Kapitel 39

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Alle Sklaven und die beiden die es werden sollten verschwanden in der Küche. Kurz darauf wurde das Essen hingestellt. Heute hab es Pfannkuchen.

"Entscheidest du eigentlich, was gekocht wird?" Fragte ich.

"Nein. Für mich ist es täglich eine Überraschung. Eigentlich kocht Lilli immer das worauf sie selbst Hunger hat. Sie weiß welches essen ich nicht mag und welches ich bevorzuge. Habe ich zum Beispiel einen schlechten Tag, macht sie meist essen, was ich mag, damit ich meine Laune nicht an ihnen auslasse. Andersherum macht sie wenn ich sehr gute Laune habe auch mal was, was ich nicht so mag, die anderen aber gerne mal wieder essen würden." Erklärte er.

"Das ist schlau." Bemerkte ich.

"Ich hab sie am längsten von allen und auch nicht vor sie zu verkaufen. Sie weiß eben wie sie sich zu verhalten hat. Es ist ewig her, dass sie eine Regel gebrochen hat....und ich es gemerkt habe." Gab er zu.

Ich nickte erkennend und aß den Pfannkuchen auf.

"Du wirst wohl viel beschäftigt sein in nächster Zeit oder?" Wollte ich wissen.

"Nicht wirklich. Sandra und Lilli werden die Regeln erklären, ich werde nur dafür sorgen, dass ihre vergehen bestraft werden. Wenn nötig muss ich mit ihnen reden." Meinte er.

"Wie reden?"

"Das Gehirn ist sehr leicht manipulierbar. Wenn man es wollen würde und richtig anstellt, könnte man dich glauben lassen, dass du einen Mord begangen hast, der nie passiert ist." Erklärte er.

"Du würdest in ihren Erinnerungen rumspielen?"

"Für gute Sklavinnen ja." Er zuckte mit den Schultern.

"Was ist mit den Jungs?" Wollte ich wissen.

"Die müssen erst einmal Muskeln und vorallem Kraft aufbauen, vorher geht es nicht ans kämpfen."

"Verstehe."

"Willst du eigentlich immernoch wissen wie man jemanden das Genick bricht?" Fragte er.

"Du weißt schon, dass das damals nur ein Scherz war oder?" Mir wurde übel, als ich an das Knacken dachte.

"Hätt ja sein können." Wieder zuckte er mit den Schultern.

Es wurde Still. Ich dachte an Ria. Ich vermisste sie wirklich. Ich vermisste auch meine Eltern und irgendwie meinen Bruder. Ich dachte an mein Leben vor dem allen hier nach und musste über mich selbst schmunzeln, als ich dachte, dass es schlimm sei, dass die Klasse wusste, welche Art von Geschichte ich schrieb und sogar laßen. Rückblickend auf das, war es wirklich sehr naiv. Auch mein handeln im Gefängnis war es. Ich dachte an die Schneeballschlacht zurück und wie einfach da das leben noch war. So einfach und trotzdem habe ich mich da schon auf den Abgrund zubewegt ohne  es überhaupt geahnt zu haben. Ich war so erleichtert gewesen als ich James wärend des Ausbruchs fand und dachte wirklich, dass er mir helfen würde, dass er nicht selbst nach Freiheit strebte. Und trotzdem schaffte er es immer wieder mir das Gefühl der Sicherheit zu geben, bevor er gezeigt hatte, was seine wirkliche Absicht war.

Ich bemerkte nicht, dass ich im Leerlauf war. Ich bemerkte James Blick auf mir nicht. Erst als er mein Kinn zwischen seine Finger nahm und mich zwang ihn anzusehen, kam ich raus. Ich sah in seine schwer zu deuteten farbenen Augen.

"Wo bist du nur mit deinen Gedanken?" Fragte er sanft.

James kam näher. Doch ich ließ nicht zu, dass deine Lippen meine trafen und hielt ihn die Hand vor den Mund.

"Hast du dir dir Zähne geputzt? Ich will nicht wissen wo deine Lippen überall waren." Wehrte ich ab.

"Ich hab mir den Mund ausgespült, die Zähne geputzt, ein Kaugummi genommen, getrunken und eben sogar gegessen." Zählte er schmunzelnd auf.

"Guter Junge." Lobte ich und legte meine Lippen kurz auf seine.

"Was war das denn? Du willst mir das doch nicht als Kuss verkaufen oder?" Beschwerte er sich.

Ich musste lächeln, stand auf und ging hoch.

"Na warte. Ich hol mir noch meinen Kuss." Drohte er und kam hinterher.

Sofort legte ich einen Zahn zu, rannte die Treppen rauf und den Flur entlang. Natürlich war James schneller. Er fing mich ab, ich quiekste erschrocken auf. Plötzlich wurde ich gegen die Wand gedrückt, seine Hand legte sich um meinen Hals und er stützte sich mit seinem rechten Unterarm neben meinen Kopf ab. Seine Lippen legten sich auf meine.

Ich war zu überrascht um sofort reagieren zu können, erst als James an meinen Hals ein wenig Druck aufbaute, erwiederte ich. Ich spürte seine Zunge an meiner Unterlippe und öffenete verwirrt meinen Mund ein bisschen. James drang mit seiner Zunge in meine Mundhöle. Ich ließ meine Zunge zurückzucken, als seine sie berührte. Die Hand wanderte von meinen Hals auf meine Wang. Sachte erwiederte ich nun den Zungenkuss. James löste sich und legte seine Stirn an meine.

"Das, Engel, ist ein Kuss."

Ich war knallrot und sah in seine Augen, musste aber gleich wieder wegschauen.

"Da brauchst du doch nicht rot zu werden." Tadelte er und tippte mit den Zeigefinger auf meine Nase.

"Ach du bist doof."

"Das hat mich jetzt getroffen." Gab er spielerisch zu.

"Hoff ich doch!" Frech streckte ich ihn die Zunge raus.

James wuschelte durch meine Haare. Das Lächeln auf seinen Lippen war ehrlich, entspannt. Er genoss diese kleinen Albernheiten scheinbar. Kein Wunder. Auch Menschen die grausame Dinge tun, brauchen mal so etwas. Am Ende des Tages waren wir alle Menschen und im jeden Menschen war ein Kind.

Ich saß mit James in seinen Arbeitszimmer. Wärend er irgendwelchen Bürokram erledigte, schrieb ich. Was anderes konnte ich hier auch nicht wirklich tun. Ich ging vielen aus dem Weg, wagte es sogar kaum, die beiden neuen Mädchen anzusehen. Ich wusste, dass James sehr furchterregend sein konnte. Vorallem diese Seite kam in den Tagen zum Vorschein. Franziska, die größere der beiden, war ein Tag komplett verschwunden gewesen und auch James war wärend diesen Tages kaum zu sehen. Alexis schien sich an die Regeln zu halten, auch wenn man ihr ansah, wie sehr es ihr missfiel. Auch die Blicke der beiden spürte ich auf mir, ich bekam mit, wie sie hinter meinen Rücken lästerten. Aber ich war nicht sauer. Wie sollte ich es auch sein, ich hatte keinen Grund sauer darauf zu sein. Es verstärkte nur immer mehr das Gefühl, wie falsch es war hier zu sein. Wie falsch, das Leben doch eigentlich war.

Heyo!

Wir nähern uns so langsam dem Ende von diesen Teil, aufgrund dessen wird es das nächste mal, also am Freitag, eine Lesenacht geben. Beginnen wird diese um 17 Uhr.(/^-^)/

Ich freue mich auf eure Votes und Kommentare!♡

LG Lis

Just ask me, little one IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt