Kapitel 42

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Ich zog mich an. Auf den Bett war der Blutfleck etwas größer als bei einer normalen Entjungferung. Ich war nicht feucht genug und mein Körper hatte auch nichts weiter produziert, sodass ich mehr oder weniger trocken genommen wurde. Ein Blick auf dem Wecker verriet mir, dass seit ich das Zimmer betreten habe, 90 Minuten vergangen waren. Ich hatte eine gekrümmte Haltung und ich spürte bei jeden Schritt, was passiert war. Ich fragte mich, wie lange das anhalten sollte. Ich wollte es eigentlich gar nicht wissen. Sobald ich mich angezogen hatte, ging ich ins Bad auf Toilette. Dannach suchte ich die Schränke nach Schmerzmittel ab, aber dieses gab es nicht.

Ich ging die Treppen runter, es war der Horror. Eine ebene Fläche war ja noch angenehm im Vergleich dazu. Mein Ziel war die Küche um da hoffentlich Lilli zu finden, sie würde ja wissen, wo Schmerztabletten waren. In der Küche verstummte alles sofort, als die Tür sich öffnete. Ich hatte gerötet Augen, aber das war mir egal. Meine Wangen waren trocken, aber trotzdem noch gerötet.

"Ähm...haben wir Schmerztabletten?" Fragte ich zögerlich.

Sandra Augen weiteten sich, die beiden neuen schienen nichts zu verstehen. Lilli biss sich auf die Unterlippen und schüttelte den Kopf.

"Setz dich, ich mach dir Tee." Meinte sie stattdessen.

"Hilft das denn irgendwie?" Fragte ich, woraufhin wieder Tränen in meine Augen stiegen.

So gut es ging, hielt ich sie zurück. Wollte nicht mehr weinen, das musste jetzt nicht sein. Lilli lächelte entschuldigend.

"Ich dachte wir dürfen nicht mit ihr reden." Meinte Alexis verwirrt.

"Was der Herr nicht weiß, macht ihn nicht heiß."

Ich setzte mich hin, wobei ich versuchte so gut es ging mein Gesicht nicht zu verziehen.

"Wirklich? Gut. Ich weiß, dass es dich nicht interessiert, aber ich mag dich nicht, du bist einfach arrogant und ignorant. Ich verstehe nicht, wie du an der Seite von so einen arroganten Arsch sein kannst."

Ich versuchte den Kloß in meinen Hals runterzuschlucken. Wollte nichts sagen, wollte nicht in Tränen ausbrechen,  was wohl passieren würde, wenn ich sprach. Man musste es ja irgendwie rauslassen. Irgendwann würde man sonst platzen. Sollte sie. Ich werde es doch ertragen können, oder?

"Ich weiß gar nicht was du an ihn findest. Bist du in deinen Alter schon so eine große Schlampe, dass dich nur aussehen und Geld interessiert?!"

"Franzi." Versuchten Sandra und Lilli sie davon abzuhalten.

Das mit den Tränen zurückhalten war schwer, meine Augen brannten schon. Meine Brust zog sich immer schmerzhafter zusammen. Ich wagte es gar nicht sie anzusehen.

"Nein, sie soll ruhig wissen, was ich von-"

"Mein Gott, lässt du sie jetzt endlich in Ruhe?! Sie kann nichts dafür, dass du hier bist." Sandra wollte es nicht aussprechen, manchmal wurden Dinge einfach schlimmer, wenn andere sie aussprachen.

Aber sie wollte davon nichts hören. Sie redete weiter. Und weiter. Und dann konnte ich es nicht mehr hören, konnte es nicht mehr ertragen.

"Dafür kann ich doch nichts! Denkst du ich will hier sein!? Denkst du ich bin gerne bei ihn?! Weg von Familie und Freunde?! Denkst du es ist toll, sich sowas anzuhören, nachdem man vergewaltigt wurde? Ich verstehe in welcher scheiße ihr alle steckt, ich saß auch kurz darin und jetzt schon wieder! Klar ist es nicht gleichgestellt, doch woher soll ich wissen, wieso er mich anders behandelt? Das weiß ich doch nicht!" Schrie ich.

Tränen rannten mir über die Wangen. Ich sah wie Franzi alle Gesichtszüge entwichen und wie Alexis blass wurde. In den Moment wurde das Wasser fertig und Lilli machte den Tee weiter. Es herrschte kurz Ruhe. Scheinbar musste Franzi das gesagte erst verarbeitet.

"Ich dachte, dass du seine Freundin bist oder so." Meinte sie leise.

Ich schüttelte nur den Kopf. Die schwarzhaarige reichte mir ein Taschentuch, welches ich annahm.

"Der Herr würde niemals eine Freundin haben. Das habe ich euch beiden doch schon erzählt." Behauptete Lilli.

"Er behandelt sie so-"

"Wie der Herr wen behandelt, ist nicht unsere Sache." Stritt die braunhaarige sofort ab.

"Aber.....tut mir leid, aber wie bist du zu ihn gekommen?" Fragte Alexis nun.

Ich atmete tief durch. Versuchte mich zu fangen. Lilli stellte mir den Tee hin, natürlich war er viel zu warm, aber ich nahm die Tasse in die Hand. Und dann erzählte ich im groben worum es bei den Schulprojekt ging und wie wir uns kennengelernt hatten, bis hin zu der Entführung am 1.1. diesen Jahres.

"Das....das tut mir leid. Ich wusste das nicht. Oh gott."

"Warte. Heißt das, du wurdest von ihn entjungfert?" Wollte Sandra plötzlich wissen.

Ich nickte daraufhin nur.

"T'schuldige falls das einen Punkt trifft. Aber wieso geht ihr beide immer zusammen duschen?" Fragte Alexis nun.

"Alles in Ordnung. Als ich bei den einen Mann war, wurde ich in der Dusche gefoltert. Seit dem hab ich ein Trauna davon." Erklärte ich kurz.

Daraufhin nickte sie. Es war lange still. Sandra war nach oben gegangen, um das ganze Bettzeug bei James zu wechseln.

"Wir kommen hier raus. Heute." Beschloss Franzi plötzlich.

Sofort lagen alle unsere Blicke auf der blondhaarigen. Diese sah uns aber eindringlich an. Sie meinte es ernst.

Just ask me, little one IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt