Kapitel 28

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Ich wurde früh wach, viel zu früh eigentlich, draußen war es noch stockfinster. Neben mir war ein ruhiger Atem zu hören, welcher vom volltättowierten kam. Ich richtete mich im Bett auf. Ich wusste, dass ich vielleicht mit etwas Glück wieder einschlafen könnte, doch nicht so lange meine Blase so sehr drückte und mein Hals so trocken war.  Ich stand auf, der Pollover war etwas nach oben gerutscht und die Overknees nach unten. Ich zog diese etwas hoch, der Pollover fiel automatisch runter, sobald ich aufgestanden war. Ich sah kaum was, aber ich wusste ungefähr wo die Tür war. Vorsichtig tastete ich mich vorran, daran bedacht, dass ich James nicht wecken wollte.

Irgendwie schaffte ich es zur Tür zu kommen. Leise öffnete ich sie und schloss sie auch wieder hinter mir. Ich eilte über den Flur und dann ins Bad, wo ich das Licht anmache. Ich entleerte so schnell es ging meine Blase und wusch mir dannach die Hände. Wärend ich das tat, gab ich auf, wieder einschlafen zu können. Das würde absolut nichts werden. Ich war hellwach, was komisch für mich war. Ich war eigentlich einer der Menschen, die so lange wie möglich im Bett frühs lag und nichts tat außer....ich kratzte mir wieder unbemerkt am Handgelenk. Erst als ich es realisierte, weil ich den Wasserhahn nochmal anmachen wollte um darauß zu trinken, hörte ich auf. Meine Gedanken flogen zu meinen Geschichten. An sich könnte ich zwei von ihnen fertig schreiben. Alles war durchdacht, selbst die Enden hatte ich im Kopf. Doch das alles brachte nicht wirklich was. Auch wenn ich Lust habe zu schreiben, so wird diese Lust nach einem Satz beendet sein und ich werde wieder keine Motivation haben. Ich schrieb manche Geschichten aus zwang weiter, wollte meine Leser nicht zu lange auf das nächste Kapiten warten lassen. Doch welche Leser? So lange ich hier war konnte ich ihnen eh nichts mehr bieten und wenn ich Pech hatte, ich nicht von hier wegkam, so würden sie nie wieder was von mir lesen können. Und wie war das mit der Schreibpause die ich einlegen wollte? Scheint ja nicht zu klappen. Dafür ist mein Kopf zu voll mit Ideen für neue Geschichten, die nie länger als zehn Kapitel gehen und nicht zum veröffentlichen geeignet sind.

Mir viel ein Gedanke auf, versuchte ihn wieder zu fassen und bekam ihn nicht. Er wäre so schnell untergegangen. So schnell verschwunden. Ich trank aus dem Wasserhahn, schloss ihn und schaltete das Licht aus und ging aus dem Bad. Das Licht im Flur ging durch einen Bewegungserkenner, oder wie auch immer die Dinger hießen, an. Das an der Treppe brannte sie ganze Nacht, denn unter jeder Stufe war eine Art LED-Stange. Ich lief die Treppen runter und ging zur Haustür. Es war keine Ahnung wie viel Uhr morgens. Wann gäbe eine bessere Uhrzeit? Jetzt konnte ich mich doch draußen umsehen. Vielleicht sogar eine Lücke finden. Doch als ich die Klinke herunterdrückte, seufzte ich. Natürlich war zugeschlossen. James würde ja wohl schlecht einfach einen Schlüssel an die Haustür hängen oder die Tür nachts offen lassen. Ich schaltete das Licht hier unten an, welches stark in den Augen blendete.

Es dauerte etwas bis ich mich gewohnt hatte, die Uhr über der Glastür zur Küche hin, zeigte, dass es vier Uhr morgens war. Ich ging in die Küche, doch natürlich lag da nichts rum nur eine Obstschale, ein Messerständer und was sonst alles Sichtbar in der Küche normalerweise lag, war auch hier. Im Fensterbett standen ein paar Kräuter wie Basilikum und Petersilie. Aber kein Schlüssel lag hier. Ich ging ins Wohnzimmer. Es sah eigentlich nicht dannach aus, als würde hier jemand wohnen. Die wenige Deko die hier war, war nicht personalisiert, sondern einfach nur da, damit alles nicht so leer aussah. Es war, als ob man ein Bild im Internet von der modernen Inneneinrichting einer Villa suchen würde. Nur mit dem Unterschied, dass ich in diesem Bild tatsächlich war.

Ich schaltete das Licht in der Küche aus. Die eine Tür, welche an der Wand links von der Treppe stand, führte zum Keller. Mir kam die Idee, der Sklavin da unten essen zu bringen, doch auch diese war schnell weg. Ich glaube nicht, dass der Keller von James normal ausgebaut war. Zudem wusste ich nicht, ob da vielleicht mehrere Menschen waren. Ich wollte aber helfen. Doch ich konnte nicht. Alleine bei den Gedanken in einen Keller zu gehen, wurde mir übel und ich hatte die selbe Angst in mir wie vor dem Duschen. Ich hasste es, ich hasste es so dermaßen, dass ich das als Ausrede nutzte. Doch war es eine? War es nicht eine begründete Angst? Aber da unten. Da sollte doch nichts sein, was mir angst machte und trotzdem traute ich mich einfach nicht.

Ich wusste nicht, was ich machen sollte, ich wollte nicht wieder hoch zu James, andererseits kam ich auch nicht aus dem Haus. Das einzige Fenster, welches man öffnen konnte, konnte man nur mit einem Schlüssel öffnen und die Haustür war ja ebenfalls zu. Alle anderen Fenster waren Parnoramafenster. Ich fragte mich, wie die Klimaanlage eingebaut war, denn hier drinne war keine schlechte Luft. Tatsächlich roch es hier wie frisch gelüftet und das obwohl ich noch kein offenes Fenster gesehen hatte, außer in James Zimmer.

Ich setzte mich auf die Couch und sah über Barcelona. Die Stadt schien zu schlafen, verständlich. Recht wenige Lichter waren zu sehen, wobei ich auch nicht wirklich weiß, ob es wenige sind. Ich sah die Stadt so zum zweiten Mal bei Dunkelheit und beim ersten Mal konnte ich sie kaum ansehen. Ich zitterte leicht. Oben war eine Tür zu hören und ich zuckte zusammen. Ich drehte mich um und sah Lyam die Treppe runter laufen. Er hatte zwei Koffer dabei.

"Du bist schon wach." Stellte er fest.

"Kann nicht schlafen." Gab ich zu.

"Leg dich hin, heute abend wird das Haus, soweit ich weiß voll sein, du wirst nicht wirklich viel Schlaf bekommen, wenn James dich dabei haben will." Meinte er und sichte an seinen Schlüsselbund den für die Haustür.

"Will er mich denn dabei haben?"

"Sehe ich aus wie James?" Fragte er nur.

Das war aber auch das letzte was ich von ihn hörte, dannach schloss er sie Haustür auf und verschwand. Man hörte ihn noch zuschließen. Und schon kehrte wieder Ruhe ein.

Just ask me, little one IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt