Kapitel 34

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"Was?" Er schien nicht ganz zu verstehen.

Ich lehnte mich an ihn, atmete tief ein und aus. Ich hatte Angst darüber zu reden. Eigentlich wollte ich auch nicht darüber reden. Aber ich musste, denn es lies mich nicht los.

"Ich hab Angst vor dir. Das lässt sich doch nicht abstreiten." Fing ich an.

Ich merkte, wie meine Stimme zitterte. Aber ich musste darüber reden. Musste es doch irgendwann loswerden.

"Sina, lass uns darüber reden, sobald wir alleine sind ok?" Er strich vorsichtig über meine Wange, wusste, dass ich in den Moment kurz davor war in Tränen auszubrechen.

Ich nickte zögerlich. James nahm vom Tresen das Colaglas und reichte es mir. Ich trank daraus und konnte somit meine Tränen unterdrücken und mich irgendwie fangen. Wieso das so war, wenn man trank wusste ich nicht. Meine Eltern haben mir und meinen Bruder immer was zu trinken gegeben, wenn wir nicht aufhören wollten zu weinen.

"Benimmst du dich?" Fragte er.

"Kann ich hoch? Ich will das nicht sehen." Gab ich zu.

"Nein. Aber keine Sorge. Ich weiß das du Angst hast, dass du dich hier unwohl fühlst, doch ich werde bei dir bleiben ok? Ich werde dich nicht noch mal komplett alleine unter fremden lassen und sage dir immer wo ich hingehe, damit du mich findest, falls du dich mal zu unwohl fühlst."

"Da ist ein Wiederspruch drinne." Bemerkte ich.

"Ich bin hier zeitgleich auf Arbeit. Einige Kunden wollen lieber alleine mit mir reden. Ich lasse dich in der Zeit aber bei jemanden den du kennst, in Ordnung?" Er schien auf mein Einverständnis zu warten.

Ich nickte zögerlich, woraufhin James seine Lippen auf meine Stirn legte.

"Gutes Mädchen." Lobte er.

James wollte sich wieder unter die Leute mischen. Aber da ich mich bei der Menge nicht mit einem Glas durchtraute, trank ich noch etwas. Lilli stellte es nach James Kommando irgendwo hin, sodass niemand dran kam. James hatte seine Hand zwischen meine Schulterblätter gelegt und führte mich durch die Leute. Es fanden immer zwei Kämpfe zeitgleich statt. Ein Mann kam zu James und redete mit ihn. Irgendwas mit trainieren war zu hören. Ich verstand nicht wirklich was. Ich stand einfach bei den Männern, das Gespräch ging nicht lange, da beschlossen wurde, alles am Ende zu diskutieren und zu besprechen. Ein Mann kam auf uns zu, er wirkte anders wie die anderen, sehr freundlich.

"James! Que placer verte. Ha pasado mucho tiempo. Cómo te fue en la cárcel?" Er begrüßte James mit einen Handschlag, auf den James lächelnd einging.

"El placer es mío. Oh, en realidad fue como siempre. No se te ocurre nada nuevo." Erwiederte James.

Ich stand da und verstand nur Bahnhof. Die beiden Männer unterhielten sich auf Spanisch und James sprach so flüssig, als wäre es seine Muttersprache. Ich war etwas überfordert, als der Mann zu mir sah und irgendwas sagte.

"Ella no habla español." Erwiederte James sofort.

Der Mann wand sich also wieder an James, lächelte aber mich freundlich an. Ich fühlte mich immer unwohler. James zog mich an sich ran und legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich hielt mich wieder mit zwei Fingern an seinem Hemd fest. Ich wusste nicht, was schlimmer war, wenn man über einen redete, wenn man im selben Raum oder wenn man nichts verstand. Ich entschied mich für zweiteres, da sie sich ja über mich unterhalten könnten und ich es noch nicht mal merken würde, wenn der Eyhäftling an Stelle von mir antworten würde.

"Du scheinst kein spanisch zu können." Bemerkte jemand.

Ich sah zu den Mafiaboss, welcher wohl recht amüsiert darüber war, dass ich meine Verwirrung deutlich zeigte.

"Ich bin nicht wirklich gut in Sprachen." Gab ich zu.

"Kleiner Tipp, lass es dir nicht ansehen. Die meisten Menschen nutzen Schwächen der anderen gerne aus, vorallem wenn die Leute die hier sind." Behauptete er.

Ich schien daraufhin nur noch verwirrter. Ich verstand nur die Hälfte von dem was er sagte, da es recht laut war. Aber ich konnte mir das andere alles denken. Ich nickte aber als Antwort. James sah kurz zu den Mafiaboss, welcher sich auf ein Gespräch mit den beiden einließ. Natürlich konnte auch er fließend spanisch. Ich stand also wie doof da und verstand nichts. Der eine schien auch kein deutsch zu können, aber nicht jeder musste es können. Es war eh überraschend, dass die Leute deutsch sprachen. Manche mit mehr, manche mit weniger Akzent.

Nachdem sich die Leute aufgelöst hatten und auch die nächsten Kämpfe vorbei war, kam jemand zu James und schien jemanden kaufen zu wollen. Die beiden gingen in die Küche, da es dort ruhiger war. James meinte, dass es nicht lange dauern würde und ließ mich vor der Tür warten. Tatsächlich kamen beide nach weniger als einer Minute raus. James wank einen seiner Sklaven zu sich. Dieser schien zu wissen, was passiert war. Abschiede waren wohl nicht gestattet, denn er verabschiedete sich nicht von seinen alten Kollegen und auch von seinen eigenen alten Herren nicht. Die beiden schlugen noch mal ein und dann verließ der Mann, gefolgt von den Kämpfer das Haus.

Es war komisch das zu beobachten. James ging mit mir zur Couch, doch wegen den wenigen Platz musste ich mich auf seinen Schoß setzen. Wenn nicht gekämpft wurde, redeten die Leute übers Geschäft oder hielten Smalltalk. Scheinbar kannte jeder die Regeln in diesen Haus, niemand trug eine Waffe, niemand ging ohne James Erlaubnis in die Küche und niemand ging nach oben. Scheinbar machte James sowas öfter. Die neuen wurden von den Regeln belehrt oder beobachteten die anderen und verstanden die Regeln, ohne das man es ihnen erklären musste. Es wurde spät. Die Leichen wurden mehr, aber sie starben nicht alle. Das entschied immer das Publikum, welches sich nur für den Tod entschied, wenn der Kampf schlecht war.

Eine Motivation mehr alles zu geben, denn so musste man niemanden umbringen. Ich sah weg, hielt mir auch manchmal die Ohren zu, wenn die Gefahr bestand, dass man das Knacken hörte. Ich sah meistens nicht hin, aber nach draußen konnte man auch nicht sehen. Es waren Rolleden runter gefahren wurden. Und ein Uhr morgens wurden die Kämpfe beendet. Dann gingen die meisten. Entweder mit ihren lebenden oder ihren toten Sklaven. Es war komisch zu sehen, wie die Menschen ihre Sklaven tragen ließen. Aber wieso sollte auch James sie entsorgen, er ist das Risiko nicht eingangen und da seine beiden überlebt hatten, musste er auch nicht irgendwelche Leichen beseitigen. Es gab Interessen für die übrigen Kämpfer von James. Dieser verzog sich mit dne Leuten nach oben ins Meetingzimmer. Ich wurde hier alleine mit Logan und seinen Boss gelassen, welche nur hier waren um sich zu amüsieren. Was auch immer an den ganzen amüsant war.

Just ask me, little one IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt