Invisible (Linkin Park- Fanfiction)

Chapter 13

~Vanessa~

Der Hollywood Bowl leerte sich immer mehr, eine kühle Brise jagte durch die Nacht.
Noch immer standen wir hinter dem Metallzaun und warteten auf Kimberleys Vater.
"Man wie lange dauert es denn noch?", quängelte sie.
"Ich habe keine Ahnung", lachte ich, "Er wird bestimmt schon bald kommen."
Mit jeder weiteren verstrichenen Minute wurde sie nervöser, wobei sie auf einem Fuß nacheinander trat.
Ich lehnte hingegen am Zaun und versuchte lässig zu wirken, obwohl die Vorfreude die Jungs wieder zu sehen ins unermäßliche stieg.
Es brach mir das Herz Mikes traurige Augen auf der Bühne an zu sehen, er war wirklich enttäuscht von mir und fast hätte ich ihm geschrieben, dass ich hier im Puplikum stand, doch er würde es erst später Lesen.
Ein glatzköpfiger Mann trat aus dem Backstagebereich und lief breitschuldig am Zaun entlang.
"Na Kleine", er wuschelte ihr durch das Haar, anscheinend ihr Vater, "Bereit die Jungs zu treffen?"
Sie quietschte nur wie ein 5 jähriges Kind, was gerade eine neue Puppe geschenkt bekommen hatte.
Gekonnt kletterte ich über den Zaun, wofür Kimberley in diesen viel zu engen Hosen mehrfach Anlauf brauchte.
Schweigend betraten wir den Backstagebereich, der Gang schien endlos zu sein, bis er vor einer unscheinbaren weißen Tür zur rechten stehen blieb.
"Hier sind wir", meinte er monoton, "Stellt ja nichts an."
"Ich muss mir erstmal die Haare richten!", sie funkelte ihren Vater wütend an, bevor sie davon stapfte.
"Ok", er blickte ihr hinter her, "Chester und Brad sind noch in einem Interview und die anderen sind noch unterwegs. Nur Mike wartet."
Mein Herzschlag beschleunigte sich automatisch.
Mike.

Behutsam drückte ich die kühle Türklinge hinunter und trat in den weiß gestrichenen Raum mit schwarzen Sofas.
Mike stand top gestylt an der Kaffeemaschine.
Mein Herz wolkte sich nicht beruhigen, er hatte mich noch nicht bemerkt.
Mit einem leisen Klicken fiel die Tür ins Schloss zurück.
Langsam hob er seinen Kopf und blinzelte mehrmals, als seie ich nicht real.
"Hallo Mike", meine Stimme war leise und zittrig.
"Du hier?", er stellte die Tasse beiseite, woraufhin er zu mir kam, "Ich dachte du wärst mit einer Freundin unterwegs?"
Mike stand direkt vor mir und schaute mir liebevoll in die Augen. Meine Beine begannen zu zittern, er strahlte eine unfassbare Hitze aus.
"Eine Freundin hat frei Karten mit anschließenden Backstagebesuch bekommen", lächelte ich.
"Das hättest du auch so bekommen", Mike Strich sanft mit seinem Daumen über meine Wange.
Mein Herz sprang praktisch aus der Brust.
Langsam beugte er sich hinab.
Das Öffnen der Tür ließ uns innehalten und Mike wich einen Schritt zurück.
Wollte er mich gerade wirklich küssen?
"Mike!", quietschte Kimberley, die nichts mit bekam.
Sie rannte wie eine Irre auf ihn zu und schmiss sich um seinen Hals.
Verdattert schaute er mich an, wobei ich mir das Lachen verkneifen musste.
Die ganze Zeit klebte sie an ihm, wobei ihre Oberweite fast hinausfiel.
Die Jungs fanden es ziemlich amüsant bis auf Mike, der alle flehend an sah ihm endlich aus der miserablen Lage zu befreien.
Jeder Versuch schlug fehl.
Nicht mal als Chester sich das T-Shirt auszog.
Jedes andere Mädchen würde an ihm sabbernd hängen.
Aber nein, sie krallte sich an Mike fest, wollte sogar mit ihm alleine auf die Bühne.
Dies lehnten alle ab, wussten wir doch was sie vorhatte.
Na, ja die Jungs konnten es sich nur denken.
Sie befand sich gerade auf seinem Schos, was er mit einem angewiderten Blick kommentierte, als die Tür aufging und die Erlösung kam.
"Wir müssen los", meinte er streng.
"Doch nicht jetzt!", sie klang genervt.
"Doch!", er packte ihre Hand und zog sie zur Tür, "Vanessa kommst du?"
Gehorsam stand ich auf, jedoch hielt mich eine weiche Hand zurück.
"Sie kann hier bleiben", seine warme Stimme beflügelte nein Herz.
"Aber...!", protestierte Kimberley.
"Komm mit!", er zog sie aus der Tür, "Es ist ihre Entscheidung."
Die Tür fiel ins Schloss und wir konnten uns vor Lachen nicht mehr auf den Sofas halten.
"Ist deine Freundin eigentlich immer so?", Chester kniff belustigt Mike in die Seite.
"Nein, eigentlich nicht."
"Fangirls drehen halt gerne Mal durch", meinte Joe.
"Und präsentieren sich gerne", fügte Dave hinzu, wobei er Mike abschätzen musterte.
Mike schaute mich entschuldigend an, was sofort die Erinnerung von vorhin hervorruft.
Ich lächelte vielsagend zurück.
"Leute so schön der Abend auch war. Ich muss leider nach Hause wo schon sehnsüchtig meine Frau auf mich wartet", meinte Brad und verschwand winkend durch die Tür.
Allmählich fuhren alle Heim zu ihren Familien, um die kurze Zeit zusammen zu genießen, die bis zum nächsten Konzert verblieb.
"Pass mir auf Mike auf", flüsterte Rin mir, während der Umarmung ins Ohr.
Dann waren nur noch Mike und ich hier.
Mein Herz flatterte, als er nach meiner Hand griff und mich sachte mit sich auf die Bühne zog, wo die Technik bereits abgebaut war.
Der Mond stand direkt gegenüber, wobei er alles in Silber tauchte.
Eine gähnende Leere herrschte nun im Bowl.
Mike schlang von hinten seine Arme um meine Taille und zog mich an sich, sein Kopf ruhte auf meiner Schulter.
Sanft legte ich meine Hände auf seine, die er auf dem Bauch zusammen faltete.
"Wie kommst du eigentlich nach Hause?", flüsterte er mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitete.
"Ich weiß es nicht", ich dachte kurz nach, allerdings hatte ich eine Kleinigkeit vergessen, da ich dachte ich würde bei Kimberley schlafen, "Da gibt es eh ein kleines Problem."
"Was denn für eins?", meinte er ruhig.
"Ich hab den Schlüssel vergessen."
Mike drehte mich abrupt zu sich um.
Seine Augen leuchteten.
"Du kommst zu mir."
Er verschränkte seine Finger mit meinen.
Erwartungsvoll blickte er mich mit seinen großen braunen Augen an, eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus.
Noch immer standen wir auf der leeren Bühne, das schwache Mondlicht spendetete das Einzigste Licht.
"Was hölst du davon?", fragte Mike vorsichtig und biss sich leicht in die Unterlippe.
"Klingt super", lächelte ich.