Ich musste lachen. Mom schlich um uns herum, wahrscheinlich hatte sie uns schon von der Straße aus gesehen. Mira zupfte an meinem Ärmel und sah mich fragend an. Ich winkte ab. "Es ist nichts gefährliches", versuchte ich ihr zu erklären und für den Moment hatte ich meine Sorgen um Ryan vergessen.
"Ich weiß, dass du das bist, Mom!", rief ich und plötzlich legte sich eine schwere Hand auf meine Schulter. Ich fuhr herum. Hinter mir stand meine echte Mom.
Ich sah auf den Boden. "Mom, dass ist Mira." Ich senkte meine Stimme, sie klang vielleicht etwas übertrieben traurig aber besser als gar nicht. Mom nickte. "Ich weiß." "Können wir ihr nicht helfen?", fragte ich mit Tränen in den Augen. "Ich weiß es nicht, was nicht Nein heißen soll! Ich muss deinen Vater fragen. Der weiß das bestimmt", sagte sie und musterte Mira genau. "Wir müssen und beeilen, Mira sieht nicht mehr besonders...lebhaft aus." "Sag so was mich!", rief ich obwohl Mira nichts verstand. Ich hockte mich vor sie und strich über ihre unglaublich weichen Haare. "Das wird schon wieder", flüsterte ich und lächelte tapfer, eine Träne kullerte meine Wange hinunter. Ein dicker Klos bildet sich in meinem Hals und ich musste schwer schlucken, um ihn wieder los zu werden.
"Komm jetzt! Sonst ist es zu spät", sagte Mom freundlich. Für mich war es seltsam, 16 Jahre lang hatte ich eine tolle Mutter und dann...dann stellten diese... Psychopathen alles auf den Kopf.
Ich war gerade unglaublich sauer, versuchte aber es nicht zu zeigen. "Wie heißt du eigentlich?", fragte ich. "Kathleen, aber du kannst mich auch Mom nennen...wenn du willst." "Es ist nur seltsam, ich hatte 16 Jahre lang eine andere Mutter und dann soll ich plötzlich noch jemanden so nennen. Und ich hab das Gefühl, 'Dad' mag mich nicht besonders." "Wie kommst du denn darauf?", fragte sie, ich hörte ganz eindeutig den belustigen Unterton in ihrer Stimme. "Er mag mich nicht, oder?", hakte ich nach. "Er war schon immer so, du bist sozusagen noch in der 'Probezeit'. Er muss jemanden erst besser kennen lernen, bevor er entscheidet, ob er denjenigen mag oder nicht." "Ich bin seine Tochter!" "Das ist ihm egal, er hat ja nicht die letzten 16 Jahre mit dir verbracht." Ein leeres Gefühl bereitete sich in mir aus, mir wurde übel. Es war dieses Gefühl, wenn man etwas erfährt, was eigentlich gar nicht so schlimm ist einen aber trotzdem mitnimmt. Kathleen hatte es so gesagt, als währe ich eine Plage oder so etwas, weshalb ich nochmal schwer schlucken musste. "Und du?", fragte ich vorsichtig, ängstlich vor der Wahrheit. "Hab ich auch bei dir so eine Art 'Probezeit'?" "Nein! Du bist meine Tochter!" "Ich bin ja auch Dads Tochter", gab ich kleinlaut zurück. Sie seuftzte. "Das stimmt, aber das Leben nicht unter normalen Menschen hat ihn wohl ein bisschen...pshoyopatisch gemacht." Ich nickte.
Er war ziemlich seltsam. "Kathleen, also versteh das jetzt nicht falsch oder so, ich mag dich schon aber kann ich vielleicht...bei meinen Pflegeeltern wohnen bleiben?" Man sah ihr die Traurigkeit an, ihre Augen glitzertzen, so als würde sie gleich anfangen zu weinen. Schnell drehte sie ihren Kopf zur Seite, schniefte und sagte:"Nein, ich versteh das du hast immer bei den gelebt und glaub mir, ich versteh dich sehr gut, 16 Jahre haben wir nicht gesehn und du kennst uns gar nicht. Obwohl ich schon immer davon geträumt habe eine Familie zu haben, auf dem Land oder am Meer zu leben, in einem großen Haus. Mit vielen Tieren. Aber dennoch versteh ich dich gut." "Sei nicht traurig, es ist nichts gegen dich, eher gegen Dad aber ich würde Mira vermissen." Bei ihrem Namen sah Mira ruckartig hoch und machte ein Gesicht, als hätte sie noch nie etwas verbrochen. Ich schüttelte den Kopf. Sie sah wieder ausdruckslos auf den Boden. Ich nahm ihre kleine Hand, erst da bemerkte ich, dass wir schon da waren. "Na dann mal los", rief ich freudig und machte die Tür auf, es klang als würde jemand die Tür eintreten und das Holz zerbersten, sie knartschte und gab einen seltsamen Laut von sich, als sie plötzlich aus den Angeln viel, genau auf Mira.
Ich versuchte sie vorher wegzuziehen doch es brachte nichts, die schwere Eichentür lag auf der ohne hin schon zerbrechlichen Mira. Ein Schick durchfuhr mich. Dann hörte ich nur noch das rauschen in meinen Ohren.O.o Wie findet ihr das Kapitel? Schreibt es doch in die Komis :)
Ich mache es jetzt einfachshalber so, dass ich ihre echte Mutter 'Kathleen' nenne und ihre Pflegemutter 'Mom' eigentlich müsse es andersrum sein aber da sie sich einfach nicht daran gewöhnt, dass sie jetzt eine andere Mutter hat mache ich das so :)Hel, euer Gummibärchen ♡ ♥ ♡ und Frohe Ostern ♡☆♡
P.S.: Es hört sich vielleicht seltsam an, dass eine Tür einfach so aus den Angeln fällt :') aber die Erklärung kommt noch. Danke das ihr immer weiter lest und mich begeistert♡, dass wir so viele sind ♥ ich freu mich immer über Komis und Votes :))

DU LIEST GERADE
Und alles ist anders
WerewolfEvelyn und Mira, die beiden Geschwister, leben mit ihren Eltern in London. Eigentlich ist alles perfekt, doch es gibt ein Problem; Mira ist Todkrank, sie macht unzählige Therapien aber es bringt nichts, Evelyn ist am verzweifelt. Mira selbst scheint...