25. Cole's Geheimnis

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,,Hailey kommst du?" , rief Ben nach mir. Ich nickte, allerdings fiel mir schnell auf, dass er mich gar nicht sehen konnte. ,,Ich komme." , rief ich also und stiefelte die Treppen herunter.

,,Hast du alles?" , fragte Ben der mich abwartend ansah. ,,Ja. Lasst uns diesen Scheiß Auftrag erledigen, damit ich wieder ins Bett kann." , sagte ich monoton. Dieser ganze Scheiß wurde in den letzten 3 Monaten zu meinem Alltag. Ich erledigte Draco's Geschäfte und danach verkroch ich mich zurück in mein Zimmer. ,,Du kannst nicht ewig so weitermachen Hailey. Das macht Draco auch nicht wieder lebendig." - ,,Schnauze Cole." , zischte ich angewidert. Ich war noch immer sauer auf ihn, immerhin hatte er mir damals versprochen Draco zu schützen, nachdem sie mich aus diesem Loch befreit hatten und Ben mich ins Krankenhaus fuhr. Stattdessen kam er ohne ihn und hatte schlechte Nachrichten für mich. Kein Mensch kann sich vorstellen, wie sich das angefühlt hat. In mir ist alles zusammengebrochen, was zusammenbrechen konnte. Von der einen auf die andere Minute, war mein Leben plötzlich leer und ich gab Cole die Schuld daran. ,,Beruhig dich. Denkst du nicht, dass ich mich genauso Scheiße fühle wie du?" , pampte er mich an. ,,Tzz, du weißt nichtmals annähernd wie ich mich fühle, also sag nicht du würdest dich genauso fühlen." , aufgebracht tippelte ich vom einen auf den anderen Fuß. Ich musste mich beruhigen, denn es wäre nicht das erste mal das ich ihm eine runterhauen würde. ,,Hört auf und kommt." , mischte Ben sich ein. Ich dankte ihm innerlich dafür, denn sonst wäre das ganze nur wieder eskaliert.

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Unser Wagen hielt vor der Lagerhalle, an der wir unseren Auftrag erledigen mussten. Draco würde mich hassen, wenn er wüsste, dass ich mittlerweile wahrscheinlich schlimmer war als er. Ich hatte keinerlei Skrupel mehr, jemandem in den Schädel zu schießen seit ich gesehen hatte was in jener Nacht passiert war. Er wollte nie, dass ich seine Arbeit erledigte, er hasste es wenn ich eine Waffe auch nur anfasste und trotzdem fühlte ich mich dazu verpflichtet seinem Namen alle Ehre zu machen. ,,Okay. Keiner von uns schießt solange sie friedlich bleiben. Ich habe keine Lust, wieder wahrlos umher schießen zu müssen. Habt ihr das verstanden?" , hielt Cole seinen Vortrag den er jedesmal hielt. Alle nickten, außer ich. Mir war es egal, was er da redete wenn ich der Meinung bin das ich schießen muss, dann tat ich das auch, ganz egal was er davon hielt. Er war nicht mein Boss und das würde er auch nie sein. ,,Also gut, dann lasst uns rein." , sagte er und stieg aus dem Wagen gefolgt von uns. Ich steckte meine Knarre in meinen Hosenbund und lief lässig hinter den Jungs her.

,,Hast du die Kohle?" , fragte Cole an Mitchel gewandt. ,,Klar. Habt ihr die Ware?" - ,,Hailey hol sie aus dem Auto." , ich nickte und lief genervt zu unserem Wagen. Aus dem Kofferraum holte ich die Tasche mit der Ware und lief schließlich zurück. ,,Hier." , sagte ich und warf die Tasche vor Mitchel's Füße. ,,Heey... bring deiner kleinen Manieren bei." , zischte er Cole an. ,,Ich bin nicht seine kleine, du Bastard." - ,,Hailey es reicht!" , knurrte Cole bedrohlich. Mich lies das allerdings kalt, denn er hatte mir nichts zu sagen. Der einzige Mensch auf den ich hören würde, war Draco aber den hatte ich ja dank ihm verloren. ,,Leck mich." , zischte ich und verließ das Gebäude.

Draußen angekommen kickte ich einen Stein durch die Gegend. Ich war so verdammt wütend, dass ich am liebsten um mich geschlagen hätte. Ich hasse Menschen. Ich hasse einfach jeden, außer Draco. Verdammt, warum er und nicht irgendjemand anderes? Warum musste er mir genommen werden?

,,Ich vermisse dich, du Arschloch." , schrie ich in die ferne. Mir war klar, dass ich auf meine Worte keine Antwort kriegen würde. ,,Ich vermisse dich so sehr." , schluchzte ich schließlich als ich weinend auf meine Knie sank. Die ganzen verdammte 3 Monate, waren die Hölle für mich und auch jetzt konnte ich mit dem Verlust noch immer nicht umgehen. Ich hab soviel abgenommen, dass keins meiner Kleider mehr passte. Ich musste mich komplett neu einkleiden und das nur weil ich Wochen lang nicht in der Lage dazu war zu essen. ,,Hailey hör auf zu weinen." , ich spürte plötzlich starke Arme um mich, die mich hoch hoben. Es war Ben. ,,Ich vermisse ihn so sehr." , weinend lehnte ich mich an seine Schulter. ,,Ich weiß. Aber du musst versuchen wieder ein halbwegs normales Leben zu führen. Draco war seit ich denken kann einer meiner Besten Freunde, aber das Leben geht weiter." , sagte er mitfühlend. ,,Aber ich will nicht, dass mein Leben ohne ihn weitergeht. Meine Welt dreht sich ohne ihn nicht." , schluchzte ich. Ich fühlte mich so unglaublich leer, dass konnte sich kein Mensch vorstellen. ,,Es muss aber weitergehen." , sagte er bestimmend und setzte mich im Wagen ab, wo Cole und Jake schon warteten.

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Die ganze Fahrt über hatte ich kein Wort mehr gesprochen. Alles in mir sträubte sich gegen den Gedanken, dass ich Morgen wieder ohne ihn aufwachen würde. Er würde nie wieder neben mir liegen und mir die Haare aus dem Gesicht streichen. Nie wieder, würde ich seine starken Arme um meinen kleinen Körper fühlen. Nie wieder, würde ich ihn lachen hören und ich würde auch nie wieder seinen Worten horchen können. 3 Monate lebte ich nun schon in den Tag hinein. War nicht in der Lage dazu, mein Leben überhaupt wieder in den Griff zu bekommen. Die einzigen Menschen, die mich ein wenig von meinem Schmerz ablenken konnten, waren Jake, Ben und Macy. Selbst mit Carly hatte ich keinen Kontakt mehr, er war irgendwann einfach abgebrochen. So sehr mich das auch verletzte, es war nichts im Vergleich zu dem Schmerz den ich wegen Draco fühlte. ,,Wir sind da." , riss Ben mich aus meinen Gedanken. Ich stieg langsam aus dem Wagen und lief an den Jungs vorbei ins Haus. Ich wollte einfach nur in mein Bett, in sein Bett.

Wie jeden Abend ging ich zu seinem Kleiderschrank und nahm eines seiner T Shirts und seiner kurzen Hosen raus. Ich zog mir die Sachen über und legte mich ins Bett. Eine Weile starrte ich einfach nur an die Decke, mein einziger Begleiter an diesem Abend waren meine Tränen. ,,Es tut so weh, weißt du? Du hast mich einfach hier allein gelassen und dein Versprechen gebrochen. Sag mir, wie soll ich ohne dich leben?" , sprach ich in die Leere. Ich tat das immer, denn es war das einzige was mich noch mit ihm verband. Meine Gespräche mit ihm, auch wenn er mich nicht hören konnte. ,,Gute Nacht." , murmelte ich weinend in sein Kissen, dass noch immer nach ihm roch.

Mitten in der Nacht wurde ich wach, weil ich auf die Toillette musste. Da ich sowieso nicht mehr schlafen konnte, entschloss ich mich in die Küche zu gehen um mir was zu trinken zu holen. Allerdings stoppte ich bei der Hälfte, der Stiegen weil mich ein Gespräch fesselte das Cole mit seinem Telefon führte. ,,Wie lange willst du die Scheiße noch durchziehen? Ich kann dir nicht garantieren wie lange ich noch die Kraft dazu habe, sie zu belügen. Sie ist gebrochen und das nicht grade wenig." , von wem redete er da und vor allem mit wem. ,,Verdammt wie stellst du dir das vor? Natürlich bin ich dir gegenüber loyal, aber langsam gehst du einfach zu weit." , knurrte er in den Hörer. Wieso wurde ich das Gefühl nicht los, dass es hier um mich ging? ,,Vergiss es. Du hast einen Monat, wenn du bis dahin nicht alles geregelt hast werde ich es ihr sagen. Egal wie sehr du mich dann hassen wirst." , wütend drückte er den Anruf weg. Ich hatte Cole noch nie so aufbrausend erlebt, es musste um irgendwas gehen was ihn ziemlich bedrückte. Wenn ich so darüber nachdachte, war er die ganzen letzten 3 Monate ziemlich nachdenklich gewesen. Ich schloss, dass immer auf Draco's Tod aber vielleicht ging es hier auch um etwas ganz anderes. Ich würde schon herausfinden, was hier los war. Soviel war sicher.

Dangerous Love | Tom Felton/Draco Malfoy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt