Kapitel 38

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Erinnerungen sind etwas Schönes und vor allem auch etwas Wichtiges, weil einem manchmal nichts anderes mehr bleibt. Doch aus dem gleichen Grund sind sie hin und wieder eine Qual. Immerhin hat man auch das vor Augen, was man nicht mehr haben kann, aber unbedingt braucht. Und ganz egal, wie sehr man es vergessen will, es funktioniert nicht. Ich weiß, dass jeder Augenblick den Menschen zu dem macht, was er ist, aber ich wäre der Letzte, der sich über eine Löschtaste für Erinnerungen beschweren würde. Auch wenn ich nun endlich gelernt hab, was Liebe ist, lässt sich nichts zurücksetzten. Ich hab ein Kampf begonnen, vor dem ich nicht fliehen kann. Ich kämpfe gerade allein gegen dieses Monster und es verschlingt mich. Ich befinde mich in einem schwarzen Loch, aus dem mich niemand befreien kann. Ich will dieses Spiel beenden, denn die Schmerzen sind untragbar. Tausend Pfeile durchbohren mein Herz und lassen mich aufschreien. Ich gelangte an einem Punkt, wo ich jegliche Hoffnung verloren hab. Im Leben kommt man manchmal an ein Punkt, an dem etwas Wunderbares passiert, doch ich ergriff diese Chance nicht, da ich nur die Probleme im Leben sah. Als ich mit ihm zusammen kam, hätte ich lachen, lächeln und lieben sollen, jedoch sah ich nur meinen Groll gegen dieses blonde Mädchen. Ich gab ihm nicht das was er brauchte, wodurch ich nicht das bekam, was ich wollte. Wir nahmen uns nichts gegenseitig weg, ich stürzte uns ins Unglück. Ich hätte nur meine Hände ausstrecken sollen und den hellen Punkt ergreifen müssen, wie ein heiliges Item, doch ich tat es nicht. Ich hab gezögert. Im Leben wollte ich nie etwas bereuen, aber jetzt tu ich es. Ich wollte leben, für ihn, doch nun muss ich zu sehen, wir er anfängt ohne mich zu leben. Wir sind kein Teil von einem Großen ganzen, wir sind zwei ganz normale Menschen, die vergessen haben, was man im Leben braucht. Wir sind Kindheitsfreunde, verbunden durch eine Saite, die droht zu reißen. Wenn es endgültig besiegelt ist, falle ich in die angsteinflößende Kälte hinab. Ich falle immer weiter. Meine Augen schließen sich. Eine Träne rollt meine Wange hinab und mein Herz schlägt schneller. Der eiskalte Luftzug streift meine Haut und ich warte. Ich warte auf den Punkt, an dem es zu Ende ist. Diese Geschichte, dieses Game, welches ich einst lieben gelernt hab, findet ein Ende. Ein Ende mit dem ich unglücklich sein werde, aber ich bin nicht der Hauptcharakter, sondern er und seine Liebe. Eine Liebe die diese Tiefsee erhellen könnte, die ich aber nicht annahm. Ich warte. Tetsuro ich werde stürzen.

Tetsuro, es gibt Menschen, wie dieses Mädchen, die kein Interesse an dir haben, sondern an dem, was du hast. Du hast ein idiotisches Lächeln, wodurch ich immer erröte. Du hast ein großes Herz, in das du mich sofort eingeschlossen hast. Du hast ein perfekten Charakter, welcher jeden blendet. Tetsuro, ich hab Angst dich zu sehen. Nicht dich alleine, sondern mit ihr. Zu sehen, dass du glücklich bist. Auch ohne mich. Im Inneren wünsche ich mir nur das Beste für dich, aber mein Herz kommt damit nicht klar. Mir wurde gesagt, wenn ich nicht glücklich bin, soll ich dich loslassen, aber niemand sagte wie. Das einzige, was ich weiß, ist, dass ich das nicht kann! Ich bin unglücklich, dich ohne mich zu sehen. Ich kann nur Glück dank dir verspüren, denn du bist die Definition von Glück für mich! Ich bin eifersüchtig, aber das hat nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun, auch nicht mit den Erinnerungen die ich schon machte, es hat etwas mit mir zu tun. Keiji sagte mir, Liebe geht in beide Richtungen. Einmal in die Richtung des Umfeldes und einmal in die eigene Richtung, um andere ehrlich zu lieben, muss ich lernen mich zu lieben. Von außen kann ich dumme und manchmal selbstverliebte Aussagen bringen, aber diesen glaube ich nicht. Egal, wie oft du sagst, wie toll ich sei, glaube ich es nicht. Ich will dir glauben, aber es geht nicht. Ich strenge mich schon an, aber ich verzweifle! Egal, was sein wird, ich würde dir immer eine weitere Chance geben und das ist keine Naivität. Ein zweites Mal gleicht nicht dem Ersten, denn man lernt dazu. Ich hab dazu gelernt. Niemand ist frei von Fehlern, ich definitiv nicht, weshalb das erste Mal immer in Brüche gehen kann, doch dafür gibt es Vertrauen. Ich vertraue dir ein weiteren Spielstand an. Vielleicht ist das zweite Mal für dich das richtige. Ich bin glücklich mit dem was ich jetzt hab, ich bin glücklich mit dir, aber ich weiß, dass ich Fehler gemacht hab.

Hätte ich dich öfters küssen sollen? Sollte ich dir öfters sagen, wie sehr ich dich liebe? Hätte ich mich für dich ändern müssen? Ich brauche Antworten, um dazuzulernen, aber ich kann nichts besser machen, wenn du schweigst. Ich will deine Nähe spüren und dir sagen, was ich empfinde, doch du bist nicht hier bei mir. Bei mir im Park. Ich glaube Karma mag mich nicht. Ich hätte wirklich liebevoller sein sollen, denn dann wäre ich nicht hier in der Dunkelheit. Aber das ist nicht deine Schuld. Du hältst mich auf, dank dir lebe ich noch, aber ich weiß nicht, wie lange noch. Kuro, ich liebe dich, zwar hörst du es nicht, aber ich hoffe du spürst es. Egal, was noch kommen mag, ich will mit dir zusammen sein, auch wenn es nicht mir gegönnt ist. Ich könnte mich nie neu verlieben und fröhlich sein, denn ich will nur dich. Doch du kannst es, du kannst dich wieder verlieben und weiter machen. Das Wünsche ich dir, auch wenn es eine Qual ist. Du hast mein Herz gebrochen, aber ich kann dich nicht dafür hassen, aus diesem Grund hasse ich mich. Ich hasse mich dafür, dass ich dich nicht leben lasse. Ich hasse mich dafür, dass ich trotz allem deine Nähe und Aufmerksamkeit suche, obwohl das ehr eine Abhängigkeit ist und keine wahre, innige Liebe. Man sagt, dass man etwas erst zu schätzen weiß, wenn es weg ist, doch du bist noch bei mir und ich kenne deinen Wert. Du bist das wertvollste für mich, aber deshalb weiß ich, du bist falsch bei mir. Ich bin ein Chaot, manche sagen Gollum, der nicht mit Schätzen umgehen kann, weshalb ich dich gern bitten würde, zu leben. Ohne mich.

Ein Grollen ertönte und die Tropfen fielen zu Erde, wie ich in die Dunkelheit. Ein Wassertropfen landete auf meiner Wange. Ein weiteres. Immer und immer wieder. Der Regen mischte sich mit meinen Tränen und ich stand von der Bank auf. Einsamkeit ist nicht das schlimmste Gefühl, schlimmer ist es, wenn man die falsche Person ist. Meine verschwommene Sicht fixierte den Ring an meinem Finger. Ich führte die Hand zu meinen Lippen und küsste kurz dieses kühle Metall. Ich liebe dich, wirklich. Der Mai ist unberechenbar mit seinen wechselhaften Wetter. Es regnet und bald tobt ein Gewitter. Nein, es hat schon begonnen. Mein Körper friert bis zu meinem Herzen, das nur wegen dir schlägt. Ich setzte ein Schritt nach dem anderen. Du kennst mich, ich gehe ungern raus, doch nun bin ich hier. Ich wollte dich sehen weshalb ich an deinem Campus bin, aber du hast die Tür nicht geöffnet, nicht mal meine Nachrichten gelesen. Ich verspüre keine Wut gegen dich, denn alles kommt auf einen zurück. Karma wartet nur darauf, dass ich zornig werde. Heute hab ich keine Energie, um dir mein wahres ich zu zeigen. Meine Magieleiste ist noch nicht voll. Tokuma würde mich dafür jetzt anschnauzen, aber ich verlasse jetzt deine Uni, auch wenn ich reden wollte. Ich ging aus dem Park raus und lief eine Straße runter, plötzlich raste mein Lebensorgan. Meine Beine machten sich selbständig und ich lief zurück. Zurück an die Haupttür deines Wohnheimes. Da stehst du jetzt. Tetsuro. Meine Angst hat sich bewahrheitet, wie immer. Ich bin das Gehirn, wie mich einige nennen, ich weiß vieles. Ich hab Recht. Da bist du, lächelnd. Ohne mich, aber mit ihr. Wie ein Paar unter dem roten Regenschirm. Sein Blick ging runter zu diesem Mädchen und ich schlug Wurzeln. Tränen über Tränen flossen. Immer wenn ich dich sehe bin ich nervös, obwohl wir uns so lange kennen. Das liegt daran, dass ich Angst vor Fehlern hab, aber das ist wieder ein Fehler. Ein Fehler dich zu sehen.

Du warst nun ohne mich hier. Du hast nicht geantwortet, obwohl wir uns lieben. Du warst mit mir unter dem Mond, als du deine Liebe erklärtest. Wir waren immer unter demselben Himmel, doch jetzt fühlt es sich so an, als würden wir in zwei Verschiedenen Welten sein. Tetsuro, ich brauche dich, doch ich kenne dich. Ich kenn dich so gut, um zu wissen, dass du leben kannst. Ich löste den Blick von meinem Geliebten und entfernte mich von ihm. Du bist bei ihr und nicht bei mir. Ich bin alleine im Kampf gegen mein Schicksal. Ich bin derjenige der sich opfert. Ich lerne loszulassen, damit du glücklich werden kannst. Wenn jemand über die Unendlichkeit spricht, meint er die Erinnerungen, die zurückbleiben, und nicht die Beziehung. Ein Band zwischen Menschen kann verfallen, wie auch unsere Saite. Ich werde die Saite nicht durchschneiden, denn dafür ist die Zeit noch nicht gekommen. Ich werde dir helfen eine wahre Liebe zu finden, denn das tun beste Freunde. Das ist das 'Love-Game'

Ein Spiel, die Liebe des Lebens zu finden.
Dein Spiel, Tetsuro.  

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Love-GameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt