~Mike~Traurig blickte ich vor mir stur in das Leere.
Eine Woche war nun vergangen, eine Woche nachdem Tod von Chris. Gemeinsam standen wir auf dem Friedhof von L.A.
Chester gefiel mir überhaupt nicht, seine Augen strahlten pure Leere aus. Hatte er aufgegeben, aufgegeben den Kampf gegen seine eigenen Dämonen?
Nein, dass durfte er nicht. Ich wollte ihn nicht verlieren, nicht so früh.
Die Zeremonie der Beerdigung fand im Freien statt, die Presse war nicht eingeladen. Zahlreiche Polizisten schützten das Gelände, vor fremden Personen.
Wir mussten Chester überreden, dass er überhaupt hier her heute mitkam, wollte er doch lieber zu Hause bleiben und sich in seinem eigenen Mitleid suhlen.
Es ging nicht, wir sangen heute für ihn. Halleluja.
Die letzte Ehre für unseren Freund. Ich hatte tage gebraucht um die Nachricht zu verdauen.
Traf sie uns alle doch wie ein Schlag in das Gesicht.
Völlig unvorbereitet.
Vanessa war jeden Tag bei ihm, was ich ihr nicht übelnahm.
Chester brauchte sie zurzeit, auch wenn er dies nicht zugab.
Er hatte heimliche Gefühle für sie, die er zu verstecken suchte, was ihm teilweise gelang.
Talinda hatte es mir erzählt, als wir bei ihnen waren.
Ich nahm es mit Fassung hatte ich es doch insgeheim schon immer gewusst.
Eifersüchtig bin ich noch nie gewesen auch nicht jetzt, ich konnte mich immer auf meine Freundin verlassen vertraute ihr blind, genauso wie sie es bei mir tat.
Die Wiese füllte sich allmählich mit Menschen, Verwanden und Freunde von Chris.
Wir saßen ganz vorne in der ersten Reihe. Wieso auch immer.
Zaghaft legte ich meine Finger auf die Tasten des Keyboarders.
Vanessa hielt eine Akustik- Gitarre in ihren Händen.
Chester sang voller Traurigkeit und Schmerz, was mir die Tränen unwillkürlich in die Augen trieb, konnte mich dagegen nicht wehren. Ich ließ meinen Blick über die gefüllten Reihen schweifen, alle hatten Tränen in den Augen, rasch richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die Tasten vor mir.
Die letzten Akkorde erklangen aus den Boxen.
Still setzten wir uns zurück an unsere Plätze und verfolgten die Trauerfeier. Nach wenigen Stunden war sie zu ende.
Mit einer weißen Rose standen wir vor dem offenen Grab, wo drin der dunkle Holzsarg lag.
Schweigend verabschiedete ich mich von diesem wunderbaren Menschen und ließ die Rose fallen.
Vanessa tat es mir gleich.
Erneut stehlten sich Tränen aus meinen Augen.
„Ihr könnt schon gehen“, meinte Chester leise, „Ich bleibe noch hier.“ Sanft zog ich meine Freundin mit mir mit auf die Straße.
Chester brauchte jetzt seine Ruhe, musste mit dem Tod erst noch klarkommen.
Für ihn war es am schlimmsten, verband die Beiden doch eine Sache eng miteinander.
Die Dämonen, die sie gemeinsam bekämpfen wollten.
Ein Kampf mit tragischem Ende. Gemeinsam betraten wir ein Kaffee um die Ecke, suchten uns einen freien Platz abseits. Ich brauchte etwas Süßes nach diesen nervenzerreißenden Tag.
Da kam mir die Schoko- Sahne- Torte wie gerufen, die sich Vanessa ebenfalls bestellte.
Ihre Nerven schienen auch ziemlich am Ende zu sein.
In der nächsten Zeit würde ich keine weitere Beerdigungen gebrauchen können.
Doch die Zukunft konnte man nicht selbst bestimmen, man musste sie hinnehmen egal wie schrecklich sie auch war.
Man konnte eh nichts daran ändern, musste nur damit irgendwie klarkommen, dort mit Leben ob man wollte oder nicht.
Das Leben ging weiter, die Uhr würde niemals still stehen auch über den Tod hinaus. Sie tickte nur das Leben fort, jede Sekunde und die Menschen mussten dort mit leben.
Egal wie bedeuten eine Person für sie war, was ich noch schmerzlich feststellen musste und dass schneller als mir lieb gewesen war.
Um genau zu sein knapp zwei Monate später.
Gedankenversunken verspeiste ich den köstlichen Kuchen.
Morgen würde die One more light Tour weiter gehen, bevor eine etwas größere Pause in knapp zwei Monaten bevorstand.
Schweigend liefen wir durch die Straßen von L.A.
Die Sonne brannte auf unsere Körper hinab.
Schließlich setzten wir uns auf eine Bank in einem Park.
Ich ließ den ganzen Tag in meinen Gedanken noch einmal abspielen, bis mir erneut die Tränen in die Augen stiegen.
Hatten wir Chester auch verloren?
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Invisible (Linkin Park- Fanfiction)
FanfictionVanessa hatte es geschafft dem Krieg zu entkommen, doch es lauerten neue Problem für sie. Dann taucht auch noch Mike in ihrem Leben auf, der ihre Welt auf den Kopfstellt. Doch irgendetwas verheimlichte er. Doch nur was? Und was hat es mit der myster...