Chapter 45

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~Chester~

Ich hielt es nicht mehr aus. Diese nervigen Dämonen, die mir alles genommen hatten.
Mein Leben, meinen besten Freund. Ich kam mit dem Tod nicht klar, wollte ihn nicht akzeptieren.
Gequält hielt ich meinen Kopf in den Händen.
Könnte es denn nicht mal aufhören, diese Stimmen schweigen?
Talinda würde mit den Kindern erst morgen wiederkommen, während ich hilflos hier im Flur hockte.
Wieso musste sowas eigentlich immer mir passieren?
Wieso konnten die anderen glücklich sein und ich nicht?
Kann es das Leben mit mir nicht wenigstens einmal gut meinen?
Mit Tränen überströmten Gesicht ließ ich mich die kühle Wand hinuntergleiten.
In meinem Kopf tanzten die Dämonen unaufhörlich.
Die Konzerte der letzten Tage hatten mich zwar etwas abgelenkt, doch jetzt kamen die Stimmen doppelt so laut zurück.
Überrannten mich förmlich, zerrissen mich quälend langsam in meine Einzelteile.
Ich hatte aufgegeben dort gegen zu kämpfen seit Chris tot war.
Es hatte doch eh keinen Sinn, man würde am Ende sowieso alles verlieren.
Was machte es den für einen Sinn jetzt noch zu kämpfen?
Das Einzigste wo für es sich zu kämpfen lohnte, war Vanessa.
Mein Drachenmädchen.
Doch sie würde meine Gefühle nie erwidern.
Meine Brust durchzog ein Schmerz, der nie aufhörte.
Warum läuft alles immer so falsch, zu mindestens für mich?
Mit zitternden Händen hielt ich den Stift und schreib etwas auf einen Zettel.
Ich wollte mich von ihr verabschieden, wenigstens ihr.
Bei den anderen brachte ich es nicht über das Herz, obwohl für sie die wenigen Worte wahrscheinlich am schlimmsten waren.
Zitternd lief ich durch die Dunkelheit der Nacht.
Am Himmel prangte der majestätische Mond mit den unzähligen Sternen, die kühle Luft streifte meine Haut, was mir eine Gänsehaut bereitete.
Meine Beine gingen automatisch den Weg zu Mikes Villa, wie oft sie diesen Weg schon gegangen waren um mich dann wieder nach Hause zu bringen, als ich verloren vor der Tür stand. Zögernd schob ich den Zettel durch den Schlitz der Haustür, das Haus war dunkel, wie der Rest der Straße, alle schliefen friedlich nur ich nicht.
Mit Tränen in den Augen lief ich zurück zu meiner Villa, quälend langsam.
Emotionslos öffnete ich zwei kühle Flachen Bier, die im Kühlschrank noch standen und nahm ein paar Schlaftabletten, die die Sache erträglicher machen sollten.
Bald werde ich bei dir sein Chris und wir werden endlich glücklich sein, befreit von den lästigen Dämonen.
Ich wusste, dass ich die Fans in tiefe Trauer stürzen würde, doch ich fand für mich keinen anderen Ausweg mehr.
Musste die Sache endlich beenden, die Dämonen zum schweigen bringen, endgültig.
Niemand konnte mir mehr helfen, dazu bin ich schon viel zu zerstört gewesen, schon seit Jahren.
Die Maske hatte all die Jahre lang nur das Gezeigt, was ich preisgeben wollte.
Jetzt war sie gefallen für immer, zersplittert am Boden wie mein armseliges Leben.
Gab es jemand der mich überhaupt jemals verstanden hatte, außer Chris? Ich fand keinen, jeder lebte in seiner perfekten kleinen Welt.
Ich schmiss den Strick über einen Holzbalken an der Decke.
Bald würde das Elend endlich ein Ende finden und das Grauen auch.
Ich würde endlich frei sein, frei von den Dämonen, den Stimmen, die mich viel zu lange im Besitz hatten.
Ich würde Leben können ohne diese lästigen Bekleider.
Zitternd stellte ich mich auf den alten Klappstuhl. Sollte man etwas fühlen? Denn ich fühlte nichts.
Wie denn auch bei den vielen Schlaftabletten in der Kombination mit Alkohol.
Ich blickte stur geradeaus, mein Blick war getrübt, verschleiert.
Mit Tränen in den Augen trat ich endschlossen den Stuhl weg.
Bitte verzeiht mir.   

Invisible (Linkin Park- Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt