Der Mann ging voraus und ich folgte unsicher. Der Boden war kalt und meine Füße nackt, scheinbar waren Schuhe oder Socken nicht erlaubt. Der Mann führte mich in das Erdgeschoss.
"Hier sind die Toiletten, die ihr Nutzen dürft. Geh, ich warte hier, du hast drei Minuten." Meinte er.
Ich ging hinein. Es war fast wie auf den Schultoiletten, nur mit den Unterschied, dass es hier sauber war und nicht ekelig roch. Ich ging in eine Kabine. Dannach wusch ich mir schnell die Hände und das Gesicht. Ich trocknete mich ab und ging dann vor die Tür. Mein Kopf flog nach rechts und ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten.
"Du hast zu lange gebraucht." Kommentierte er.
"Tut mir leid." Murmelte ich leise.
"Da fehlt das Sir, red laut und deutlich!" Forderte er.
"Es tut mir leid, Sir." Sagte ich dieses mal verständnisvoll.
"Geht doch."
Er führte mich durch das Haus, überall waren nun Sklaven anzutreffen. Eine junge Frau mit kurzen Haaren kam zu uns.
"Sir, das Frühstück ist soweit." Sie verbeugte sich vor ihn und er ging einfach in das Esszimmer.
Die Sklavin nahm meine Hand und führte mich in die riesige Küche. Dort drückte Nadja mir ein Brötchen in die Hand. Ein paar Sklaven hatten nichts zu essen, andere bekamen weniger. Ich wollte was von meinen trockenen Brötchen, denn mehr gab es nicht, abgeben, doch mir wurde erklärt, dass dies nicht erlaubt sei.
"Aber sie hungern doch." Beschwerte ich mich.
"Das ist ihre Strafe, gibst du ihnen was, kommst du in den Keller. Glaub mir, du willst da nicht hin, sie betteln nicht, weißt du wieso? Weil sie bloß nicht darunter wollen. Sie hungern lieber als da runter zu kommen, mach es für sie nicht schwerer als sowieso schon, iss dein essen." Zischte Robert.
Ich zuckte zusammen und nickte niedergeschlagen. Der Anblick von diesen Leuten, war nicht schön, er war niederschmetternd. Sie alle hatten das Leben so akzeptiert, in all ihren Gesichtern war keine Lebensfreude zu sehen. Aber ich verspürte kein Hunger. Absolut nicht. Also reichte ich eine Hälfte Robert und die andere Hälfte Nadja, welche mich beide verwirrt ansahen.
"Dann isst ihr es bitte." Sie wollten es nicht annehmen, aber ich hatte eh keinen Hunger und redete nicht mehr mit ihnen, schlussendlich teilte Robert seine zusätzliche Hälfte noch mir Fiona.
"Sina, der Herr möchte dich sehen." Eine Frau führte mich zum Esszimmer, da mich hier noch nicht so sehr auskannte.
Der Mann saß mit einer Frau an einem Tisch. Als er mich sah, winkte er mich zu sich.
"Sie ist wirklich niedlich, denkst du unseren Sohn wird sie gefallen?" Fragte sie, sie war jünger als der Mann, vielleicht mitte vierzig.
"Ich hoffe es doch. Sie ist komplett ungerührt. Sie ist komplett formbar, hat mich dreißigtausend gekostet sie zu erwerben." Gestand Sir.
"Kleines, wie heißt du?" Fragte die Frau.
"Sina, Miss." Stellte ich mich vor.
Die Frau verzog das Gesicht.
"Ab heute heißt du Maria, Sina ist zu schön für eine Sklavin." Bestimmte sie.
Ich wusste nicht, wie ich das finden sollte. Meine Brust zog sich zusammen und ich atmete tief ein und aus.
"Mein Name ist Sina, Miss. Meine Eltern haben mir diesen Namen gegeben und ich werde ihn nicht ablegen, nur weil sie diesen Namen schön finden." Wiedersprach ich."
Die Miene der Beiden verfinsterte sich. Die Sklaven, die abräumen hielten alle mit einem Mal inne und wichen zurück.
"Wie war das?" Fragte die Frau, man sah ihr an, dass sie es nicht mochte wenn man ihr Wiedersprach.
"Ich denke, dass Sie mich verstanden haben, Miss. Ich werde meinen Namen nicht ablegen." Wiederholte ich.
Erstaunlicherweise war meine Stimme fest, ich ignorierte das Kopfschütteln der anderen Sklaven.
"Sag mal, was fällt dir ein! Hat man dir kein Benehmen beigebracht, du dumme Göre?!" Schrie sie und stand auf.
"Das sagt diejenige, die Menschen als Sklaven benutzen? Ich frage Sie, wer hat weniger Erziehung genossen, derjenige der sich sein gutes Recht erkämpfen will und Wiederspricht oder derjenige, der den Menschen das Recht brglauen will?" Mich ließ ihre Wut erstaunlicherweise kalt.
Ich wollte nicht meinen Namen abgeben und das werde ich auch nicht, egal wie sie es mir einprügeln wollen, ich werde nicht das abgeben, was mir als einziges übrig geblieben ist.
"Wie kannst du es wagen, so ein frechen Mundwerk zu besitzen? Mensch Christopher, sag doch was!" Kreischen die Frau.
"Frech? Wirklich, Miss? Man hat mir alles genommen was mir lieb ist, ich wurde verkauft, ich lebe hier als Sklavin, was ist daran frech, dass ich das einzige was mir von meiner Familie geblieben ist, beibehalten will?"
"Halt deine Klappe!" Schrie der Mann plötzlich, was mich zusammenzucken ließ.
"Lassen Sie mich aussprechen. Ihr Sohn wird entführt. Sie sehen ihn nicht, hören nichts von ihn, es dauert Jahre, sie Trauern, weinen sich jede Nacht in den Schlaf, leben mit der Angst irgendwann ihren Sohn als Leiche wiederzusehen. Sie lieben Ihren Sohn richtig? Wie könnten Sie ihr eigenes Kind denn nicht lieben. Ich habe das Funkeln in ihren Augen gesehen, als sie von ihn gesprochen haben. Jetzt sind Jahre ins Land gezogen. Ihr Sohn kommt nach Hause, Traumatisiert, abgemagert, weigert sich bei den Namen genannt zu werden, den sie ihn gegeben haben, als er geboren wurde. Ich möchte, dass sie darüber nachdenken und dann schauen Sie sich die Menschen hier an, die Sie gefangen halten. Denken Sie wirklich, dass es richtig ist?" Fragte ich nach.
"Ich hab gesagt, dass du die Schnauze halten sollst!" Schrie der Mann.
Mein Herz raste und ich versuchte weiterhin ruhig zu bleiben. Die Männer und Frauen sahen mich sprachlos an, ein paar hatten Tränen und den Augen und eine brach heulend zusammen. Der Mann stand auf und seine Faust landete in meiner Magengrube. Ich keuchte und krümmte mich, daraufhin rammte er mir sein Knie in die Magengrube. Mir blieb die Luft im Hals stecken und ich hustet, bevor meine Beine jedoch nachgaben, zerrte der Mann mich aus dem Raum raus, bis wir an irgendeiner Tür ankamen. Er öffnete sie und dahinter war es dunkel, nur die ersten Stufen konnte man erkennen und dann wurde ich die Treppen hinuntergestoßen.
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Just ask me, little one II
CasualeEs ist keine zwei Wochen her, da war mein größtes Problem, dass meine Klassenkameraden mich wegen den Geschichten, die ich schrieb, krank nannten. In dieser wenigen Zeit ist so viel passiert. Mein Name ist Sina Kirchschbaum, ich bin 18 Jahre alt und...