„Wie wäre es mit Pink?" Ich schaute verstört zu Tora und schüttelte mein Kopf. Der ist zurückgeblieben. „Vergiss es", gab ich als Antwort. Wir waren gerade in einem Drogeriemarkt und standen vor dem Regal mit den ganzen Haarfärbemitteln. Es war echt voll hier. Okay, das hier ist Tokio, da sind überall Menschenmassen, aber die Schulen hatten nun Schluss, wodurch noch mehr Schüler in den Läden waren. Na ja, der Grund wieso wir auch hier sind: Toras Haare sind fast wieder komplett braun und das will er nun wieder nachfärben. Ich helfe ihm dabei. Wenn man es richtig nimmt, werde ich eigentlich gezwungen. Tora hatte mich vor meinem letzten Nachsitztermin gerettet und deshalb schulde ich ihm das. Oh Mann... Ich schulde ihm echt viel. „Aber wir wären dann die Hingucker beim Turnier!", sagte er so laut, dass andere Leute ihn anstarrten. Normale Lautstärke kennt er nicht. Tora sieht schon dezent gefährlich und verrückt aus, weshalb man unweigerlich angeglotzt wird. Eigentlich ist er echt nett, zwar laut, aber nett. „Zieh mich nicht mit rein! Ich färbe mir ganz bestimmt meine Haare nicht pink! Dazu lass ich es wieder rauswachsen." Er schaute mich geschockt an. Fuck... „Wir sind das gefärbte-Haar-Duo! Das letzte mal konnte ich dich noch überreden." Ich schüttelte heftig mein Kopf und nahm mir die übliche Färbung, die wir das letzte Mal holten und reichte es ihm. Deprimiert nahm er die Packung und wir gingen zusammen zur Kasse. Ich könnte kotzen, denn es sind echt viele Leute. „Die Karasuno spielt doch bald gegen die Shiratorizawa. Ich hoffe Tanaka und Noya schaffen das!" Er reichte mir wieder die Packung, damit ich sie einpackte, während er bezahlte. Ich hoffe, dass Shoyo es schafft. Immerhin bedeutet ihm Volleyball echt viel und ich würde ihn ungern traurig sehen. Es wäre schön, wenn wir bei den Nationalen zusammentreffen. Das ist der einzige Grund, wieso ich gewinnen will.
Tora ist eigentlich nicht immer der laute und leicht zu provozierende Typ. Privat kann er auch mal normale Gespräche führen. Na ja, er ist sehr stolz darauf Ass zu sein, weshalb er gerne auffällt. Ich finde das unnötig. Ich finde auch Bewegung unnötig, auch wenn leider Sport wichtig für die Gesundheit ist. „Dein Blick sagt mir schon, dass du über mich denkst! Hast du ein Problem mit meinem Stolz, huh?!" Sagte ich 'nicht immer'? Das nehme ich wieder zurück. „Hör auf zu schreien. Lass zur Bahn laufen", meinte ich nur und Yamamoto kam auf mich zu. Er fing sofort an über irgendwelche belanglose Themen zu reden. Das nennen ich mal Stimmungsschwankungen. Er beschwerte sich, dass er immer noch nicht in einer Beziehung ist, während ich ihm ruhig zuhörte. Ich starrte sogar mal nicht auf mein Handy, denn Tora würde mich gegen Laternen laufen lassen und deshalb achte ich lieber auf meine Umgebung.
„Apropos Kuroo, da ist er ja! Huch, wer ist die denn neben ihm? Boah, ist sie hübsch!" Er zeigte auf zwei Leute, die auf der anderen Straßenseite waren und das war definitiv Kuro! Er trug seine Uniform und das Mädchen neben ihm auch. Wer ist die denn?! Sie hat schwarze Haare. Zuerst dachte ich, sie ist Mako, aber Mako trägt keine fucking Uniform der Oberschule. „Wollen wir ihn ansprechen?", fragte mich Tora und ich schüttelte mein Kopf. „Stalken?" „Ne, wäre mir zu öde", antwortete ich und Tora wurde plötzlich kreideweiß. „DEIN SCHEIß ERNST?! DA IST EINE SCHÖNHEIT UND NOCH DAZU IST DA DEIN FREUND!" Er zog mich an meinem Kragen hoch und ich gähnte einmal zur Bestätigung. „Ey, Yamamoto du Schwein! Brüll nicht einfach so auf der Straße und lass ihn los." Tora ließ sofort von mir ab und ich drehte mich genervt um. Es wundert mich schon, dass ich kein bisschen Eifersüchtig oder Wütend bin. Es ist mir irgendwie vollkommen egal. Ich fühle nichts.
„Was macht ihr hier?", fragte Kuro uns und legte beim reden eine Hand auf mein Kopf. „Ich bin keine Ablage!" Er reagierte nicht drauf, allerdings hörte er Tora zu. „Ich muss meine Haare nachfärben, und deshalb sind wir einkaufen gegangen. Ich wollte Kenma überreden seine Haare pink zu färben oder halt wieder blond, aber er hat kein Bock. Was machst du hier? Und wer ist denn diese Schönheit?" War ja klar, dass Tora nur auf das Mädchen achtet. „Oh, entschuldigt. Ich bin Yuki Sato und bin in der 1-4 auf der Nekoma. Kuroo-san hatte mich nach der Schule abgefangen und wollte mich überreden als Managerin einzutreten", sagte sie verlegen und ich starrte sie monoton an. Sie ist kleiner als ich. Wahrscheinlich nicht mal ein Meter und sechzig Zentimeter. Sie ist unauffällig und scheint nicht aufdringlich. „Kannst das -san bei Kuroo streichen. Hat er nicht verdient. Ich bin Kenma Kozume", stellte ich mich knapp vor und Kuro grinste mich an. „Ich hab dir schon von ihm erzählt. Er ist unser genialer Zuspieler und mein Freund. Der hässliche Typ daneben ist Yamamoto Taketora und unser Ass. Beide sind in der 2-1." Yamamoto versuchte sich sofort bei Yuki einzuschleimen und ich holte mein Handy raus. Bei deren behinderten Gesprächen will ich nicht teilnehmen. Dazu ist es peinlich, wie Tora hochrot bei einer Fremden punkten will. „Und die Idee mit den rosanen Haaren finde ich kacke", sagte Kuro und ich nickte. Würde ziemlich scheiße aussehen. Ich hatte mal gesagt, dass ich Kosenamen oder Spitznamen hasse, aber ich finde es ganz witzig 'Pudding' genannt zu werde. Ich schaltete komplett ab, weshalb Kuro mich zu sich zog, damit ich gegen niemanden knallte. Das nenne ich vertrauen. Tora, schneid dir eine Scheibe ab!
Nach wenigen Minuten verabschiedete sich das Mädchen und eilte in ein Hochhaus. Es muss doch voll kacke sein mitten in Tokio zu leben. Hier ist es immer so laut und so überfüllt. „Erster Eindruck?", wollte Kuro wissen und Tora fing an zu schwärmen. Sie ist mir recht, immerhin scheint sie nicht wie eins seiner Fangirls und sie hat nicht komisch reagiert, als Kuro mich als sein Freund vorstellte. „Na ja, ich muss noch zu meiner Schwester in ihr Wohnheim. Viel Spaß euch beiden!" Kuro umarmte mich zum Abschied und rannte dann zu seiner Bahn. Er besuchte sie eigentlich ziemlich selten und nach der Schule erst recht nicht. „Wollen wir zu mir?", fragte ich Tora der Einverstanden war. Yamamotos kleine Schwester würde mich nur mit Fragen überhäufen, wenn ich zu ihm gehen würde, weshalb ich schleunigst in mein Zimmer will. „Auf welche Uni geht seine Schwester?" Ich dachte kurz nach, ehe ich etwas sagte: „Waseda-Universität." „Hää, dorthin kommt man nicht mit dem Bus, welchen er genommen hat. Man muss mit der U-Bahn fahren." Er hat Recht und genau deshalb will ich eigentlich schleunigst nach Hause. Kuro hatte gelogen und ich hab es gemerkt. Immer wenn er lügt fest er sich ins Gesicht oder fährt sich durch die Haare. Es ist offensichtlich und das weiß er, dennoch hatte er gelogen. Im inneren weiß ich doch, wer immer mit diesem Bus nach Hause fährt. Ich hab es doch schon so oft letztes und Anfang diesen Jahres gesehen. „Ich will nach Hause." Tora legte ein Arm um mich und schmiss sein Schulblazer über meinen Kopf. „Kenma, du weinst. Als dein bester Freund will ich dich beschützen und ich passe auf, dass niemand dich unwohl fühlen lässt." Immer mehr Tränen flossen meine Wangen runter. FUCK!
„Klatsch die Farbe einfach drauf!" Ich pinselte halbwegs gut die Farbe auf seine Haare. Haare färben ist nicht meine Stärke und eine Beziehung führen auch nicht. „Muss das einwirken?", fragte ich verzweifelt und Tora schaute mich erschrocken an. „Wo ist die Verpackung?!" „Im Müll, aber mein Vater hat gerade alles in die Mülltonnen geschmissen. Such im Internet. Ich erinnere mich nicht, wie wir das letztes Jahr gemacht haben!" Verzweiflung pur. Ich war zu inkompetent ihm die Haare zu färben und Tora stresst zu sehr. „Bro, ich glaube wir machen alles Falsch", schrie er und dann wurde die Badezimmertür aufgerissen. „Was macht ihr, Jungs?! Kenma, gib her. Ich rette das." Meine Mutter entriss mir die Farbe und fing an alles richtig zu machen. Am Ende muss jeder meine Fehler ausbaden. Erschöpft setzte ich mich auf den Badewannenrand und sah Tora amüsiert zu. Er ist ein guter Freund und Kuro ist ein kleiner Bastard, der mich angelogen hat. „Mach dir keine Gedanken drum, gib einfach nicht nach." Tora lächelte mich aufmunternd an und ich starrte auf meine Hand. Ich soll nicht nachgeben? Ich schaff es ja nicht mal ihn darauf anzusprechen! Ich kann nicht stark bleiben. Ich kann das nicht. 'Nur du und ich' Ach, halt die Schnauze, Kuro...

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Love-Game
FanfictionIch bin Kenma oder auch als „Kodzuken" bekannt. In meinem Livestream kam die Frage über meine Oberschulzeit auf und wie ich mich zum ersten Mal verliebt habe. Da ist eine lange Geschichte, aber ich werde sie nun an die Öffentlichkeit bringen. „Das...