Kapitel 10

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Ich war seit zwei Tagen daheim und ich schrieb nur. Meine Familie versuchte mich zum reden zu animieren, da ich nur das nötigste, wenn überhaupt, was sagte. Aber heute sah ich meine persönliche Therapeutin wieder. Ich verließ mit meinen Bruder das Haus, er brachte mich zu Ria und bleib gleich da, schließlich war sein bester Freund dort. Wärend die beiden sich ins Wohnzimmer setzten, so ging ich mit Ria, nach einer stürmischen Umarmung hoch in ihr Zimmer. Ihr Hund begleitete uns und schien nicht von mir ablassen zu wollen, was begrüßen anging.

"Ich hab die Geschichte von dir und James gelesen und deinen Aufsatz gelesen. Warst du dir sicher, dass du es veröffentlichen solltest?" Fragte sie.

Ich liebte sie. Sie fragte nicht nach, wenn ich reden wollte, dann tat ich es, so war es immer. Das was passiert war, hat absolut nichts geändert und das zeigte mir, dass wir tatsächlich Freundinnen waren.

"Es hat sich in den Moment einfach richtig angefühlt. Was ist passiert?" Fragte ich sie im Bezug auf diesen einen Tag.

"Verstehe. Eigentlich war alles wie immer. Wir saßen alle in den Raum und hatten Mittag gegessen. Ich dachte, dass du dich vielleicht spontan entschieden hast, mit den Häftlingen zu essen. Mitten in der Pause kamen die Wärter zu uns und wir mussten alles einpacken und wurden rausgeführt. Es ging zügig, wir wussten das was los war, aber niemand redete mit uns. Am Ausgang hat und schließlich jemand aufgeklärt und wir mussten in die Busse steigen. Alle waren Panisch und verstanden, dass man so schnell wie möglich weg sollte. Frau Vogt hat mit einem Wärter geredet, doch dieser schickte sie nur in den Bus, man sah ihren panische Blick. Ich bin mir sicher, dass sie sich die Schuld gibt für das alles." Erzählte sie.

Und dann erzählte ich was an den Tag passiert war und weiter. Ich erzählte ihr auch im groben von dem was bei Jacks Eltern passiert war. Schlussendlich lagen wir uns in den Armen und ich zeigte ihr meinen Bauch, welcher noch immer krippelbunt war. Ich ließ locker, redete und das erste mal seit gut 5 Tagen, lächelte und lachte ich wieder.

"Kyle hat Silvester sturmfrei, du lässt mich dort bitte nicht alleine oder willst du nicht mitkommen?" Fragte sie.

"Ich komm mit. Mit diesen Leuten, lasse ich sich garantiert nicht alleine." Bestimmte ich.

"Wenn es zu viel wird, sagst du aber bitte bescheid." Sie machte sich Sorgen um mich, das merkte man, doch mir ging es momentan gut.

Langsam kehrte Normalität ein, nur meine Blicke in die Leere, dass ich nur das nötigste aß, sodass ich bei meinen Gewicht blieb und ich nicht duschen wollte, war das offensichtlichste, was mich in meinen Alltag beschäftigte. Mit meinen Albträume versuchte ich so gut es ging alleine zurechtkommen. Auf Toilette konnte ich bis Silvester war, wieder ohne Probleme, sogar wenn genau daneben eine Dusche war.

Doch bevor ich Silvester bei jemanden sein konnte, musste ich mich waschen. Jedoch besaßen wir keine Badewanne, weshalb ich meine frischen Klamotten einpackte und zu meinen Onkel ging. Ich hatte einen Schlüssel bekommen, sodass ich jederzeit reingehen konnte. Ich begrüßte meinen Onkel und seine Freundin, welche ich gestern kennengelernt hatte und ging nach oben ins Badezimmer. Viola war sehr nett und ein herzensguter Mensch, was man sofort erkannte, wenn man sie sah. Ich fing mich gründlich waschen und zog meine schwarze Jogginghose oder meine Thermoleggins an und dazu einen schwarzen Hoddie. Meine alten Sachen tat ich in meine Tasche und ich bedanke und verabschiedete mich von den beiden mit einer Umarmung. Mein Bauch war nur noch leicht gelblich, grünlich, tat kaum weh, nur wenn jemand draufdrückte.

Ich verließ das Haus und stieg in den Wagen von meinen Bruder, welcher schon wartete. Wir holten Ria ab und fuhren dann zusammen zu Kyle. Ich ließ meine dreckigen Sachen im Auto und half den Alkohol reinzutragen. Wir schoben ein paar Sachen anders und bauten dann auf einer Komode eine Art kleine Bar auf. Ich nahm mir einen Becher und reichte ihn meinen Bruder, welcher mir eine Cola-Ramazotti Mischung machte und sie mir dann reichte. Ria nahm sich auch einen, wir setzten uns an einen Tisch und sie packte die Switch aus uns wir beide fingen an Mario Kart zu spielen. Sie verdrehte die Augen, als ich die Regenbogenstrecke nahm. Sofort verkackten wir beide und Ria stieß mich andauernd von der Strecke. Nach und nach kamen sie anderen und wir begrüßten sie mit einer kurzen Umarmung. Als Leon kam, spielte er ein paar Runden mit uns. Die Stimmung war nicht vorhanden, alle saßen vor dem TV und schauten irgendeine Serie, wärend Ria und ich Musik hörten, auf der Switch oder Karten spielten. Irgendwann war es Nick zu doof und er, sowie Nye kamen zu uns. Nye versuchte uns die ganze Zeit zu überreden, dass wir doch von ihn unsere Mischungen machen lassen können, aber wir lehnten immer mit einem Lachen ab. Manchmal verfiel ich wieder in meinen Leerlauf, so wie meine Starrphase genannt wird. Aber auch nie lange, es wirkte nur so, als ob ich nachdenken würde. Seit dem das passiert ist, telefonierte und redete ich mit Ria sehr oft und das zusätzliche Schreiben half.

Wärend Ria und ich ausnahmsweise die meiste Stimmung hatten und Nick damit ansteckten, versuchten wir mit Alkohol im Blut uns so gut es ging zu konzentrieren. Schlussendlich spielten wir Maria Kart und immer von jemand runterfiel, musste er trinken. Nach der Regenbogenstrecke waren wir alle betrunken. Und dann gingen wir raus. Die Jungs schleppten Raketen, Böller und was weiß ich alles raus. Jeder hatte ein Getränk in der Hand und wir zählten runter.

"Zehn....neun....acht....sieben....sechs....fünf....vier....drei....zwei....eins....GESUNDES NEUES!" Schrien wir alle mit einem Mal und ich wartete bis Kyle sich von meiner besten Freundin gelöst hatte um sie zu umarmen.

Wir fielen uns und die Arme und dann wurden schon die ersten Raketen gezündet. Ich umarmte meinen Bruder und Leon, sowie Hannes. Bei den anderen hatte ich kein Verlangen. Nachdem Ria alle umarmt hatte kam sie zu mir und wir gingen etwas abseits um der Gefahr, von Böllern erwischt zu werden zu entkommen, wir stießen an und tranken unsere Becher leer.

"Und dieses Jahr, schaffe ich es dich zu verkuppeln!" Schrie Ria über den Lärm und ich musste lächeln.

Das sagte sie jedes Jahr und jedes Jahr wussten wir beide, dass sie es noch nicht einmal versuchen wird.

Just ask me, little one IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt