31 | erotisches Zähneputzen

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Durch einen leichten Ruck unter meinem Körper werde ich aus dem Schlaf katapultiert. Meine Augen öffnen sich schneller, als mein Kopf schaltet und ich starre geradewegs die Zimmerdecke meines Wohnzimmers an. Mein Herz setzt einen Schlag aus, als ich einen leisen Fluch höre.

»Merde«, dringt es zischend an mein Ohr. »Excuse-moi. Ich wollte dich nicht aufwecken.« Davis' Stimme ist dicht an meinem Ohr und ich drehe den Kopf. Erst da realisiere ich, dass er mich auf seine Arme gehoben hat und mit mir im Wohnzimmer steht. Zerknirscht sieht er mich an und runzelt die Stirn.

»Ich stelle mich einfach wieder schlafend und du machst, was immer du vorhattest«, witzle ich. Davis lacht brummend, stellt mich gegen meinen Willen allerdings wieder auf die Füße.

»Ich wollte dich lediglich in dein Bett bringen«, klärt er mich auf. Enttäuschung nistet sich in meinem Körper ein, was ihm nicht entgeht. »Allerdings hatte ich geplant mich neben dich zu legen, solltest du nichts dagegen haben.« Seine Ergänzung bringt mich beinahe zum Quietschen, allerdings kann ich es noch rechtzeitig unterdrücken.

»Dagegen habe ich absolut nichts einzuwenden«, säusle ich. Schnell räuspere ich mich, denn diese Stimmlage ist mir absolut fremd. Beschämt, senke ich den Blick und schiele zu Bucket und Dot hinunter. Nach wie vor liegen die beiden Hunde auf dem Platz vor der Heizung und kuscheln, während sie schlafen. »Dann Abmarsch ins Bett.« Mein Ruf erinnert an eine Forderung, scheint ihn jedoch nicht zu stören. Mit einem leichten Lächeln legt er den Kopf schief, als ich wieder in sein Gesicht hinauf blicke und nickt langsam.

»Zeigen Sie mir wo es langgeht, Miss Ives?«, fragt er. Seine Stimme ist kratzig, rauchig und tief. Schnell schlucke ich und deute vage in die Richtung meines Schlafzimmers. Wieder nickt der Sheriff, fährt sich durch die Haare und streckt die Hand aus. »Nach dir.« Langsam setze ich mich in Bewegung, verlasse das Wohnzimmer unter seinem brennenden Blick.

Nervosität und Aufregung sickert in jede Zelle meines Körpers, befällt jede Faser und lässt mich zittern. Das Licht wird hinter mir ausgeschaltet, sodass nur das schwummrige Licht der Straßenlaternen meinen Hausflur erhellt. Wie spät ist es eigentlich? Ich kann ihn doch nicht einfach so bei mir übernachten lassen, oder? Mein Herz rumpelt in meinem Brustkorb, als meine Hand sich um das Treppengeländer legt. Kurz werfe ich einen Blick über meine Schulter und erstarre in der Bewegung.

Davis zieht sich gerade seinen Pullover über den Kopf, lässt ihn mit einem schiefen Grinsen auf das Regal neben der Haustür fallen. Jetzt wird es ernst, Reja. Das graue Shirt schmiegt sich eng an seinen Körper, tief sitzt die Jeans auf seinen Hüften und während er sich durch die Haare streicht, rutscht der Stoff seines Shirts hinauf. Der Blick auf seine nackte Lendengegend raubt mir den Atem. Mein Fuß verharrt in der Luft über der ersten Stufe. Dieser hinreißende Mann wird in weniger als zwei Minuten in meinem Schlafzimmer stehen und womöglich auch neben mir in meinem Bett liegen. Ohne Kleidung am Leib.

In meiner Fantasie trägt er schließlich nur eine Boxershorts und sein unglaubliches Lächeln. Kopfschüttelnd reiße ich mich von seinem Anblick los und schaue die Treppe hinauf. Dunkelheit empfängt mich, wodurch ich noch einmal schlucke. Mit zittrigen Beinen und weichen Knien setze ich mich in Bewegung. Davis' Schritte hallen hinter mir wider, folgen mir die Treppe hinauf und die Gänsehaut verschwindet überhaupt nicht mehr.

»Reja?« Die Stimme von Davis durchschneidet die Stille in meinem Haus. »Hast du mich gehört?«

»Entschuldigung. Was hast du gesagt?« Meine Frage belustigt ihn, denn seine Lippen zucken, als ich mich zu ihm umdrehe.

»Falls ich heute Nacht bei dir bleiben soll, brauche ich eine Zahnbürste«, wiederholt er die Worte, welche ich offenbar verpasst habe.

»Oh«, entkommt es mir und ich runzle die Stirn. »Ich habe bestimmt noch irgendwo eine unbenutzte herumliegen.« Zum Ende des Satzes werde ich immer leiser. Er möchte wirklich hierbleiben, oder? Ich verstehe da doch nichts falsch, richtig?

Die Gesetze deiner Liebe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt