Ich wollte James abhalten, doch der Blick des Mannes zeigte mir deutlich, dass ich mich da raus halten sollte. Es dauerte nicht lange, bis man von oben Schreie hörte, als die Frau mit einem Peitschenhieb geweckt wurde. Ich zuckte zusammen, kratzte leicht an meinen Handgelenk, aber ich wagte nicht, mich irgendwie zu bewegen. Die braunhaarige Frau war kurz zusammengezuckt, aber sonst gab sie keine Reaktion ab. Sie war dünn, nicht abgemagert, aber dünn. Auch die andere war dünn gewesen. Scheint als würde James keine Skelette bei sich daheim rumlaufen lassen wollen.
Der Sklavenhändler kam in die Küche, hinter sich zog er eine schwarzhaarige an den Haaren hinterher. Sie trug ein viel zu großes T-Shirt. James stieß sie in die Küche, jedoch so, dass sie auf den Boden landete. Ich wich zurück. Die Frau rappelte sich auf.
"Ich dachte du hättest in den neun Monaten endlich mal gelernt, wie man sich zu benehmen hat!" Zischte der Mann.
Der Glatzköpfige sah sich die Reaktionen der Sklavin genau an, die Angst in ihren Gesicht war echt und stark, sodass er verwundert schien, scheinbar schaffte er es nicht, dass sie sich so bei ihn benahm und wenn er das nicht schaffte, war es für James wohl nicht wunderlich, wenn sie kein benehmen hatte, aber auch dass der Glatzkopf es nicht hinbekommen hatte, machte ihn sauer, er mochte es nicht, wenn er sich nicht auf jemanden den er anstellte verlassen konnte. Die blondhaarige, welche die Tüten hochgeetragen hatte, ging sofort an ihre Arbeit, wobei ihre Hände etwas zitterten.
"N-niemals. Ich...ich bin frei. Ich werde mich nicht dir oder sonst wem unterwerfen." Stotterte die Frau und versuchte aufzustehen, was Janes sogar zu ließ.
Dieser packte sie am Kraken.
"Ach wirklich? Dafür, dass du dir da so sicher bist, stottert du aber ganz schön rum. Lyam, bring sie in den Keller, mal sehen wie sie sich benimmt, wenn sie auf Nahrungsentzug kommt." Der volltättoowierte stieß sie zu den Glazköpfigen.
"Was?! Nein! Das kannst du nicht machen!" Schrie die schwarzhaarige.
"Zwei Tage sollten fürs erste reichen." Meinte er kalt.
Sie sah ihn geschockt an, aber Lyam zog sie weiter, bevor sie weiter irgendetwas sagen konnte. Zu mir war er sanfter, sei es nur, weil es gespielt war oder weil er mich am selben Tag noch an den alten verkaufen musste, aber er war deutlich sanfter gewesen. James sah mich an und kam auf mich zu. Ängstlich wich ich jedoch zurück, da er einfach nun noch bedrohlicher wirkte.
"Na na na, Sina, du hast doch nichts falsch gemacht." Erinnerte er mich.
Er hielt mir die Hand hin, war vorsichtig. Er wusste grob, was man mir bei Christopher angetan hat, er wusste nicht, ob mir die Situation schon passiert war oder wie sehr ich in ein Dejavous geworfen wurde. Es gab kein Dejavous, aber dass er hier einen Keller hatte und kein Problem damit, jemanden darin einzusperren, machte es nicht wirklich besser. Ich sah auf seine Hand und dann in sein Gesicht. Unsicher legte ich meine Hand in seine. Er kam die letzten zwei Schritte zu mir und zog mich zu sich. Ich zitterte leicht, ließ aber zu, dass er seinen Arm um mich legte.
"Hey, alles gut, du hast nichts falsch gemacht, verstehst du das?" Fragte James.
"Muss ich auch mal in den Keller?" Fragte ich jedoch daraufhin nur.
Kurz war es still, James schien zu verstehen und Verknüpfungen zu schließen, wie er es in Zukunft benutzen kann, dass alles jedoch so schnell, dass es eher so wirkte als wäre er geschockt von der Fragte.
"Solange du dich benimmt, wirst du nicht in den Keller kommen, aber das hängst von dir ab, verstehst du das?"
Ich nickte leicht.
"Sehr gut. Lass uns ins Wohnzimmer gehen." Schlug er vor.
Noch immer hatte er in der linken Hand die Peitsche. Er führte mich ins Wohnzimmer. Durch die Parnoramafenster konnte man Barcelona sehen. Er hatte die Hand mit der Peitsche zwischen meine Schulterblätter gelegt, führte mich zu der Couch und ließ mich darauf Platz nehmen. Lyam kam wieder und nahm die Peitschte wieder zu sich.
"Morgen geht mein Flug zurück nach Österreich." Berichtete er.
"Sehr gut. Noch etwas, was ich wissen sollte? Wie haben sich die Kerle benommen?" Wollte er wissen.
Kerle? Hatte Jame mehr Sklaven hier?
"Kurz nach deiner Festnahme war der Kampf für den du dich noch angemeldet hattest. Die Zuschauer haben für Tod entschieden, aber Nyle war sowieso der schlechteste, die anderen haben weiter trainiert, keine besonderen Fälle was das angeht. Nur ein Ausbruchsversuch und ich glaube Sophia und Gaston empfinden mehr als üblich." Informierte Lyam James.
Dieser hatte sich neben mich gesetzt und seinen Arm um meine Schulter gelegt.
"Ich werde mit den beiden reden. Die Geburt?" Wollte James noch wissen.
"Sie hat ohne Probleme das Mädchen zur Welt gebracht. Wie geplant habe ich beide an verschiedene Halter verkauft. Insgesamt sind 300 000 durch die beiden eingeflossen."
Der Exhäftling zog eine Augenbraue hoch. Ich fühlte mich immer unwohler in meiner Haut. Das war also seine Welt, sein Geschäft, ich war erschrocken, verängstigt und unsicher was James als ganze Person betraf. Von Sekunde zu Sekunde in diesen Gespräch wurde mir klar, was James wirklich war. Ein Sklavenhändler, ein Vergewaltiger, ihn war das Gesetz und die Menschen um ihn egal. Es war bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis es bei mir so war.
"Scheint als wären Babys nicht mehr so beliebt wie früher." Meinte Lyam schulterzucken.
"Dann werde ich Verhütungsmittel besorgen müssen. Es bringt mir nicht, Sklaven zeugen zu lassen, welche sich dann schlecht verkaufen lassen." Beschloss James.
Der volltättoowierte reichte ihn die Peitsche zurück und er machte sich an die Arbeit. Natürlich viel James meine Ruhe und meine Unsicherheit auf. Ich gab mir auch nicht wirklich Mühe diese zu verstecken. Er lächelte leicht, was seine Grübchen erscheinen ließ. Jetzt wirkte er nicht so wie ein Menschenhändler. Wie sehr ein Lächeln doch täuschen kann.
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Just ask me, little one II
RandomEs ist keine zwei Wochen her, da war mein größtes Problem, dass meine Klassenkameraden mich wegen den Geschichten, die ich schrieb, krank nannten. In dieser wenigen Zeit ist so viel passiert. Mein Name ist Sina Kirchschbaum, ich bin 18 Jahre alt und...