54. Die Suche

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,,Aber ich vermisse ihn so sehr.", schluchzte ich in den Hörer. ,,Du musst stark bleiben Hailey. Ihr werdet bald wieder beieinander sein. Du musst nur Geduld haben.", beruhigte er mich. ,,Aber wann, Brax? Wie lange muss ich Geduld haben? Ich habe so eine verdammte Angst, ihn komplett zu verlieren wenn wir gar keinen Kontakt haben.", ich stand vom Sofa auf und lief auf die Terasse. Vor mir erstreckte sich das Meer und ich wünschte mir zu sehr, dass Draco bei mir wäre. ,,Hailey bitte, bleib stark. Ich muss jetzt auflegen, sonst fliegt die ganze Sache noch auf.", ich kam gar nicht dazu etwas zu sagen, denn er hatte sofort aufgelegt. Ich steckte mein Handy in die Hosentasche und lief die Stiegen der Terasse hinunter. Ich wollte ein bisschen das Meer genießen und meinem Kummer entfliehen.

Es vergingen Stunden und der Himmel färbte sich bereits rot. Ich liebte es, der Sonne beim untergehen zu zuschauen. Auch wenn Draco gerade nicht bei mir sein konnte wusste ich, dass er sicherlich genauso an mich dachte wie ich an ihn. ,,Ich liebe dich.", flüsterte ich leise. Auch wenn er mich nicht hören konnte, ich war mir sicher das er es irgendwie auf eine Art spüren konnte.

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Draco P.O.V

Drei Wochen waren vergangen. Drei Wochen in denen ich kurz davor war, meinen Verstand komplett zu verlieren. Drei Wochen in denen ich versuchte herauszufinden wo mein Mädchen war. Lynn hatte mir wie nicht anders erwartet keine Infos gegeben und die Nummer von Braxton wollte sie mir natürlich auch nicht geben. Ich war kurz davor komplett auszurasten und alles und jeden abzuknallen der mir versuchte sich mir in den Weg zu stellen.

Natürlich hatte ich auch versucht noch einmal mir meinem Vater zu reden, aber keine Chance. Er hielt stur an seinem Standpunkt fest. Ihm war es absolut egal wie sehr ich unter der Situation litt. ,,Draco du musst stark bleiben.", sagte Cole der gerade in die Küche kam. ,,Witzig. Ich lache gleich okey?", zischte ich genervt. Auch wenn ich wusste, dass alle es nur gut meinten es nervte mich wenn sie versuchten mir gute Ratschläge zu geben. ,,Du bist auch echt nicht zu belehren oder ?", Cole schüttelte den Kopf und lief ins Wohnzimmer. Von meiner Wut gepackt lief ich ihm nach. ,,Ihr habt doch auch alle überhaupt keine Ahnung wie sixhdas anfühlt. Wie es ist, wenn der Mensch den man mit ganzem Herzen liebt, von heute auf morgen spurlos verschwindet. Wenn der eigene Vater, die Liebe deines Lebens Tod sehen will. Ihr habt einfach keinen Plan von dem was ich gerade durch mache.", ich raufte mir die Haare, während ich im Wohnzimmer auf und ab lief.

,,Du hast Recht. Wir wissen nicht wie es ist und niemand von uns kann deinen Schmerz auch nur annähernd nachempfinden, aber Hailey ist meine Beste Freundin und ich vermisse sie genauso sehr wie du. Zwar auf eine andere Art und Weise als du, aber Gott ich vermisse sie so sehr. Hör also verdammt nochmal auf so zu tun, als wärst du der einzige Mensch auf diesem Planeten der leidet.", wütend stand Macy vom Sofa auf und verlies den Raum. Ben zuckte nur mit den Schultern und lief ihr hinterher. Zurück blieben nur noch Cole und ich. ,,Wir finden sie, ich verspreche es dir.", hauchte er kaum hörbar. Cole versuchte die letzten 3 Wochen alles um etwas über ihren Aufenthaltsort zu erfahren, leider bisher ohne Erfolg.

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Am Abend klingelte mein Handy, als ich abnahm redete am anderen Ende allerdings niemand mit mir. Es war als wäre die Leitung tod, aber es wurde auch nicht aufgelegt. Immer wieder hatte ich ,,Hallo wer ist denn da?", gefragt aber ich bekam keine Antwort. ,,Hailey? Hailey bist du das?", fragte ich schließlich und genau in diesem Moment wurde abrupt aufgelegt. Sie war es, dass spürte ich.

Vermutlich wollte sie meine Stimme hören, mir aber nicht deutlich zeigen das sie es war. Plötzlich kam mir eine Idee.

,,Cole? Cole steh auf.", sagte ich aufgebracht. ,,Was ist denn los?", nuschelte er während er sich die Augen rieb. ,,Hailey. Sie hat mich angerufen." - ,,Waaaas? Wiee?", fragte er schließlich. ,,Sie hat nichts gesagt aber ich weiß das sie es war. Wir müssen ihren Anruf zurückverfolgen.", erklärte ich aufgeregt. ,,Ich besorg uns das Programm und dann mache ich das gleich morgen früh.", sagte er müde. ,,Nicht morgen. Jetzt!", forderte ich. ,,Hast du mal auf die Uhr geguckt? Die Leute pennen vielleicht schon?", fragend sah er mich an.

,,Es ist mir fucking nochmal scheiß egal. Ich will wissen, wo meine Freundin ist und wenn du mir nicht helfen willst, dann suche ich mir eben andere Leute die mir helfen.", zischte ich. ,,Okey, okey. Ich rufe Daryl an.", sagte er nachgebend. Ich wusste zwar nicht wer dieser Daryl war, aber das war mir auch total egal um ehrlich zu sein. Ich wollte einfach nur wissen wo Hailey war und wenn ich dafür wieder mal jemanden töten müsste dann war es mir das auch wert.

,,Er kümmert sich drum und meldet sich sobald er etwas heraus gefunden hat.", meinte Cole nachdem er wieder ins Zimmer kam. Ich nickte und lief in mein Zimmer.

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Am nächsten Morgen stürmte Cole aufgebracht in mein Zimmer. ,,Malfoy steh auf.", sagte er, während er an meiner Decke zog. ,,Was ist los?", fragte ich noch etwas verschlafen. ,,Ich weiß wo sie ist.", sagte er und lief aus dem Zimmer. Sofort zog ich mir etwas über und lief ihm nach. ,,Wo ist sie ?", fragte ich aufgebracht. ,,Sie ist in LA, in einem Häuschen am Strand, dass auf Johnson's Name gemeldet ist.", erklärte er. ,,Okey ich fliege hin.", ohne weiter zu überlegen lief ich nach oben um meine Tasche zu packen.

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Hailey POV

Wie jeden Abend in den letzten Wochen, wenn ich nachdenken wollte kam ich an diesen Ort, hier am Strand.

Der Ort, der mir so oft schon Trost gespendet hatte, wenn es mir mal wieder nicht gut ging. Ich kam immer wieder hier her, denn auf irgendeine Art und Weise, schaffte das Rauschen des Meeres es mich zu beruhigen.

Dieser Ort war im Moment alles für mich. Er war Leben, Liebe, Trauer, Angst und vorallem aber war er ein Teil von mir geworden. Ich erinnere mich noch ganz genau daran, als ich das erste mal hier her kam. Es tat immer noch unbeschreiblich weh, den Menschen den man am meisten liebte nicht mehr bei sich zu wissen.

Ich war immer so tapfer gewesen, aber im Moment war ich einfach nur ein leidendes Wrack. Weinend schloss ich meine Augen um mich komplett dem Rauschen des Meeres hinzugeben.

Ein Geräusch, welches ich vorher an diesem Ort noch nicht wahrgenommen hatte, ließ mich aufschauen. Ich hörte Schritte die durch den Sand liefen. Nichts ungewöhnliches eigentlich, wenn ich nicht wüsste das hier sonst nie jemand vorbei kommt. Ich stellte mich hin und schaute um mich. Von rechts kam jemand auf mich zu und dann sah ich ihn.

Der Mensch, der meine Welt auf den Kopf gestellt hatte.

,,So ein hübsches Mädchen alleine an diesem einsamen Ort." sagte er lächelnd.

,,Draco?" erwiderte ich, als ich seine Stimme erkannte.

,,Wer denn sonst?" fragte er.

,,Uhm, was machst du hier?" fragte ich und wollte gerade gehen, als er mich am Arm festhielt. ,,Soll ich dich nach Hause bringen? Es ist schon spät und das Meer kann gefährlich sein." erklärte er. Zaghaft nickte ich, nicht in der Lage irgendetwas zu sagen.

Es hatte mich komplett aus der Bahn geworfen. Wie hatte er mich gefunden? Er durfte nicht hier sein, dass war viel zu gefährlich für uns.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg. Bis zu mir würde es höchstens 15 Minuten dauern. Schweigend liefen wir nebeneinander her, es kam mir so vor als würde sich keiner von uns trauen mit dem anderen zu reden. ,,Da vorne ist es." sagte ich, während ich mit dem Finger auf das Haus zeigte. ,,Ich weiß." erklärte er.

,,Woher weißt du das?." , fragend schaute ich zu ihm rauf und spielte verlegen mit meinen Fingern. ,,Du hättest mich nicht anrufen dürfen Baby, du weißt doch ganz genau was für Leute wir kennen." erwiderte er ernst.

Fuck!

,,Verdammt. Du hättest nicht herkommen dürfen, Draco." sagte ich sauer und wollte gehen. ,,Hailey bitte. Hast du mich überhaupt nicht vermisst?", fragte er voller Schmerz. ,,Natürlich habe ich dich vermisst, aber es ist einfach zu gefährlich für uns beide. Wenn dein Vater das rausbekommt, dann bin ich Tod.", zischte ich aufgebracht. ,,Glaubst du wirklich, dass ich zulassen würde das mein Vater dich umbringt?", fragte er leicht gereizt. Ich stöhnte genervt, denn er hatte es Anschein immernoch nicht verstanden. ,,Fuck Draco. Raffst du es nicht oder willst du es nicht raffen? Du kannst mich nicht immer vor allem beschützen.", ich war wütend und wollte einfach nur ins Bett und meinen Tränen freien Lauf lassen. ,,Es tut mir leid, Babe.", hauchte er und zog mich an sich. Ich schlang meine Arme um ihn und schluchzte los. ,,Sssht, es wird alles wieder gut Baby.", hauchte er.

Dangerous Love | Tom Felton/Draco Malfoy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt