~Mike~Hastig rannte ich mit meinem Vater den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Er hatte auch die Nachricht von Vanessa erhalten.
Was geht da oben bloß vor sich? Schaffst du es alleine?
Wir waren auf der Flucht, wovor wussten wir nicht.
Unsere Beine brachten uns automatisch aus dem Gebäude, konnte ich als Mensch doch besser rennen, als ein Drache.
Kalte Nachtluft schlug uns entgegen, während wir die gewaltige Flügeltür aufschlugen und in das Freie rannten. Das Hochhaus schwankte gewaltig, es würde bald zusammenbrechen mit den Menschen, die sich noch im Inneren befanden.
Bitte sei draußen, ich weiß nicht was ich sonst ohne dich machen würde. „Sie ist ein starkes Mädchen“, legte mein Vater einen Arm beruhigend auf meine Schulter.
Bemerkte er doch meine tiefsitzende Angst, die mich quälte, unweigerlich. Immer mehr Soldaten und Drachen rannten aus dem Gebäude, allerdings nicht die Gestalt von einem kleinen blonden Mädchen.
Hecktisch wanderte mein Blick herum bis er ängstlich an der obersten Etage kleben blieb.
Ein riesiges Loch klaffte in der Fassade, ein mächtiger weißer pfeilspitzenartiger Schwanz zuckte wild um her.
Der Drache war gewaltig, er musste es gewesen sein der älteste Drache der Welt und meine Freundin stand ihm alleine gegenüber.
Ich bangte höllisch um sie, die Etage stand in purpurnen Flammen, die sich mühelos durch das Gemäuer fraßen.
Erneut strömten Menschen mit gezückten Gewähren aus dem brennenden Hochhaus, die erbarmungslos auf uns Schossen. Ohne zu zögern feuerten die Soldaten des St. Georgs- Ordens zurück, die riesige Silhouette eines asiatischen Drachens huschte über den Boden. Ich lächelte leicht erleichtert.
Meine Mutter, sie lebte.
Eine massive Feuerwalze kam aus ihrem Maul, die uns von den angreifenden Soldaten abschirmte. „Ich könnte Hilfe brauchen, Sohn“, meinte sie beiläufig in meinen Gedanken.
In Windeseile legte ich die zerbrechliche menschliche Hülle ab und hob mich empor in die Lüfte.
Die Sonne kroch langsam am Horizont hinauf.
Ohne Umwege flog ich an die Seite meiner Mutter, die Soldaten konzentrierten das ganze Feuer auf uns, sodass ein wilder unberechenbarer Kugelhagel entstand. Ich schoss einen hellleuchtenden Feuerball auf eine Gruppe von Soldaten, dessen Rüstungen lichterloh brannten. Innerhalb von Minuten lagen die Angreifer in einer dunkel roten Blutlache.
Dann kamen sie mit lauten Gebrüll, sodass sich unweigerlich meine Rückenstacheln aufstellten, ein tiefes Knurren kam aus der Kehle meiner Mutter, die sich an meiner linken Flanke befand.
Da waren sie also nun, die Drachen von Tanà, die den Himmel säumten. Sehnsüchtig blickte ich hinauf zu meiner Freundin.
Halte durch, noch ein bisschen. Brüllend erhoben sich unsere Drachen in die Luft, auch wenn eindeutig die gegnerische Seite eine größere Streitmacht besaß, beherrschten einige von uns Magie. Fauchend warf ich mich in den Kampf, drei gegen einen.
Eigentlich schon ein bisschen ungerecht oder?
Kraftvoll durchdrangen meine Zähne das schimmernde grüne Schuppenkleid, ein letzter greller Schrei ertönte aus der Kehle, Bevor der Körper erschlaffte.
Grimmig musterte ich einen dunkelblauen Drachen vor mir, der mich direkt anschaute, in die Augen blickte.
Sollte ich Mitleid haben?
Doch ich fühlte nichts, außer den Drang zu töten, der in mir loderte wie eine unlöschbare Flamme.
Der Drachennaschub von Tanà fand kein Ende, immer mehr leuchteten am Himmelszelt wie Diamanten.
Wie viele befehligten um Himmels Willen Tanà?
Besorgt blickte ich zu meiner Mutter, die fünf Drachen an ihrem Körper kleben hatte.
Heimlich drang ich in die Köpfe der Angreifer ein, die nichts davon mitbekamen.
Ein winziger Gedanke genügte und die Drachen fielen leblos zu Boden.
Es war zwar nicht gerade die sportliche Art um jemanden zu töten, doch das Leben meiner Mutter stand dabei definitiv im Vordergrund, als der Sportgeist.
Dankend blickte sie zu mir hinüber, was ich mit einem Lächeln quittierte. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu dem brennenden Hochhaus.
Ihr Bruder war schon längst tot, wurde von einer Granate getroffen, während er dabei gewesen ist aus dem Gebäude zu fliehen.
Sie tat mir schon wahnsinnig leid. Gerade erst herausgefunden, dass sie einen Bruder hate und jetzt lag er tot auf dem Boden, gedrängt in einer dunkelroten Blutlache.
Opfer sind unausweichlich gewesen. Plötzlich zitterte die Luft aus heiterem Himmel, dann schien die Welt still zu stehen für einen kurzen Moment, bis dröhnend das Hochhaus in sich zusammenfiel.
Panisch suchte ich nach meiner Freundin, einer schwarzen Gestalt. Nichts, auch als sich die dichte Rauchwolke gelegt hatte.
Nur der riesige weiße Drache mit giftgrünen Rückenstacheln flog triumphierend in der Luft.
Nein, dass konnte nicht sein!
Planlos hievte ich einen schweren Felsbrocken weg, aus dem Metalldrähte ragten.
Nein, es durfte nicht sein!
Ein kräftiger schwanzschlag fegte mich von der Ruine einige Meter weg. Unsanft kam ich auf der Seite auf.
Der Angreifer war blitzschnell gefunden.
Hönisch grinste mich der weiße Drache an.
„Du musst also ihr Freund sein?“, dröhnte die tiefe Stimme in meinem Kopf, „So wie du dich bemühst sie zu finden.“
Ich rappelte mich auf, stellte mich in Kampfstellung vor ihm, die Flügel leicht abgespreizt.
Nein, dass konnte nicht sein, sie war noch am Leben!
Sie war eine Kämpferin!
„Na was willst du jetzt machen, Kleiner?“, lachte er höhnisch, „Dich benutz ich als Zahnstocher!“
Die Wut und Frustration gelangte immer mehr in den Vordergrund, doch dort kannte ich noch nicht die ganze Geschichte.
Triumphierend blickte der alte Drache auf uns hinab.
Ich kam mir vor wie eine winzige Ameise vor einem Elefanten.
Wie fühlte sich dann mein Vater bloß? „
kennst du eigentlich schon die ganze Geschichte?“, spöttisch drang seine Stimme in meinem Kopf, „Sie ist meine todgeglaubte Tochter, entführt von der eigenen Mutter.“
Mir stockte der Atem.
Vater? Er?
Dieses Monster?
„Glaubst du mir nicht?“, er zeigte seine Reißzähne, „Es ist aber wahr.“ War ich hier im falschen Film? „Warum hast du sie dann getötet?“, knallte ich ihm erbarmungslos an den Kopf, „Deine eigenen Tochter!“
Mir kamen die Tränen.
Wie konnte man nur so ein Monster sein?
„Sie hate meinen Sohn töten lassen“, antwortete er gefühlskalt. Gelangweilt drehte er sich um und gab den Blick auf die Ruine frei.
Mir blieb das Herz fast stehen.
Da war sie.
Wie ein Phönix aus der Asche auferstanden, umhüllt mit lila/blauen Flammen, ihre Augen glühten in einem grün/gelb.
Wunderschön und wahnsinnig gefährlich zu gleich.
Sie war nicht tot!
Sie lebte!
Und sie wollte nur eins.
RACHE!
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Invisible (Linkin Park- Fanfiction)
FanfictionVanessa hatte es geschafft dem Krieg zu entkommen, doch es lauerten neue Problem für sie. Dann taucht auch noch Mike in ihrem Leben auf, der ihre Welt auf den Kopfstellt. Doch irgendetwas verheimlichte er. Doch nur was? Und was hat es mit der myster...