Es dauerte gut eine Stunde, bis wir am Flughafen ankamen. Der volltättoowierte fuhr durch irgendein Tor und dann auf die Bahn, wo ein Jet stand. Als wir anhielten, kam eine Person im Anzug zu uns. Wir stiegen aus, James gab seinen Autoschlüssel an den Mann weiter und holte die Koffer aus den Kofferraum. Meine Füße taten auf den Boden weh, aber ich sagte nichts. Ich könnte jetzt. Vielleicht....wann hab ich schon eine bessere Chance.
"Ich schieß dir ins Bein wenn du noch einmal so was erbärmliches machst." Meinte James als er an mir vorbeiging.
Ich sah ihn an und folgte ihn schlussendlich zum Jet. Ein Mann nahm die Koffer ab und James drängte mich ins innere. Das warme Licht, ließ die schwarzen Möbel warm wirken, zusätzlich wurde die Wärme durch den braunen Laminatboden verstärkt. Als ich Daniel sah, zog ich meine Augenbrauen nach oben.
"Hemd steht dir." Gab ich zu.
"Ich weiß." Wand er ab und kam auf mich zu.
Überraschenderweise nahm er mich und den Arm.
"Ich hoffe unser James ist nicht zu hart zu dir. Ich würde dich ungern gebrochen treffen." Gestand er.
"Ich hab nicht vor, aus ihr eine leere Hülle zu machen." Gab James zu und die Männer gaben sich einen Handschlag.
"Hoff ich für dich."
James drückte mich in einen der Sitze.
"Was musst du in Spanien erledigen?" Fragte James.
"Mir die neue Chemie ansehen und bewerten." Meinte Daniel Schulterzuckend.
Ich verstand es nicht wirklich.
"Drogen meine Liebe. Es gibt momentan eine neue auf den Markt, soll ganz reizend sein. Wenn du welche haben willst, sag mir bescheid. James wird die bestimmt bezahlen."
"Sie bekommt keine Drogen, von denen ich die Wirkung nicht kenne." Bestimmte James sofort.
"Zudem hab ich meine eigenen, sie bekommt wenn schon was von mir."
"Ich will keine Drogen nehmen." Mischte ich mich ein.
Die beiden Männer verdrehten daraufhin nur die Augen. James und Daniel schienen amüsiert. Beide wussten etwas, was ich nicht wusste. Ich mochte das nicht, mir gefiel es nicht, so sehr in der Dunkelheit zu tappen. James setzte sich neben mich und schnallte sich an. Ich tat es ihn einfach gleich. Das Gesprächsthema schien für die beiden vorbei und wenn ich ehrlich bin, so wollte ich auch nicht darüber reden.
Mein rechter Fuß tat immernoch weh. Doch ich versuchte es so gut es ging zu ignorieren. Anders als in den normalen Flugzeugen wurde hier kein Film gezeigt, sondern es wurde gleich gestartet. Scheinbar ging man davon aus, dass die Leute wussten, wie sie sich zu verhalten hatten. Ich war schon lange nicht mehr geflogen, das letzte mal war in der fünften Klasse, als meine Eltern mit mir und meinen Bruder nach Mallorca in dne Herbstferien geflogen waren. Ich krallte mich leicht ängstlich in die Jogginghose. Doch meine Nervosität kam nicht nur von dem Gedanken gleich zu fliegen, sondern viel eher, dass meine Wahrscheinlichkeit, von James wegzukommen, immer geringer wurde. Ich war nie gut in Sprachen, zwar kreativ was schreiben und zeichnen betrifft, aber trotzdem war ich nie gut in Rechtschreibung. Manchmal fragte ich mich, wie die Leute meine Geschichten lesen konnten, aber sie taten es. In Englisch war ich auf einen schlechten Niveau. Vielleicht 6. Klasse. Wenn überhaupt.
Ich würde in zwei Stunden in einem fremden Land, mit fremder Sprache sein. In einen Land, wo ich mich kaum verständigen kann. Mit anderen Worten, es lag allein in meiner Hand, abzuhauen. Irgendwie, irgendwann, wenn James nicht mehr jeden meiner Bewegungen beobachtet, werde ich abhauen. Ich werde fliehen und wenn ich durch ganz Spanien und was weiß ich noch für Länder laufen muss, damit ich jemanden verstehen kann, selbst wenn ich nach Deutschland laufen muss, ich werde und ich kann entkommen.
Ich sah aus dem Fenster, viel war nicht zu sehen, nur wenn keine Wolken am Himmel waren, war es möglich ein paar Lichter der Dörfer und Städte unter uns zu sehen. Als wir auf Flughöhe waren entspannte ich mich wieder. Es war ruhig. Eine Frau in Uniform kam und fragte ob wir Essen und Trinken wollten. Die beiden Herren legten dankend ab. Als sie mich ansah, schüttelte ich nur den Kopf. Ich war müde und diese Ruhe hier machte es nicht wirklich besser. Aber was soll man denn auch sagen. Es ist ja nicht eine Ewigkeit her, seit sie sich das letzte mal getroffen hatten und mir war nicht nach reden. Aber auch nicht nach schlafen. Auch wenn ich müde war. Ich konnte nicht schlafen. Irgendwas in mir sagte, dass ich umbedingt wach bleiben musste. James und Daniel hatten dieses Gefühl nicht, sie nickten beide irgendwann ein und auch wenn ich immer wieder vor mir herdöste, so war ich nie ganz weg. Ich wachte durch jede Kleinigkeit auf.
Zwei Stunden lang herrschte Ruhe und dann kam die Durchsage vom Piloten. James und Daniel wachten dadurch auf. Da sich niemand angeschnallt hatte, musste man auf niemanden warten. Schon bald ging es zum Landeflug über. Die Lichter der Landebahn kamen immer näher und ich freute mich etwas darauf wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Zehn Minuten später hielten wir an. Wir schnallten uns ab und als ich aufstehen wollte, verzog ich mein Gesicht, als ich meinen schmerzenden Fuß belastete. Aber niemand bekam davon etwas mit. Ich humbelte leicht hinter den beiden Männern her. Zwei Wagen fuhren vor und das Personal, welches die Wagen geholen hatten, stiegen aus und überreichten Schlüssel. Die Koffer wurden gebracht und dann wurde schon Abschied genommen. Daniel drückte mich noch mal und dann führte James mich zum Wagen. Er stieg auf der Fahrerseite ein, nachdem er seine Koffer in den Kofferraum gepackt hatte. Ohne ein weiteres Wort fuhr er los. Es war halb sieben morgens und ich war einfach nur müde.
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Just ask me, little one II
RandomEs ist keine zwei Wochen her, da war mein größtes Problem, dass meine Klassenkameraden mich wegen den Geschichten, die ich schrieb, krank nannten. In dieser wenigen Zeit ist so viel passiert. Mein Name ist Sina Kirchschbaum, ich bin 18 Jahre alt und...