
An meiner linken Flanke stand Mike, dessen roten Schuppen im Abendlicht funkelten, von seinen Reißzähnen tropfte dunkelrotes Blut.
Xavier kroch langsam aus seinem Versteck, die anderen standen verteilt auf dem Platz.
Wir hatten es tatsächlich geschafft das Killerkommando zu besiegen, gemeinsam mit den Georgs- Kriegern, die über die Leichen schritten.
Doch eins konnte ich immer noch nicht fassen.
Zane ist mein Bruder, der mich töten wollte!
Welcher Bruder tat, dass seiner eigenen Schwester an?
Wir sind doch praktisch aus dem gleichen Fleisch und Blut.
Etwas anderes bereitete mir allerdings Bauchschmerzen. Ich habe mal zu Tanà gehört.
Angeekelt betrachtete ich die leblosen Körper um mich herum, dass war ich ganz alleine, die anderen hatten so gut wie nichts mit diesem Kampf zu tun.
Mein Körper war wie ferngesteuert, mein Geist in Watte gepackt von etwas anderem kontrolliert, nur mit Lauen, Zähnen und Feuer gekämpft ohne Magie.
Was wäre passiert, wenn ich sie eingesetzt hätte?
Eine eiskalte Schauer lief über meinen Rücken.
„Du hättest mich damals töten können“, trat Mikes Vater an mich heran, „Wieso hast du es nicht getan?“ Ich senkte meinen Kopf, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein, war ich doch als Drache wesentlich größer als er. „Es war nicht der richtige Zeitpunkt“, ich zog die Läfsten zu einem Lächeln, „Zu dem wusste ich es, dass du es gewesen bist und ich wollte Mike nicht den Vater nehmen.“
Geschockt riss der Mann vor mir die Augen auf.
„Dann muss ich mich wohl bei dir bedanken, dass du mich nicht ausgeknockt hast.“
Anerkennend nickte ich, bevor ich mich wieder zurück in den Menschen verwandelte und nun mehrere Zentimeter kleiner war, als er.
„Leute, dass war nur die Spitze des Eisberges!“, meinte Mella am Küchentisch bei Mike in der Villa, da sie definitiv mehr Platz bot, als unser Haus.
„Wir müssen Tanà stürzen, besser gestern als heute“, murmelte Sebastian, „Es wird Zeit dafür und mit Vanessa haben wir ein Ass im Ärmel auch wenn wir in der Unterzahl sein werden.“
„Wie ich?“, rief ich verwirrt.
„Du besitzt Kräfte, die du dir nicht vorstellen kannst“, wild gestikulierte ein Soldat mit seinen Händen neben mir.
Überfordert blickte ich in die ungleiche Runde.
Über was sollte ich verfügen?
Ich bin doch jetzt schon stärker als die anderen.
Eine eiskalte Schauer lief mir über den Rücken.
Ich verstand mich selbst nicht mehr. Ich verzog mich in das Schlafzimmer um ein bisschen Ruhe zu haben, bald würden wir aufbrechen.
Sebastian und die Anderen erklärten den Nestlingen, die vor kurzen ankamen, den Plan.
Seufzend öffnete ich die Tür und erblickte Mike auf dem Bett, der sofort die Arme nach mir ausstreckte. Leicht kuschelte ich mich an seine warme Brust.
Es war zu viel für einen einzigen Tag. Morgen würden wir mitten in einem unerbittlichen Kampf stecken und übermorgen bei Chester im Garten. Oh Chester, es tut mir leid, dass ich nicht so fühle wie du.
Mike streichelte behutsam über meinen Kopf, während die andere mich fest umschlang.
Wir brauchten keine Worte, sie waren in dieser Situation nur überflüssig gewesen.
Sein Herzschlag war beruhigend und sein Duft vernebelte meine Sinne, wie seine vorsichtigen weichen Lippen auf meinen.
Ruckartig wurde die Tür aufgerissen, ich brauchte mich nicht umzudrehen auch so sah ich die weit aufgerissenen Augen.
„Es wird Zeit“, meinte Mikes Vater und verschwand.
Bedrückt blickten wir uns Beide tief in die Augen, wobei wir uns verloren. Vielleicht ein letztes Mal?

Invisible (Linkin Park- Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt