Eine Woche lang war ich nicht in der Schule gewesen. Zeitgleich war es die längste Zeit, in der ich Kuro nicht gesehen hatte. Selbst in meinem letzten Jahr auf der Mittelschule traf ich ihn jeden zweiten Tag. Selbst Videospiele konnten meine Laune nicht heben! Noch schlimmer als das waren die Besuchsversuche von Yamamoto, Yaku und Fukunaga. Sie wollten, dass ich wieder zum Training komme und wieder jemanden in mein Leben lasse, aber meine Eltern hatten die Idioten weggeschickt. Sie wissen schon, wenn ich keine Lust auf Kontakte hatte. Yaku hat mich sogar von draußen aus angeschrien, dass ich endlich aus meinem Loch kommen soll. Aber das will ich nicht. Mein Handy hatte ich seitdem nicht mehr angerührt. Gekonnt ignorierte ich also hunderte Anrufe und Nachrichten, erst recht die von Kuro.
Kenma lass mich bitte rein oder Was ist nur los mit dir? Aber er schrieb auch, dass er sich Sorgen um mich macht und wenn ich noch länger ihn ignorierte, dass er es nicht mehr aushält. Eine Nachricht konnte ich jedoch am Ende doch nicht ignorieren: Ich brauch dich Kitten.
Du hast doch Mikasa und deine scheiß Fangirls! Der Typ braucht nicht mich, sondern irgendwen den er nerven kann. Ich musste wieder weinen und ließ mich erschöpft in einer Ecke nieder. Ich hab so höllischen Hunger, aber ich habe keine Kraft, um in die Küche zu gehen. Wäre ich in einem echten Videospiel, wäre meine Lebensleiste kurz vorm Ende. Wenn sich Herzschmerz oder Liebeskummer genauso anfühlt, dann will ich nie wieder jemanden Lieben! Wieso musste mir ausgerechnet dieser kack passieren? Ich wollte nur ein ruhiges Leben ohne Probleme, aber ich bekam Kuro und das macht nichts einfach.Mein Herz blieb fast stehen, als jemand von außen mein Dachfenster aufriss und reinsprang. Es war unerwartet plötzlich einen schwarzhaariger Bastard grinsend in meinem Zimmer stehen zu sehen. „Das ist Hausfriedensbruch, Kuro.", murmelte ich unter Tränen, aber ich konnte mir kein Lächeln verkneifen. Er ist schon so oft hier „Eingebrochen", nur weil ich faul war die Tür zu öffnen. Na ja, wir wohnen nebeneinander, weshalb er nur aus seinem Fenster klettern und dann auf meinem Dach bis zum Dachfenster gehen muss. Nicht sonderlich schwer. Dennoch hielt er sich dieses Mal eine ganze Woche zurück bevor er erneut diese Aktion machte. Warum er es so lange hingezogen hatte?
„Du siehst grauenhaft aus." Ich zuckte zusammen, als er sich zu mir runter beugte und eine Strähne aus meinem Gesicht wegstrich. Wieder erschrak ich mich, da dieser Hurensohn mich ohne Ankündigung hochhob. „Lass mich runter oder ich bring dich um.", knurrte ich wütend, doch er lachte bloß. Wie sehr ich dieses idiotische Lachen liebe. „Ich kenn dich, Kitten. Wenn du traurig bist, bist du zu faul, um was zu essen. Du musst mir auch nichts erklären, wenn du einfach etwas isst und mich nicht mehr ignorierst." Sein Blick schien so ehrlich und ich nickte zögernd. Will ich das überhaupt? In der Küche angekommen setzte er mich vorsichtig auf ein Küchenstuhl und holte irgendwelche Reste aus dem Kühlschrank raus. Zum Glück kocht er nichts, denn das konnte er absolut nicht. Er stellte mir darauf lächelnd fünf Onigiris vor die Nase und schaute mich auffordernd an. Ich hab zwar Hunger, aber wirklich Lust dazu nicht. Ich habe einfach kein Bock: Auf der Skala der „Ich-habe-kein-Bock" ist das neonorange. Shoyofarbend eben.
„Mach mal Ahh!" Ehe ich mein Gesicht wegdrehen konnte, stopfte mir der behinderte Kapitän ein Onigiri in den Mund. „Bastard.", sagte ich mit vollem Mund und wieder erhellte sein angenehmes Lachen den Raum. „Ach, ich hab dich vermisst!" Drecks Köter. Du bist selbst schuld.
„Ich werde nun jeden Morgen dich aus dem Bett zerren, damit du wieder in die Schule gehst." Oh, ne. Ich frage mich generell, wieso er mir keine Fragen stellt zu den vergangenen Tagen. Vielleicht ist es ihm peinlich, dass sein bester Freund auf ihn steht, aber ich möchte auch nicht nachfragen, sonst mach ich mir selbst alles schwerer. „Kuro, kannst du gehen?" Der Angesprochene blickte zu mir und schüttelte lachend den Kopf. „Ich lass dich nicht allein." Mit diesen Worten stand er auf und brachte mich zurück in mein Zimmer. Wenn es ihm peinlich wäre, würde mich wahrscheinlich nicht hochheben oder in meiner Nähe sein. Vielleicht entferne ich mich vom „Game Over". Er setzte mich auf meinem Bett ab und gab mir mein Handy. „Du beantwortest nun jede Nachricht, während ich dein Zimmer bisschen in Ordnung bringe." Ich schaute auf das Teil und sah einige Nachrichten von Shoyo.
Ich hab eine neue Technik gelernt!!!!
Kageyama nervt mich voll Der ist die ganze Zeit so bäääh drauf
Was machst du gerade???
Bist du beschäftigt?
KENMAAAAAA
So viele blöde Nachrichten, aber ich mag es. Er kann einfach immer fröhlich sein und ich würde gern seine neue Technik sehen. Bestimmt wieder etwas unnötig Schweres. „Hat Chibi-chan dir geschrieben oder wieso grinst du vor dich hin." Ich schaute zu Kuro, der einige Wasserflaschen in eine Tüte warf. „Ja, aber wie kommst du darauf, dass das Shoyo ist?" Er dachte kurz nach, während er das Dachfenster wieder schloss. „Na ja, wenn du mit ihm redest oder schreibst, wirkst du entspannter, so als hättest du gerade einen Boss besiegt, den jeder als super schwierig betitelt. Du bist einfach ein glücklicher Kenma." Bei ihm klingt mein Name, wie eine seltene Spezies. „Bin ich gar nicht.", grummelte ich vor mich hin.Tut mir leid, hab mein Handy ignoriert. Was ist deine neue Technik und gerade beobachte ich Kuro beim putzen und du? Ein Chat beendet und nun weitergehts. Lev hat mich angerufen und paar Nachrichten geschrieben, aber ich blockierte ihn einfach. Yaku drohte mir mit jeglichen Sachen, aber am schlimmsten war, als er schreib, dass er meine Konsolen wegwirft. Der ist noch nerviger als meine Mutter. Der Rest hat nur geschrieben, dass sie mich als Zuspieler vermissten, aber eine Nachricht von Akaashi stach hervor:
Du musst ihm bald sagen, was du fühlst.
DU LIEST GERADE
Love-Game
FanficIch bin Kenma oder auch als „Kodzuken" bekannt. In meinem Livestream kam die Frage über meine Oberschulzeit auf und wie ich mich zum ersten Mal verliebt habe. Da ist eine lange Geschichte, aber ich werde sie nun an die Öffentlichkeit bringen. „Das...