Kapitel 29

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Es vergingen die Stunden. Irgendwann gegen acht Uhr kamen die Sklavinnen runter. Sie sagten nichts, natürlich nicht und ich wollte es ihnen nicht schwerer machen und sagte deshalb auch nichts, ich versuchte keine Gespräche aufzubauen oder irgendwas zu ihnen zu sagen. Sie sollten nicht wegen mir Ärger bekommen, ihr Leben sollte nicht wegen mir noch schwerer sein. Ich fror. Scheinbar reichte die Kleidung nicht zu wärmen, zudem hatte ich auch nichts im Magen, dieser hatte schon ein paar mal geknurrt. Aber ich habe mir nichts zu essen gemacht. Dazu fehlte mir der Appetit und der Hunger. Das Knuren zeigte mir nur, dass ich was essen sollte.

Ich dachte an meine Eltern, an meine Freunde. An meinen erstes Kuss. Ich erinnerte mich gut daran. Es war das zweite Mal, als Ria und ich mit der Gruppe, mit der wir Hauspartys zusammen machten, da waren. Wir waren etwas jünger und haben da ab und zu Wahrheit oder Pflicht gespielt. Ich hatte das erste mal getrunken. Mir war es auch nicht peinlich, ich war locker drauf. Leon hatte die Aufgabe bekommen die Person die als nächstes dran war zu küssen. Ich wusste, dass ich rot geworden war, was aber nicht auffiel, da meine Wangen durch den Alkohol eh gerötet waren. Natürlich war ich nervös, aber das viel nicht wirklich auf. Natürlich musste aber Leon einen Zungenkuss machen. Er sprach mich auch später darauf an, ob es mein erster Kuss gewesen sei, was ich bejaht hatte. Manche würden sagen, dass das ja als erster Kuss nicht zählen würde. Aber es war so. Jeder Kuss außerhalb der Familie zählte eigentlich als erster Kuss und meiner war da. Vielleicht auch schon im Kindergarten, aber daran konnte ich mich nicht erinnern.

Die Sonne ging auf und ich beobachtete, wie alles langsam Farbe bekam. Es war echt schön mit anzusehen, wenn die grauen Wolken nicht wären. Ich stand auf und ging nach oben. Es war einfach nur kalt und ich wollte unter die Decke oder was dickes anziehen. Ich hatte vor leise in James Zimmer zu gehen. Dieser schlief nämlich noch tief und fest. Tatsächlich schaffte ich es, ohne ihn zu wecken, ins Zimmer zu gelangen. Doch ich würde den Kleiderschrank oder überhaupt meine Sachen gar nicht finden. Vorallem nicht wenn ich das Licht aus lassen würde. So beschloss ich also doch, mich noch einmal unter die Decke zu legen. Ich tastete mich vorsichtig vorran und fand das Bett sogar. Ich groch zu James und nahm etwas von der Decke um sie über mich zu legen. Leider hatte er sich halb darin eingewickelt, sodass ich nicht wirklich viel hatte. Es brachte nicht wirklich was so zu liegen. Ich zitterte leicht, befreite die Decke und legte sie über uns, wie es sein sollte. Ich rückte an den älteren ran, um etwas von seiner Körperwärme abzubekommen. 

Ein Murren war zu hören und ein Arm legte sich um mich. Wärend mein Kopf auf seiner Schulter lag. Ich legte meine Hand auf seine Brust und fing an mit seinen Nippelpiercing zu spielen. Irgendwann war ein raues, amüsiertes Geräusch zu hören.

"Wenn du schon an mir spielst, dann doch bitte an einer anderen Stelle." Seine Stimme war rau.

Ich verstand zum ersten mal, was man mit rauer Morgenstimme meinte. Meine Wangen erhitzten und ich drehte mich weg. Wieder schien er amüsiert, drehte sich zu mir und schlang seinen Arm mich und zwängte eins seiner Beine zwischen meine. Ich verspannte mich sofort, war mir nicht sicher, ob das jetzt wirklich das war was ich dachte. James strich meine Haare aus mein Gesicht und küsste meinen Nacken, sodass ich sofort Gänsehaut bekam.

"Das muss dir doch nicht peinlich sein. Ich verstehe es, wenn man an mir rumspielen will."

"Hast du Testoüberschuss?" Fragte ich einfach.

Eigentlich wollte ich eine Verneinung hören. Stattdessen lachte James. Ich verspannte mich noch mehr.

"Dir ist schon klar, dass man das auch Morgenlatte nennt oder?" Wollte er wissen.

"So bescheuert bin ich auch nicht, aber der ursprüngliche Grund für eine Morgenlatte liegt daran, dass frühs der Testosteronspiegel höher ist." Erklärte ich und wollte mich so schnell es geht von James wegbewegen, bevor er auf Ideen kommt.

Doch dieser hatte seinen Arm fest um mich gelegt und schien auch nicht der Meinung, diesen wegbewegen zu müssen.

"Sehr gut. Hast gut in Bio aufgepasst. Aber bleib doch liegen. Ich hab eh keine Zeit, mich um deine Jungfräulichkeit zu kümmern." Behauptete er.

Aber das machte es nicht besser. Ich wusste wozu James in der Lage war, ich machte mir nicht wirklich Hoffnungen, dass er mich nicht Vergewaltigen würde. Ich war mir sicher, dass er, sofern ich nicht rechtzeitig weg war, es früher oder später tun würde.

"Apropos, wie schaut es eigentlich mit deiner Periode aus?" Wollte er wissen.

Ich glaube ich ähnelte jetzt einer Tomate. Ich war immer offen was solche Themen anging. Offen zu Freunden! James war wohl alles andere als ein Freund. Mir war es unangenehm mit ihn darüber zu reden, aber anders ging es nicht. Irgendwann würde ich sie bekommen und wenn nichts da war, so müsste ich James so oder so fragen, ob er Artikel holen könnte. Dann wüsste er eh, dass ich sie hatte.

"Weiß ich nicht so wirklich. Ich bin mittlerweile eine Woche überfällig. Meine Mutter meinte, dass sie sich wegen dem Stress und der Folter verspätet könnte." Ich vergrub mein Gesicht in Kissen und versuchte zu nuscheln, trotzdem verstand James es.

"Verstehe. Notfalls haben wir ja immer was da, aber ich werde noch mal einkaufen fahren und was holen für den Fall das du sie bekommst. Dann musst du nicht immer zu den Sklavinnen um dir was zu holen." Meinte er, nach einer großen Pause.

Ich bin doch auch deine Sklavin, dass meintest du doch selbst. Ich verstand nicht, was der Unterschied sein sollte. Ich war sein Eigentum und seine Sklavin, zumindest wenn es nach seiner Nase laufen würde. Wie lange wir noch lagen wusste ich nicht, ich wusste nur, dass ich erleichtert war, als seine Morgenlatte sich endlich von alleine verabschiedete.

Just ask me, little one IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt