30 | Einschätzungen

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»Also magst du sie?«, fasse ich ungläubig zusammen. Wie kann er sie mögen, wenn sie sich ihm gegenüber so mies verhalten hat? Für gewöhnlich ist sie wirklich nicht so, jedoch hatte sie heute einen schlechten Tag. Außerdem ist sie nicht mehr die Jüngste und somit ziemlich launisch.

»Ich finde sie großartig«, stimmt Davis zu und lacht leise. Wieder treffen seine Lippen auf meine Schulter und endlich kann ich mich aus meiner Starre lösen und die Haustür schließen.

»Tatsächlich?« Immer noch fassungslos drehe ich mich zu ihm um. Seine wundervollen Augen strahlen mir kraftvoll entgegen, ebenso wie das breite Lächeln auf seinen weichen, sinnlichen Lippen. Mein Herz setzt einige Schläge aus, während sein Blick sich aus meinen Augen löst. Davis streicht einige Strähnen aus meinem Gesicht, schiebt sie hinter meine Ohren und lächelt über meinen Kopf hinweg.

»Sie liebt dich sehr«, flüstert er. Ein dicker Kloß bildet sich in meiner Kehle und ich lecke mir angespannt über die Lippen. »Ich kann es fühlen.« Noch immer schaut dieser hinreißende Mann mir nicht in die Augen, sondern betrachtet meine Haare ausgiebig. Er lässt Strähnen durch seine Finger gleiten, wickelt meine dichten Locken um seine Finger und scheint nachzudenken.

»Ich liebe sie auch sehr. Sie ist schon so lange in meinem Leben und ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie es wäre, wenn sie plötzlich nicht mehr da ist.« Ein Schniefen entkommt mir, wodurch ich realisiere, dass dicke Tränen meine Wangen hinunter kullern. »Beryl ist ein wichtiger Teil meines Lebens«, füge ich hinzu.

»Und du ein bedeutsamer Teil ihres Lebens«, haucht er und hebt meinen Kopf an. Seine Hände liegen sanft um meinen Kiefer. Seine Daumen drücken meinen Kopf nach hinten, damit ich ihm in die Augen sehe. Meine Augen haben sich auf seine Brust geheftet, den Stoff angestarrt und die Brustwarzen, welche sich gegen den Stoff drücken. Davis zwingt mich, wieder in seine Augen zu sehen und der Ausdruck darin, lässt meinen Mund trocken werden. »Wir sollten unseren Plan in die Tat umsetzen.« Sein Atem kitzelt meine Lippen, eine Gänsehaut macht sich auf meinem Körper breit.

»Welchen Plan?« Das Lächeln zupft an seinen Lippen, unterdessen streichen seine Finger über meinen Kiefer hinauf zu meinen Ohren. Wieder lehnt er sich vor, wobei seine Lippen auf mein Ohrläppchen treffen. Ich schaudere.

»Du wolltest spazieren gehen«, murmelt er. »Möchtest du noch spazieren gehen?«

Wie aus der Pistole geschossen antworte ich: »Nein.«

»Nein? Was möchtest du stattdessen tun, ma jolie?«, fragt er. Die Vibration in seiner Stimme nimmt zu, lässt mich schlucken und ich bin in seinen wundervollen Augen gefangen. Er fesselt mich, macht es mir unmöglich mich zu lösen.

»Ich weiß nicht, Sheriff«, japse ich. Davis brummelt bei der Erwähnung seiner beruflichen Position und tritt noch dichter an meinen Körper heran. Mittlerweile berührt jeder Teil seines Körpers den meinen, allerdings genügt es mir keineswegs. Ich will ihn noch dichter, noch enger an mich drücken. Ich will ihn spüren, seine Hände überall auf meinem Körper wissen und seine Lippen.

»Hm«, brummt er. Seine warmen Hände lösen sich von meinem Gesicht, streichen über meine Arme, hinunter zu meinen Händen. Mit einem lockeren, dennoch bestimmten Griff, umfasst er meine Finger. »Du hast eiskalte Hände. Lass uns dich aufwärmen«, säuselt er dicht neben meinem Ohr. Meine Knie zittern fürchterlich und ich bin nur zu einem Nicken in der Lage.

Mein Körper ist zum Zerreißen gespannt und ich bin kaum in der Lage es noch länger vor Davis geheim zu halten. Sein prüfender Blick entgeht mir keineswegs und dennoch fühle ich mich nicht ertappt. Jede Empfindung, welche Davis in mir auslöst, ist positiv. Ich habe keine Angst vor ihm, denke nicht mehr über Beryls Worte seine Familie betreffend nach, sondern widme mich vollständig ihm und seiner Art. »Du zitterst«, stellt er nüchtern fest und zieht mich mit sich. Langsam dirigiert er mich ins Wohnzimmer, indem die Hunde immer noch auf Dots Platz liegen und schlummern. Gemeinsam steuern wir das Sofa an und während Davis sich darauf sinken lässt, zieht er mich dicht an seinem Körper mit sich. Seufzend legt er den Kopf in den Nacken, drückt mich an seine Brust und ich lausche seinem seichten Herzschlag. Ruhig und kräftig schlägt sein Herz in seiner Brust gegen mein Ohr. Ohne es zu wollen schließe ich die Augen, lege meinen Arm um seinen Bauch. Meine Finger gleiten unter sein Shirt und er seufzt erneut.

Die Gesetze deiner Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt