3. Gefühlschaos ✔

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Die Nacht war meinem Empfinden nach viel zu kurz gewesen, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Kurz dachte ich, ich hätte nur geträumt das Draco wieder da ist, realisierte aber ziemlich schnell das es alles der Realität entsprach.

Ich rieb mir meine Augen um richtig wach zu werden und begab mich dann augenblicklich ins Badezimmer. Ich zog mir meine Schlafsachen aus und stellte mich unter die Dusche. Ich lies das Wasser auf mich herabprasseln und fuhr mit den Händen durch meine Haare. Meine Gedanken kreisten selbst jetzt um ihn. Ich hatte kurzzeitig das Gefühl, ich würde gleich eine Panikattacke bekommen, konnte mich dann aber doch mit ein paar Atemübungen unter Kontrolle kriegen.

Nachdem ich mich fertig geduscht hatte, zog ich mir eine schwarze Leggins und einen Weißen Hoodie an. Da ich beim duschen etwas getrödelt hatte, schnappte ich mir schnell meine Schultasche und rannte nach unten. ,,Bisschen spät oder ?", hörte ich meine Mutter fragen. ,,Tut mir leid.", sagte ich schnell und verschwand aus der Tür.

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Ich saß gerade im Mathe Unterricht als sich die Tür öffnete und unsere Direktorin hinein kam. Hinter ihr kam ein Junge mit schwarzem Kapuzen Hoodie rein, sofort wurde mir klar was hier gerade passiert. Er war nicht nur wieder in London, sondern auch wieder an unserer Schule. Macy neben mir schaute mich mitleidig an, während ich meinen Kopf in den Händen vergrub. Ich konnte spüren, dass gerade in diesem Moment alle Blicke auf mich gerichtet waren. Jeder hier wusste, was Draco damals mit mir angestellt hatte. Der eine mehr, der andere weniger.

,,Meine Lieben. Draco Malfoy wird ab heute wieder unsere Schule besuchen. Ich hoffe natürlich, dass er keine Umstände bereiten wird und wir alle höflich miteinander auskommen werden.", sagte sie und machte auf dem Absatz kehrt. Ich hob meinen Kopf um zu sehen, was sich hier gerade abspielte. Draco's Blick traf meinen und ich spürte wie innerlich alles in mir zerfiel. Ich bekam unglaubliche Magenkrämpfe und konnte kaum noch klar denken. Nichts desto trotz, konnte ich meinen Blick nicht von ihm abwenden. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen ganz genau, aus Angst er könnte etwas tun das mich verletzen würde. Er setzte sich schräg gegenüber von mir an den Tisch neben Jenna. War ja klar, dass die beiden wieder ein auf verliebte Turteltäubchen machen würden. Ich hätte am liebsten sofort los gekotzt, als ich sah wie gierig sie ihn anstarrte. Der sabber lief ihr ja schon fast aus dem Mund. Und verdammt, ich konnte es ihr nicht einmal verübeln. Er sah einfach so verdammt perfekt aus. Seine traumhaften schönen Augen, die so viel boshaftigkeit austrahlten aber auch so verdammt geheimnisvoll waren. Ich zuckte zusammen, als ich merkte wie ich gerade über ihn dachte.

,,Du stehst immernoch auf ihn.", hatte ich schon erwähnt, dass ich meine innere Stimme nicht ausstehen konnte ? Nein? Na dann wisst ihr es jetzt. Ich war ja nicht schon genug mit mir selbst beschäftigt, nein da muss sich dieses nervige etwas auch noch zu Wort melden. Ich schüttelte genervt den Kopf und versuchte so gut es geht mich auf den restlichen Unterricht zu konzentrieren.

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,,Verdammte scheiße nochmal. Was zum Teufel will er hier ?", zischte ich genervt. Macy die eilig hinter mir her lief, hatte Schwierigkeiten mit mir Schritt zu halten. Ich trat alles um was mir im Weg stand. Es war mir so total egal, ob meine Lehrer es sehen würden, ich war einfach stink sauer. ,,Hailey beruhig dich bitte.", hörte ich Macy hecheln. ,,Beruhigen? Ich soll mich beruhigen?", zischte ich und trat den Mülleimer vor mir um. ,,Sag mir nicht das ich mich beruhigen soll, dass macht mich aggressiv.", fügte ich hinzu. ,,Er ist es nicht wert und das weißt du auch.", sagte sie als wir uns auf die Tischtennisplatte auf unserem Schulhof setzten. ,,Denkst du das weiß ich nicht selbst? Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache was er mir angetan hat. Ich dachte ich hätte es einigermaßen überwunden und dann taucht er einfach wieder auf und besitzt auch noch die Frechheit mich zuhause abzufangen.",
es war mir in diesem Moment total egal, dass der Schulhof voll war und jeder mich hören konnte. ,,Er hat was ?", fragte Macy geschockt. ,,Ja als ich gestern nach Hause gegangen bin stand er an meiner Straßenecke. Also in die wo ich rein muss und hat mich am Handgelenk festgehalten. Hat gesagt er hätte sich verändert und ich bräuchte keine Angst vor ihm haben.", erzählte ich aufgebracht.

,,Pff. Draco und sich ändern. Das ich nicht lache.", sagte sie während sie ihre Augen verdrehte. Ich musste kurz lachen, denn Macy sah immer so unglaublich lustig aus wenn sie ihre Augen verdrehte. Ihre lockigen blonden Haare fielen ihr über ihre Schulter, die sie dann eingebildet nach hinten warf. ,,Ja. Dasselbe hab ich mir auch gedacht und ihm gesagt, dass ich ihm nicht glaube.", erklärte ich. ,,Und dann hat er dich einfach in Ruhe gelassen?", fragte sie. Ich nickte und kaute auf meinem Schokobrötchen rum. ,,Unglaublich. Mich würde echt mal interessieren warum sie wieder hier her gezogen sind.", sagte sie. ,,Mich auch.", genervt schaute ich mich um. Ich wollte sehen wo er sich rumtrieb. Mit wem er sich rumtrieb. Die Angst die ich spürte konnte sich kein Mensch ausmalen. Man könnte meinen, dass ich einfach übertrieben reagieren würde aber niemand weiß wie krass Mobbing Menschen innerlich und äußerlich verändern kann. Die Psyche eines Menschen geht dadurch komplett im Arsch. Und ich war das beste Beispiel dafür.

Ich war damals ein kleines dickes Mädchen, die eigentlich gar kein Problem mit ihrem Gewicht hatte, aber durch die ständigen Aktionen von Draco und seiner Bande, fing ich natürlich auch an mich unwohl zu fühlen. Nächtelang hatte ich damit verbracht den ganzen Frust in mich reinzufressen nur um am Ende über der Kloschüssel zu hängen und alles wieder aus zu kotzen. Ja richtig. Draco hatte mich in die Bulimie getrieben. Es hatte noch ein ganzes Jahr nachdem er weg war gedauert, bis ich dank einer Therapie diese Sucht überwunden hatte. Mittlerweile wog ich wieder genug, aber nicht mehr so viel wie damals. Ich war schlank, aber nicht zu schlank. Ich hatte laut Macy eine Traumfigur. Ich sah das anders, aber das war ein ganz anderes Thema.

,,Hailey Jenkins.", hörte ich Draco's Stimme plötzlich hinter mir. ,,Verpiss dich Malfoy.", zischte Macy wütend. ,,Na na, nicht so frech Junge Dame.", sagte er lachend. Jenna die neben ihm stand kicherte vor sich hin. Es war so klar, dass sie sich wieder ganz stark fühlte mit ihm zusammen. ,,Was willst du?", fragte ich. Er kam mir gefährlich nah und ich bekam augenblicklich Atemnot. ,,Komm heute um 6 Uhr in den Park hinter deinem Haus. Ich muss mit dir reden.", flüsterte er in mein Ohr, während er mir meine Haarsträhne hinters Ohr strich. Ich schaute ihn ängstlich an und konnte nicht antworten. ,,Hab keine Angst.", sagte er und verschwand schließlich wieder.

,,Was hat er gesagt?", fragte Macy. ,,Er will das ich um 6 uhr in den Park komme.", sagte ich. ,,Das wirst du doch hoffentlich nicht tun oder ?", sie schaute mich fragend an. Ich schüttelte meinen Kopf und lief richtig Schulgebäude.

Ich würde nicht dort hin gehen, dass hatte ich mir fest geschworen.

Dangerous Love | Tom Felton/Draco Malfoy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt