Love-Game

Kapitel 25

„Wir sind gleich da!" Kuro zerrte mich durch die Straßen Tokios und ich hab keine Ahnung, wo wir sind. Tokio ist wie ein Dungeon, welches ich niemals durchblicken werde. Es gibt so viele Straßen, Bezirke und am schlimmsten sind die Millionen Einwohner. Auch wenn ich mein ganzes Leben hier schon lebe, kenne ich nichts. Ich kann mich maximal in meinem Viertel zurecht finden, sonst brauche ich Google Maps und das ist dann schon eine halbe Wissenschaft. Ich gehe ungern raus und dann nur mit Kuro oder Tora. Alleine wäre reinster Selbstmord. „Du bist irgendwie aufgeregter, als ich", stellte ich fest und Kuro nickte nur. Was ist bitte so eine tolle Überraschung, dass ich samstags aus dem Bett geschmissen werde und dann noch in die Innenstadt muss? Ich vertraue ihm Mal. Kuro bog ein letztes Mal ab, ehe wir vor einem Laden stehen blieben. 'Gaming-World' hieß der Laden und meine Augen blitzen auf.

„Kuro, das soll die Überraschung sein? Eine Gaminghalle!" Es klang so, als würde ich mich nicht freuen. Aber ich bin echt überrascht. Ich wollte unbedingt in eine Spielehalle, aber da sind immer so viele Menschen, weshalb ich nie hinging. „Freust du dich?", fragte er mich zögernd und ich lächelte zur Bestätigung. „Na ja, du liebst Videospiele und ich mag es unterwegs zu sein, deshalb wäre das eine Sache die uns beiden gefällt. Du magst es ja nicht, wenn viele Leute auch dort sind, darum ist das hier bisschen abgelegener und man muss sich im Voraus anmelden, darum war ich eben letzte Woche nicht da." Kuro legte seine Hand auf mein Rücken und drückte mich in Richtung des Gebäudes. Innen war alles durch bunte LEDs ausgeleuchtet und ich sah so viele Spiele. Gott, ich könnte jetzt glücklich sterben! Ich bin endlich umgeben von tausenden Videospielen! „Guten Tag, ich hab uns unter dem Namen 'Kuroo' angemeldet", sagte er an der Rezeption und der junge Mann nickte. „Guten Tag, ich habe sie schon erwartet. Ihre zwei weiteren Begleitpersonen sind schon da. Ich wünsche ihnen ein angenehmen Aufenthalt." Perplex schaute ich zu Kuro auf, aber dann schob er mich wieder weiter. „Hey, Hey, Hey!", brüllte ein aufgeregter Bokuto und ich konnte nicht anders, als zu lächeln. Irgendwie freut es mich mit meinen Freunden hier zu sein. Als ich nochmal Akaashi und Bokuto anschaute, merkte ich, dass der letztere seine Haare nicht nach oben gegelt hatte. Jetzt sah er nicht mehr wie eine stachelige, beschissene Eule aus, sondern nur wie eine beschissene Eule. Kuro begrüßte die beiden und ich stand bloß stumm daneben. Wieso sollte ich 'Hallo' sagen, wenn ich die gefühlt jeden Tag sehe? „Bokuto, lass das mal ausprobieren!", Kuro zeigte auf ein Rennfahr-Simulator und sein bester Freund stimmte zu. Keine Sekunde später waren beide schon weg. „Ich wette, das Bokuto heulen wird, denn er verliert", sagte ich zu Akaashi. „Ich wette, dass er verliert, aber dann tausende Revanchen haben will." Ich hielt ihm meine Hand hin und er klatschte ein.

Es war mir echt egal, dass Kuro mit Bokuto statt mit mir zockte. Aber was mich überraschte, ist dass Keiji echt gut ist. Gerade waren wir an einem Pac-Man Spielautomat, als plötzlich ein deprimierter Bokuto zu uns kam. Leider weinte er nicht. „Akaashi, ich hab sechs Mal gegen Kuro verloren und er will keine Revanche mehr", fing er an zu heulen. Jetzt fließen die Tränen. Ich reichte Akaashi ungefähr 600 Yen, weil er Recht hatte. Er kennt diese beschissene Eule echt gut. „Bokuto-san, heul nicht, nur weil du schlecht spielst", gab Keiji trocken von sich und Kuro musste sich ein Lachen unterdrücken. Das nenne ich mal Freundschaft, alle machen einen nieder. Gefällt mir. „Oh, jetzt ist es in seiner Depressionsphase Nummer zwölf. Ich gehe ihn aufmuntern." Keiji schob Bokuto in Richtung eines Automaten, um ihn wahrscheinlich gewinnen zu lassen.

„Du hast bisschen übertrieben", sagte ich zu Kuro, der aber nur sein Kopf schüttelte. „Wollen wir mal gegeneinander spielen?", fragte Kuro und ich ging sofort zu einem Shooter-Simulator. Als ob ich verliere. „Du wirst verkacken, Tetsuro!" „Du bist gleich Tod, Kitten!" Keinen Moment später startete das Spiel. Es ging darum, wer am schnellsten mehr Zombies abknallt und zum Hauptsitz kommt. Simpel. Es war so simpel, dass ich nach zwei Minuten schon vierundvierzig umgebracht hatte, hingegen Kuro echt am verzweifeln ist. Wenn es um Reaktion geht, bin ich schneller. „Gewonnen!", blinkte auf meinem Monitor auf und Kuro ließ seufzend die Waffe wieder liegen. „Das ist echt dein Fachgebiert." Wir spielten noch tausend andere Games und ich muss sagen: So lebendig hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich hab noch nie so viel an einem Tag gelacht, wie an diesem. Na, Love-Game, ich bin ein echt guter Spieler!

„Und, wie findest du es hier?", wollte Tetsuro wissen, der neben mir auf einer Bank saß. „Es ist schön, danke. Wir haben echt viele Spielpunkte und es ist witzig mit anzusehen, dass Bokuto komplett am verkacken ist. Es macht mich allgemein glücklich mit euch Zeit zu verbringen, auch wenn ihr beiden echt anstrengend seid. „Na dann, will ich jetzt eine Revanche!" Kuro nahm meine Hand und zusammen gingen wir zu einem nächsten Spiel. Es war der Rennfahr-Simulator. Man muss sich auf eins der Motoräder setzten und es ist fast alles so wie bei einem Echten, nur dass es halt ein Simulator ist. Wer hätte es gedacht. Wir waren gerade in der zweiten Runde und ich hatte einen großen Abstand geschaffen, somit war ich immer noch auf Platz eins. Mein Blick glitt zu Kuro und ich sah wie er angestrengt auf sein Monitor blickte. Hätte man meinem Mittelschul-ich gesagt, dass ich wirklich irgendwann mit ihm zusammen bin, hätte ich das nicht geglaubt. Aber das ist die Wahrheit. Ich hab es geschafft und ich bin glücklich. Ich bin zusammen mit meinem Freund in einer Gaminghalle. Ich hab den größten Spaß im Leben.

„Ich hab dich überholt!", brüllte er und ich starrte wieder auf mein Monitor. „Tut mir leid, aber ich gewinne." Es ist alles so toll. Er kennt mich so gut, dass er das hier organisiert hat ohne etwas zu verlangen. Ich liebe ihn wirklich. Ich fühle mich aber schlecht, weil ich ohne Grund wütend auf ihn war, obwohl er eine Überraschung geplant hatte. Ich fühle mich schlecht, weil ich dachte, er wäre wirklich bei der blonden Schlampe. Ich bin einfach nur dumm.

„Wieso gewinnst du immer?!" Tetsuro lehnte sich schwer atmend zurück und ich sah wieder 'gewonnen!' auf meinem Monitor. Ich hatte es geschafft.

„Tetsuro", er schaute mich an, „danke, dass du mir diesem Ort gezeigt hast. Ich liebe dich." Er stieg vom Motorrad ab und wuschelte mir durch die Haare. „Du überrascht mich jedes Mal aufs Neue. Ich liebe dich auch. Komm wir gehen Bokuto zu schauen, wie er verkackt." Ich hatte das zum ersten Mal in der Öffentlichkeit gesagt. Na ja, nicht ganz. Hier waren kaum Leute und nur er hatte es gehört, aber es war schon eine kleine Überwindung.

„Bokuto-san, es ist achtzehn Uhr! Wir müssen gehen. Hör auf an dem Spiel zu kleben", hörte man Akaashi genervt sagen. „Aber ich will nicht!", heulte der grauhaarige und ich sah Keiji mitleidig an. Der arme tut mir echt leid. „Wir haben genug Punkte, du kannst dir etwas im Shop aussuchen." Sofort sprang Kotaro auf und rannte zum genannten Shop. „Unverbesserlich", stöhnte Keiji genervt und wir gingen zusammen ihm nach. Bokuto wollte unbedingt ein Plüschtier von Kirby, hingegen Akaashi sich für die Mütze von Mario entschied. Tetsuro und ich nahmen uns zwei Hoodies. Er nahm sich ein dunkel blauen, auf dem 'Victory' stand und ich wollte ein schwarzen Hoodie vom Pokémon Nachtara.

Zu viert traten wir aus der Halle und die beiden Eulen verabschiedeten sich. Da die Akademie im Norden der Stadt lag, aber wir mussten zu einem Randbezirk. „Oi, Kenma, du lächelst!", merkte Kuro und ich sah ihm in die Augen. Ich liebe Videospiele sehr. Wie doll ich Games mag? Nun, von Zelda bis Counter-strike, rüber zu World of Warcraft oder League of Legends. Ah, und Minecraft sollte man auch nicht unbeachtet lassen. Meine Leidenschaft gehört diesen Games. Ohne sie bin ich nichts! Doch dann begann ich das Spiel 'Love-Game', welches ich am Anfang echt kacke fand, doch nun hab ich Spaß daran. Ich verlasse langsam meine Komfortzone und lerne neue Sachen kennen. Ich verliebte mich in den ein Jahr älteren Oberschüler Tetsuro Kuro, der nun mein Freund ist. Er hat mir gezeigt, wie viel Spaß man im Leben haben kann. Ich spiele nicht mehr alleine, denn ich habe meine Mitstreiter und dank ihnen, ist jedes Spiel einfach nur ein Erlebnis. Ich hab mich verliebt und nun lebe ich jeden Tag mit diesem Menschen zusammen. Ich bin gerade echt glücklich.

Stufe zwei Love-Game lädt. Update: Kapitel zwei. „Ich brauche dich", wird nun freigeschaltet. Bitte beenden sie während des Ladens nicht das Spiel. Update abgeschlossen. Kapitel zwei wird aktiviert.