61. Kampf am Himmel

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Zielstrebig flogen Eragon und Arya Richtung Süden. Vor einigen Stunden hatten sie Dras Leona hinter sich gelassen. Eragon bedauerte es sehr Saphira-Eldunari, welche sie begleitete, nicht die Grabstätte ihres ehemaligen Reiters zeigen zu können. Auch die Seele der Drachendame hatte es danach verlangt den Körper ihres toten Reiters wiederzusehen. Leider war Eile das Gebot der Stunde.
Um ihre Begleiterin etwas zu entschädigen, erlaubte Eragon der Drachendame seine Erinnerungen an Brom zu betrachten. Er spürte wie sich ihr Geist vorsichtig durch seinen Verstand tastete auf der Suche nach Dingen, die Eragon mit seinem Vater verband.
Das Verhalten der alten Drachendame erinnerte den jungen Anführer der Reiter an das eines scheuen Tieres, welches sich an etwas Unbekanntes heranpirschte. Vorsichtig nach Gefahren witternd, alle Sinne angespannt und auf alles vorbereitet näherte sich ein so scheues Wesen dem Ziel immer darauf bedacht nicht zu viel Aufsehen zu erregen und nicht verletzt zu werden.
Auch die Botschaft die Brom im Geist von Eragons Saphira hinterlassen hatte betrachtete die alte Drachendame.
- "Mein Kleiner ist alt geworden." -
Saphira-Eldunaris Worte waren an niemand spezielles gerichtet. Es war einfach eine Feststellung, die sich aus ihrer Beobachtung ergab. Eragon konnte nicht verhindern, dass er in sich hinein lächelte.
- "Habe ich etwas Komisches gesagt?" -
- "Nein natürlich nicht. Ich wollte dich auch nicht auslachen. Es ist nur so, dass meine Saphira mich auch ständig Kleiner nennt." -
Eine Welle von Sympathie flutete aus dem Seelenhort erfüllte sowohl Eragons Geist als auch wegen seiner Drachendame. Trotz der warmen Gefühle, die Saphira-Eldunari ihnen sandte, konnte sie nicht verbergen, welch tiefe Trauer sie doch bei der Erinnerung an Brom bewegte.
"Eragon!"
Aryas Warnruf schreckte den jungen Anführer der Reiter aus seinen Überlegungen und brachten ihn ins Hier und jetzt zurück. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Am Horizont war die befestigte Siedlung Eastcraft zu erkennen und direkt vor ihnen erhob sich der Turm der alten Elfenfestungen Edur Ithindar, dem Heim des Mannes, den sie suchten.
Allerdings war es nicht das alte Zeugnis elfischer Baukunst, die die Aufmerksamkeit von Drachen und Reitern erregte, sondern die beiden Letherblaka, die sich nun mit schrillen Schreien in den Himmel erhoben.
Eragon erkannte keine Reiter auf dem Rücken der Flugrösser. Dieser Umstand erfüllte ihn mit tiefer Sorge. Wie lange waren Shruikans Agenten bereits hier und welchen Schaden sie bereits angerichtet. Zwei Letherblaka ließen vermutlich auch auf mindestens zwei Ra'zac schließen. War Tenga der in der Lage gewesen, sich gegen die dämonischen Kreaturen zu verteidigen oder hatte Shruikan es geschafft ihnen vielleicht den entscheidenden Schritt voraus zu sein?
Saphira riss ihren Rachen auf und eine Flammenzunge flutete durch den Himmel. Mit einem donnerndem Brüllen nahm sie die Herausforderung der Letherblaka an.
- "Vorsichtig Saphira!" - Warnte Eragon eindringlich. Während seiner Drachendame bereits angriffslustig auf eines der Flugrösser zuschoss.
- "Auf dem Helgrind habe ich mit diesen Viechern kurzen Prozess gemacht! Nichts anderes habe ich hier vor!" -
- "Damals hatten wir es mit normalen Letherblaka zu tun! Diese werden sicher neue Fähigkeiten haben wie auch die Ra'zac!" -
Eragon spürte, dass seine warnenden Worte verpufften. Das Jagdfieber hatte Saphira ergriffen und sie dürstete danach Krallen und Zähne im Fleisch zu versenken. Mit einer Wucht, die Eragon fast aus dem Sattel riss, prallte die Drachendame gegen ihr scheinbares Opfer. Tief vergrub sie ihre Krallen in ihrer Beute und wollte zu einem tödlichen Biss in den Hals des Letherblaka ansetzen. Plötzlich jedoch heulte Saphira schmerzerfüllt auf und stieß das geflügelte Monster von sich.
Über den Hals seiner Drachendame hinweg erkannte Eragon, dass ähnliche schwarze Dornen aus dem Flugross gewachsen waren wie die, die sein Gegner in Osilon gegen ihn eingesetzt hatte. Durch ihre geistige Verbindung erkannte der junge Anführer der Reiter, dass seine treue Gefährtin Stichwunden in ihrem Maul und an ihren Pranken erlitten hatte. Sofort erwirkte Eragon die entsprechenden Heilzauber, doch wurde ihm sofort klar, dass dies nicht genügen würde. Mit beängstigender Geschwindigkeit strömte Lebenskraft aus Saphira heraus. Sie verlor wesentlich mehr Kraft als die relativ unbedeutenden Verletzungen hätten fordern dürfen. Eragon erinnerte sich wie die Wurfgeschosse des Ra'zac das Leben aus einem der Bäume heraus gesaugt hatten. Vermutlich passierte hier gerade dasselbe.
Glücklicherweise spendete Saphira-Eldunari ihrer Namensschwester neue Energie und als sich die Wunden endgültig schlossen, wurde keine weitere Kraft mehr abgezogen...
- "Halte dich auf Abstand kleine Schwester!" - Warnte die alte Drachendame als Saphira sich von ihrem Kraftverlust erholt hatte. - "Du solltest etwas mehr auf die Weisheit deines Reiters hören. Diese Dornen können überall aus diesen Viechern schießen! Du kannst sie nicht berühren ohne dich und deinen Reiter in Gefahr zu bringen!" -
Eragons Saphira bestätigte die Ratschläge ihrer Namensschwester wortlos und entfesselte ihr Feuer in Richtung des Letherblaka, welcher zu einem neuen Angriff auf sie ansetzte. Leider prallte die Flamme an magischen Schilden ab.
- "Beherrschen diese Kreaturen jetzt etwa auch Magie?!" - Fluchte die blaue Drachendame in die Gedanken ihres Reiters. Dieser beobachtete gerade wie Arya und ihr grüner Begleiter von dem zweiten Letherblaka gejagt wurden. Die Elfe entfesselte einige ausgesuchte Zauber gegen ihren Verfolger, doch diese glitten wirkungslos ab. Das Flugross, welches Fírnen verfolgte, schien im Gegenteil durch jeden Angriff stärker und schneller zu werden.
- "Ich befürchte ja!" - Mutmaßte Eragon. - "Zumindest auf eine gewisse Weise. Sie sind immun gegen magische Angriffe und können die Kraft, welche sie ihren Feinden entziehen oder durch gegen sie gerichtete Zauber aufnehmen für sich selbst nutzen. Daher ist dein Feuer wirkungslos. Es ist die einzige Form von Magie über die der Drachen immer und zu aller Zeit die Kontrolle habt." -
- "Und ich kann sie nicht berühren!" - Fluchte Saphira weiter. - "Wie sollen wir diese Viecher besiegen? Wir können sie weder auf Distanz noch im Nahkampf angreifen!" -
Eragon versuchte sich zu konzentrieren. Besorgt beobachtete er wie Fírnen und seine Reiterin immer höher stiegen, um den Angriffen des zweiten Letherblaka zu entgehen. Am liebsten wäre Eragon seiner Gefährtin sofort zu Hilfe geeilt aber er rief sich zur Ordnung. Arya war eine geübte Kriegerin und eine hervorragende Reiterin. Sie konnte selbst auf sich aufpassen. Es war seine Pflicht sich und Saphira vor dem Letherblaka zu schützen, der sich nun an die Fersen der blauen Drachendame heftete.
Fieberhaft überlegte der junge Anführer der Reiter! Plötzlich fiel ihm eine Erinnerung an Brom wieder ein. Vermutlich war sie deshalb so gegenwärtig in seinem Gedächtnis, weil Saphira-Eldunari sie zuvor betrachtet hatte. Sein Vater erklärte ihn damals, dass man Magie nur dann nutzen sollte, wenn eine Aufgabe auf herkömmliche Weise nicht zu erfüllen ist. Saphira hatte recht: Sie konnten keinen Nahkampf mit dem Letherblaka bestreiten, ohne in die Reichweite seiner verhängnisvollen Dornen zu kommen. Doch es gab andere Wege einen Gegner aus der Entfernung anzugreifen, ohne dabei zwangsläufig auch Magie zurückzugreifen.
Mit seiner elfenartigen Geschwindigkeit packte Eragon den Bogen, den ihm einst Königin Islanzadi geschenkt hatte und der immer als treuer Begleiter am Saphira Sattel hing. Geschwind legte er einen der mit Schwanenfedern besetzten Pfeile an die Sehne, drehte sich im Sattel um, zielte und schoss.
Der Letherblaka hatte gerade seinen schnabelartiges Maul aufgerissen, um erneut einen schrillen Schrei auszustoßen. Dazu sollte es nicht kommen, denn Eragons Pfeil bohrte sich direkt in den Rachen der Bestie. Diese brüllte vor Schmerz und hielt sich mit flatternden Flügelschlägen auf der Stelle, während sie um Atem rang. Offenbar verhinderte Eragons Treffer, dass das Flugross ungehindert nach Luft schnappen konnte.
Nun war es Eragon, der von Jagdfieber gepackt wurde. Mit der geübten Präzision, die er sich erworben hatte als er im Buckel Fleisch für seine Familie jagte, schoss Saphiras Reiter weitere Pfeile auf den Letherblaka ab. Der Erste traf ihn in den Hals, der Zweite durchbohrte eines der riesigen Augen und der Dritte bohrte sich so unglücklich in das Gelenk, welches die ledrigen Schwingen der Flugbestie mit dem Körper verbannt, dass das gleichmäßige auf und ab der Flügel unmöglich wurde. Verzweifelt, doch vergeblich um Kontrolle ringend stürzte der Letherblaka ab und zerschellte am Boden.
Nur kurz konnte Eragon seinen Sieg genießen, da ertönte erneut ein schriller Schrei. Hastig blickte der junge Anführer der Drachenreiter sich um. Zu seiner grenzenlosen Erleichterung stürzte, etwa 20 m von ihm entfernt, ihr zweiter Gegner seinem Ende entgegen. Eragon erkannte, dass der Schädel des Letherblaka übel in Mitleidenschaft gezogen war.
Als Arya auf Fírnen neben ihn und Saphira gilt, erkannte er das Támerleins grüne Klinge vom schwarzen Blut des Letherblaka besudelt war. Eilig tauschten Eragon und Arya Erinnerungen an ihre jeweiligen Kämpfer aus. Jede Information, die sie über die neuen Fähigkeiten der Ra'zac und der Letherblaka gewonnen hatten war entscheidend. Eragon verfolgte aus Aryas Blickwinkel, wie die Elfe auf dem Rücken ihres Drachen immer höher stieg und dabei ihren Verfolger im Auge behielt. Dieser öffnete plötzlich den Schnabel und die Auswüchse die sich rechts und links der Kieferöffnung bildeten, verrieten seine Absicht. Offenbar verfügten auch die Elterntiere über die Fähigkeit der Ra zac giftige Säure zu speien. Arya traf eine Entscheidung. Sie baute einen magischen Schutzwall unmittelbar vorm aufgerissenen Maul des Letherblaka auf. Sie achtete akribisch darauf, dass die magische Barriere ihren Feind nicht berührte und ihn so mit neuer Energie versorgte. Des Weiteren gab sie der Barriere eine ganz besondere Beschaffenheit. Als das Untier seine Säure auf seine scheinbare Beute entfesselte trafen, diese auf den unsichtbaren Schutzwall prallte an diesem ab und ergoss sich stattdessen über den Kopf des Letherblaka. Dieser hatte zwar noch versucht abzudrehen, doch gänzlich konnte er seinem eigenen tödlichen Geschoss nicht ausweichen. Zischend fraß sich die Säure in sein schwarzes Fleisch. Auf den Wunsch seiner Reiterin wendete Fírnen und drehte sich, während er auf das Flugross zu schoss auf den Rücken. In den Sicherheitsschlaufen hängend zog Arya ihr Schwert und spaltete das, was noch vom Schädel des Letherblaka übrig war.
Zufrieden mit ihren jeweiligen Siegen nickten sich die beiden Reiter zu und ließen ihre Drachen vor der alten Elfenfestung landen.
- "Manchmal bist Du fast ein so guter Jäger wie ich." - Lobte Saphira ihren Reiter. Dankbar strich dieser seiner Begleiterin der über den Hals und ließ sich dann aus dem Sattel gleiten.
Arya und versuchte bereits mit fachmännischer Miene den Eingang in den Turm. Mit besorgtem Gesichtsausdruck wand sie sich an Eragon.
"Die Ra'zac sind bereits im Turm. Sie haben hier Spuren hinterlassen. Die Letherblaka konnten ihn offenbar nicht folgen, weil der Eingang für sie zu eng ist.
- "Das gilt leider auch für uns Drachen." - knurrte Fírnen unterhalten.
Auch Saphira schien nicht erbaut davon zu sein, dass ihr Reiter gemeinsam mit Arya den Turm betrat, ohne dass sie ihn begleiten konnte. Jedoch verzichteten sie auf weitere Diskussionen, denn niemand konnte sagen ob es nicht vielleicht schon zu spät war, um Tenga zu retten.
Eilig, doch mit der gebotenen Vorsicht, betraten die beiden Reiter den Turm. Schon bald erreichten sie das Arbeitszimmer in dem Eragon bei seinem Rückweg vom Helgrind zum ersten Mal auf Tenga getroffen war.
Zur grenzenlosen Erleichterung der beiden Kampfgefährten stand Angelas ehemaliger Lehrer aufrecht vor den Leichnamen von zwei Ra'zac und wischte das dunkle Blut von einem Schwert, das von elfischer Machart zu sein schien. Zwar handelte es sich nicht um die Klinge eines Drachenreiters, doch sicher war, dass es sich bei diesem Schwert um eine tödliche Waffe handelte. Die Klinge schien aus purem Silber gefertigt zu sein und glänzte wie Sternenlicht. Der Griff und die Parierstange waren aus feinstem Holz geschnitzt und ein kunstvolles Rankenmuster zog sich bis zum Knauf der Waffe. Dieser Knauf wiederum stellte den Kopf eines Waldkauz dar.
"Ach! Da seid Ihr ja." Begrüßte sie der Gelehrte als hätten sie seine Behausung soeben betreten, um mit ihm eine Tasse Tee zu trinken. "Ich musste das ihr kommt. Ja, ja ich habe es gewusst. Wir können gleich aufbrechen. Bevor ich unterbrochen wurde, war ich mit meiner Arbeit fast fertig."
Als er von einer Unterbrechung sprach, deutete Tenga mit der Spitze seines Schwertes auf die toten Ra zac. Als er mit dem Reinigen der Klinge fertig war, schob er die Waffe in die Scheide an seinem Gürtel ergriff einen Stapel Papiere von seinem Schreibtisch und begann diese Eragons Überraschungen im Kamin seines Arbeitszimmers zu verbrennen.
"Woher wusstet ihr das wir kommen würden?" Erkundigte sich Eragon unsicher.
"Ich wusste es eben junger Pilger. Für den Moment muss das genügen. Ich weiß aber auch wie du bist und was du willst ja ja. Eine üble Situation mit Shruikan. Glücklich kannst du dich schätzen, dass Du die zwei Hälften deines Herzens an deiner Seite hast. Ja ja! Glücklich in der Tat. Ein Drache und eine Elfe. Seltsam wie sich dein Herz zusammensetzt."
Tenga blickte Eragon mit einem schelmischen Lächeln an, welches den Anführer der Reiter deutlich an Angela erinnerte.
Der Blick des Einsiedlers blieb mit einem Mal an Klimpertod hängen, welches Eragon nach wie vor am Gürtel trug.
"Meine Schülerin mag dich. Ja ja. Ganz sicher. Sie betrachtet dich als Freund. Diese Waffe hat sie einmal von mir erhalten. Damals verstanden wir uns noch."
"Gemeind ist sicher Angela. In der Tat hat sie mir Albitr ausgeliehen. Ich will euch nicht beleidigen, aber sie hat mir auch einmal gesagt, dass man euch nicht trauen kann."
Tenga lachte einmal kurz auf und warf weitere Papiere ins Feuer.
"Ja ja. Die Jugend! Erkennt einfach nicht, wenn man ihnen nur etwas Gutes tut. Betrug heißt es dann. Vielleicht wird sie es irgendwann verstehen."
"Warum verbrennt ihr eure Arbeit?" Wunderte sich Arya.
"Weil ich jetzt mit euch gehen werde. Ich werde euch helfen." Erklärte der Gelehrte. "Meine Arbeit darf aber nicht in falsche Hände fallen. Die Gefahr, in der sich Alagaësia jetzt befindet, rührt von einer Information her, die nicht in Shruikans Hände gehört hätte. Er hat sie aus Galbatorix Geist gestohlen während dieser schlief. Jahre hat ihn das sicherlich gekostet. Ja ja, ganz sicher. Im Schlaf sind unsere Gedanken nicht geordnet. Sicher hat er immer nur hier ein Stück und da ein Stück gefunden und lange hat es gedauert ganz sicher. Doch nun will er das wagen, wovor selbst Galbatorix zurückgeschreckt ist. So verrückte auch war, klug genug davon die Finger zu lassen war er aber. Auch ich war einmal in der Versuchung. Ja, die Versuchung war sogar groß. Dort wartet nämlich die Antwort. Die einzige Antwort die für mich noch Wert hat."
Mit diesen rätselhaften Worten warf Tenga seine letzten Papiere ins Feuer.
"Also gehen wir!"
"Einen Augenblick bitte." Sagte Arya und stellte sich Tenga in den Weg, der bereits zum Ausgang eilte. "Wohin gehen? Ihr wisst doch noch gar nicht das Shruikan vorhat!"
"Natürlich weiß ich das." Brummte Tenga und zog ein Gesicht, als hätte Arya eben etwas äußerst Dummes gesagt.
"Woher wisst ihr das?"
"Elfe, also bitte. Das habe ich dir doch gerade schon gesagt. Nur eine einzige Antwort ist für mich noch von Wert, also gibt es auch nur eine Frage deren Antwort ich nicht kenne."
"Dann frage ich euch nochmal: Wohin sollen wir denn gehen."
Tenga schien zunehmend ungeduldiger zu werden und Eragon fiel es immer schwerer ein Lachen zu unterdrücken. Arya in der Rolle der Begriffsstutzigen zu sehen, war ungewohnt und irgendwie erheiternd.
"Dorthin natürlich wo Shruikan hin will. Wohin denn sonst?"
"Sein Ziel ist uns aber nicht bekannt." Beharrte Arya.
"Natürlich ist mir sein Ziel bekannt. Warum wollte er mich sonst wohl töten? Lieber Himmel! Ist diese Hälfte deines Herzens immer so langsam junger Pilger? "
"Nur gelegentlich." Antwortete Eragon, der sich diese kleine Spitze nicht verkneifen konnte.
Arya schlug kurz die Augen nieder und kämpfte offenbar kurz ihre Wut nieder, denn Tengas Tonfall ihr gegenüber erinnerte mehr und mehr an den eines Lehrers, der einen etwas Begriffs stutzigen Schüler die einfachste Tatsache der Welt erklären wollte.
"Wohin wir Shruikan denn? "Fragte sie schließlich.
"Zum Helgrind natürlich!" Erklärte Tenga in einem Todesfall, als hätte Arya ihn gerade gefragt, ob 1 + 1 auch wirklich 2 ergeben würde.


2548 Wörter

Eragon Band 5 - Jedes Ende ist ein AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt