39 | Ängste der Endgültigkeit

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Das Zirpen der Grillen vermischt sich mit dem Knistern der kleinen Feuerstelle auf Adams Terrasse. Ruby hat sich an Arius Brust gekuschelt und er lässt seine Finger durch ihre Haare gleiten. Jax und Adam unterhalten sich auf einem der Liegestühle, während meine beste Freundin zwischen seinen Beinen sitzt und ich habe es mir gemeinsam mit Dot auf dem kleinen Sofa gemütlich gemacht. Mein Magen verdaut das köstliche Essen, unterdessen widmet sich meine Leber der Abarbeitung des Alkohols.

Konstant streichen meine Finger über das weiche Fell meines Hundes und ich lächle versonnen. Selbstverständlich kann ich die Seufzer, welche hin und wieder über meine Lippen kommen, nicht unterdrücken, denn ich fühle mich merkwürdig allein. Obgleich Adam noch immer nicht mit Jax gesprochen hat, sieht es aus, als würde es auch nicht mehr nötig sein. Meine Freundin lässt ihre zierlichen Finger über die Brust meines besten Freundes gleiten. Das Lächeln zupft an meinen Lippen und ich nippe an dem kühlen Weißwein. Würde es nach mir gehen, könnten sie jederzeit übereinander herfallen. Darüber würde ich mich vermutlich mehr freuen, als über das Kuscheln von Ariu und Ruby, denn die Beiden haben aus dem gegenseitigen Interesse niemals ein Geheimnis gemacht. Noch einmal lasse ich meinen Blick schweifen, ehe ich nach meinem Handy greife und regungslos auf das Display starre. Schlussendlich lege ich es wieder neben mir ab und sehe dem Wein dabei zu, wie er in kleinen Wellen durch mein Glas schwappt. In meinen Gedanken spiele ich immer wieder die gestrige Begegnung mit Davis durch, weshalb sich eine heiße Rötung auf meine Wangen legt.

Mein Mund fängt an zu prickeln, während ich darüber nachdenke, was ich in seinem Büro mit ihm angestellt habe und meine Kehle trocknet aus. Unterdessen hämmert mein Herz kräftig gegen meinen Thorax. Dot hebt seinen Kopf von meinem Schoß und sieht mich forschend an, als würde dieser kleine Mistkerl riechen, wie heftig die Erinnerung an diesen Moment für meinen Körper ist. Ich kann nicht anders, als die Augen zu schließen und meinen Kopf gegen die Lehne sinken zu lassen. In meinen Gedanken flackert das Bild seines erigierten Prachtstücks und ich muss wieder schlucken. Seit Donnerstag stelle ich mir wieder und wieder die Frage, ob ich einfach nicht darauf geachtet habe, wie die Penisse meiner letzten männlichen Bettgeschichten ausgesehen haben, oder ob er einfach aus der Masse hervorsticht. Es ist merkwürdig solche eine Bezeichnung zu wählen, allerdings will mir keine andere Umschreibung einfallen. Davis Cage hat einen überaus hübschen Penis.

»Rej? Willst du auch noch einen Wein?« Rubys Stimme lässt mich blinzelnd die Augen öffnen. Ich blicke geradewegs in das breite Lächeln meiner Freundin und nicke langsam. Ruby schnappt sich mein leeres Weinglas und schlendert in die Küche. Dot spitzt die Ohren, als sie die Tür zum Wohnzimmer öffnet und hüpft von seinem Platz, um ihr nachzugehen. Sicherlich, um zu schauen, ob er noch irgendwas zu knabbern abgreifen kann.

»Pst«, kommt es von Ariu und ich blicke ihn an. Mit einem breiten Grinsen deutet er mit einem Kopfnicken in die Richtung von Jax und Adam. Innerhalb von wenigen Augenblicklich klappt mir die Kinnlade herunter und ich bin versucht ein Quietschen von mir zu geben. Jax hat sich über Adam gebeugt, welcher seine Hände in ihren Haaren vergraben hat. Unsere Freunde knutschen leidenschaftlich auf dem Liegestuhl miteinander und mir ist das Zuschauen fast unangenehm. Ariu kichert leise und ich schaffe es den Mund wieder zu schließen. Ihr genüssliches Seufzen und Stöhnen hallt durch den Garten. »Entweder sind beide total betrunken und erinnern sich morgen an nichts mehr, oder sie haben sich endlich ein Herz gefasst und die Sache besprochen«, mutmaßt er und verschränkt grinsend die Arme vor der Brust.

»Lass uns hoffen, sie haben endlich über ihre Gefühle geredet«, antworte ich seufzend und rutsche auf meinem Platz herum.

»Und was ist mit dir?«

»Mit mir? Was soll mit mir sein?« Verwunderung macht sich auf meinem Gesicht breit und ich blicke in die Honig-goldenen Augen meines Freundes.

»Was ist mit deinen Gefühlen, Rej? Mit wem redest du? In letzter Zeit bist du ziemlich ruhig und in dich gekehrt«, murmelt er leise. Ariu erhebt sich von seinem Platz und kommt zu mir herüber. Seine wuchtige Statur wirkt unter dem Vordach noch massiger und er stößt sich beinahe den Kopf an den Wellblechplatten. »Ich mache mir allmählich Sorgen um dich.«

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