Ich öffnete mein Mund und Kuro stopfte mir paar Chips rein. Wir fuhren gerade mit unserem Team zurück nach Tokio und ich spielte momentan Pokémon. Besser gesagt spielte ich die rote Edition und mein Glurak hieß 'Kuro', weil er das so sehr wollte. Wir hatten echt lange über die Namensgebung gestritten, doch er hatte gewonnen. „Bin fertig", murmelte ich müde und übergab Kuro den Gameboy, damit er es einsteckte. „Du hast doch erst gestern angefangen!", sagte Yaku verstört und Kuro erklärte die Situation: „Er hat nicht geschlafen und ich konnte ihn nicht dazu zwingen." Da hatte er recht, aber das war nicht die ganze Wahrheit. Ich hab die ganze Zeit gespielt, während er mich durchgehend umarmt hat, wie eine Klette. Wir waren erst seit zwei Tagen zusammen und wir wollen es jetzt auch nicht öffentlich machen. Wenn es jemand checkt, dann schön für ihn.
„Was macht ihr am Wochenende?", fragte Kai und sofort breitete sich eine nachdenkliche Stimmung im Bus aus. Konnte nicht immer Ruhe herrschen? Lev schreit immer rum, Fukunaga erzählt Witze, wodurch Tora durchgehend am Lachen war, Yaku schreit alle an und die Ersten unterhalten sich über alle Sitze. Purer Chaos. „Ich gebe den Erstklässlern Nachhilfe!" Yaku ist zu übermotiviert. Die ersten freuten sich immerhin so gar nicht auf das Wochenende. „Ich werde nur Zeit mit Kenma verbringen!" Ich blickte auf und sagte trocken: „Zocken." Was wahrscheinlich schwer wird mit Kuro, aber ich freue mich. „Ihr solltet euch wirklich ausruhen, also sei nicht so streng mit den armen, Yaku. Ihr wisst alle, dass bald die Qualifikations-Turniere sind, deshalb tankt Energie!" Wieso musste Nekomata uns an so eine Folter erinnern? Ich hab keine Lust. „Holt deine Mutter uns ab?"
Ich schaute zu Kuro und schüttelte mein Kopf. „Immer, wenn ich auf Training Camps bin, fährt sie nach Kyoto zu meiner Tante. Da bleibt sich bis Sonntag." Kuro fing an zu grinsen und ich verstand seinen Gedankengang. Er ist so ein Bastard! Es war nicht verwunderlich, dass er zu mir kam, weil seine Eltern seit unserer Kindheit viel arbeiteten. Er verbrachte viel Zeit bei mir, wodurch er meine Eltern sehr gut kannte.
„Komm Kenma! Wir haben uns von allen verabschiedet!" Stumm wank ich nochmal Tora zu, ehe ich dem schwarzhaarigen folgte. „Das war das letzte Trainingscamp mit euch dritten", sagte ich leise und blickte auf meine Füße herab. „Du bist traurig, Kenma! Also haben dir diese Camps gefallen?" „Klar, haben sie mir gefallen, am meisten das letzte!" Ich schaute ihm in die Augen und er drehte augenblicklich sein rotes Gesicht weg. „Wie niedlich. Gott, heirate mich!" Als er realisierte was er sagte, wurde er noch röter. „Nicht jetzt", waren meine letzten Worte zu diesem Thema. „Wir gehen zu dir. Nur du und ich!" Du und ich. Drei Worte, die genauso viel Wert für mich haben wie 'Ich liebe dich'.
„Endlich Zuhause!", stöhnte ich erleichtert als ich mich energielos auf mein Bett fallen ließ. „In der Grund- und Mittelschule war ich so oft hier, ich übernachtete mal Wochen bei dir, und irgendwie ist das schon zu meinem Zuhause geworden. Du bist mein Zuhause." Kitschig. Tetsuro ließ sich neben mich nieder und unsere Blicke trafen sich. Ein Feuerwerk der Emotionen explodierte in mir und ich vergaß jegliches Gefühl von Zeit. Wieder existierten nur wir auf diesem Planeten. Er zog mich näher zu sich. Seine Arme ruhten auf meiner Hüfte. Ich saß auf seinem Schoß und löste mich keine Sekunde von seinen Augen. Braun, fast golden schimmerten sie. Es löste einen Seelenfrieden in mir aus und ich fühlte mich wohl. Unser Blickkontakt wurde unterbrochen. Tetsuro legte seine Lippen auf meine. Unzählige Schmetterlinge machten sich in meinem Bauch breit, mein Kopf schaltete sich vollständig ab und ich genoss diesen Moment. Ich dachte immer Kuro sei unglaublich chaotisch, doch er zeigte mir seine Zärtlichkeit und seine ruhige Liebe.
„Tetsuro, ich liebe dich." Langsam löste ich mich von ihm und sah nun ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. Er macht mich einfach verrückt! Wie kann man so ein Bastard und so ein fabelhafter Mensch zugleich sein? „Ich liebe dich auch, Kenma." Er küsste mich nochmals, jedoch hob er mich währenddessen hoch und trug mich zu meinem Balkon, wo er mich auf einem Stuhl absetzte. Er nahm auf dem anderen Klappstuhl platz und verschränkte seine Finger mit meinen. Jeder glaubt wahrscheinlich man würde sofort übertreiben, wenn man in einer Beziehung kommt, doch bei uns ist es anders. Wir kennen uns ewig schon und nun ist alles komplett. Wir müssen nichts überstürzen, denn wir haben die Unendlichkeit. Dazu wusste er, wie schnell ich überfordert sein kann und wie gern ich jeden Moment genieße. Ich dachte zuerst, dass das 'Love-Game' beendet ist, wenn wir zusammen kommen, doch das war nur Stufe eins. Jetzt startete das zweite Kapitel.
Love-Game Stufe zwei wird geladen. „Der Anfang einer Liebe"!!!„Schau nach oben und sag mir was du siehst!", forderte mein Freund und ich tat es. „Du bist behindert. Ich sehe nur den Himmel", gab ich als Antwort und er drückte meine Hand fester. „Es ist Fakt, dass ich die Schule bald beende und dann auf die Uni gehe. Sie liegt auf der anderen Seite der Stadt und das heißt, ich werde dahinziehen. Aber wenn du in den Himmel schaust, dann vergiss nicht, wir sehen denselben Himmel über Tokio!" Mein Herz zog sich zusammen. Mein Atem blieb stehen und es fühlte sich so an, als hätte die Umgebung ihre Farben verloren. „Ich dachte, nur du und ich. Eine Ewigkeit", wisperte ich unter Tränen und er strich mit seinem Daumen über mein Handrücken. Es kribbelte nicht, wie zuvor. Nein, diese Berührung brannte. „Ich verlasse dich nicht!" Er legte seine Hand auf meine Wange und zwang mich ihn anzusehen.
„Ich werde dich nicht verlassen, vernachlässigen oder vergessen. Kenma, ich hab dich gefunden. Ich hab meine große Liebe gefunden, die ich niemals fallen lassen werde. Ich liebe dich und ich werde dich nicht verlieren:" Seine Worte brachten mein Herz wieder zum Schlagen, dennoch flossen Tränen.
Gemeinsam blickten wir in den feuerroten Himmel.
„Kuro?"
„Ja, Kitten?"
„Hör mir zu. Ich...

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Love-Game
FanficIch bin Kenma oder auch als „Kodzuken" bekannt. In meinem Livestream kam die Frage über meine Oberschulzeit auf und wie ich mich zum ersten Mal verliebt habe. Da ist eine lange Geschichte, aber ich werde sie nun an die Öffentlichkeit bringen. „Das...