Die Blutlinien meiner Familie (ABGESCHLOSSEN wird überarbeitet 2021)

Kapitel 45 Stirbst du jetzt?

"Na kleines Ding, du siehst echt süß aus, wenn du schläfst. Du hast wohl mit unserem Künstler, eine Ehekrise, jetzt schon oder was? Oder will er dich gar nicht so sehr, oh dann komm ich, doch gleich in dein Bett. HAHA".

Ich verstehe nicht und schaue ihn fragend an? Aber er macht sich weiter lustig und geht wieder und lässt mich erneut verwirrt zurück. Ich bin so erschöpft von diesem ganzen Chaos. Als ich auf stehe, merke schon, das ich heute ganz schlecht beinand bin und das es ein richtig harter und beschissener Scheißtag werden wird. Ich ziehe mich an und schlurfe so unauffällig, wie möglich nach unten, aber auf der Treppe, merke ich das es mir nicht gut geht. Ich komme leise ins Esszimmer und wanke mehr oder weniger in Richtung Tisch, aber bevor ich dort ankomme, verschwimmt alles vor meinen Augen, immer wieder. Peter hat seine Nase, so tief im Buch versenkt, er bemerkt es einfach nicht, aber auch Nicolai tut es nicht, denn er liest gebannt in seiner Tageszeitung und Lorie, die achtet eh nur auf sich selbst. Dann sacke ich einfach in mich zusammen und alles wird tiefschwarz um mich herum und ich höre nur noch leise Drogo's entsetzte Stimme.

Drogo springt auf und rennt zu Cassy.

"Scheiße kleines Ding was ist mit dir? Hey, sag was. Hallo, kleines Ding. Nicolai, sie gibt keinen Mucks mehr von sich und sie sieht echt nicht gut aus und sieh dir sie an sie ist total abgemagert, hat sie denn nichts gegessen außer ihr Frühstück, Peter weißt du ob sie was gegessen hat, sie wird doch nicht magersüchtig sein, das wäre eine Katastrophe"?

Drogo schüttelt mich und schreit mich an und ist gänzlich in Panik geraten, Nicolai kommt mit Peter angelaufen. Langsam komme ich durch Drogo's energisches schütteln und schreien wieder zu mir. Peter hält mir ein Glas Wasser hin, aber ich bin zu schwach, es zu nehmen und sacke schon wieder in mich zusammen und falle in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Einige Stunden später, wache ich im Krankenhaus wieder auf und alle sitzen, um mein Bett herum und schauen wie begossenen Pudel drein. Drogo bemerkt es als erstes, das ich zu mir komme.

"Hey kleines Ding, da bist du ja wieder! Bitte mach so einen Scheiß nie, wirklich nie wieder, verstanden? Ich hab richtig Angst, eine richtige Scheiß Angst um dich gehabt, als du umgekippt bist"

"Was .... Was ist passiert...? Oh tut mir der Kopf weh".

"Du, bist heute Morgen zusammen gebrochen, mir ist schon in den letzten Tagen aufgefallen, das was nicht stimmt, aber du hast immer schon geschlafen, als ich mit dir sprechen wollte, Cassy hast du denn Abends nichts mehr gegessen oder tagsüber? Du bist total dünn geworden".

Nicolai sieht mich väterlich an. Lorie sieht mich wie immer mit einer ausdruckslosen Miene an. Dann platzt es aus ihr heraus.

"Stirbst du jetzt"?

"Nein, Lorie, so schnell sterbe ich nicht, den Gefallen tu ich dir nicht".

"Du bist einfach nur so Blöde"!

Wirft sie mir an den Kopf, während sie ihren kurz zur Seite dreht und ich kann nur seufzen, aber dann passiert etwas mit dem wirklich keiner gerechnet hat. Sie fängt bitterlich an zu weinen und wirft sich mir in die Arme.

"Du, bist das blödeste, aller blödeste Kindermädchen, das ich je hatte, aber sterben und mich alleine lassen darfst du trotzdem nicht, ich hasse dich, nein verdammt ich hab dich doch schon eine Weile lieb und du darfst mich nicht alleine lassen..... heullll".

Ich streichel Lorie sanft über den Kopf und umarme sie fest und muss dabei lächeln. dann sieht sie mich wieder mit Tränen verschleierten Augen an und ich sehe pure Erleichterung in ihrem engelsgleichem Puppengesicht, aber dann widmet sie sich ihrem Plüschmonsterhasen wieder und knetet ihn zu Tode, aber sie bleibt in meinen Armen dabei liegen und fängt herzhaft an zu gähnen. Nicolai sieht mich bewundernd an und nickt als er auf Lorie zeigt. Drogo sieht ganz bedröppelt drein und sieht total verunsichert aus. Ist das die Möglichkeit, er macht sich Sorgen um mich und Peter sieht mich dermaßen verzweifelt und verängstigt an. Dann sehe ich das seine Augen feucht sind und die eine oder andere Träne leise seine Wange herab kullert, ist es denn wahr? Hat er doch Gefühle für mich und macht er sich doch etwas aus mir? Ich habe wieder Hoffnung, das aus uns doch ein Paar werden kann, aber bevor ich darüber weiter nachdenken kann, kommt der Arzt herein. Nicolai spricht mit ihm und dann kommen beide zu mir ans Bett, mit einem sehr ernsten Gesichtsausdruck, Himmel Herr Gott und noch einmal, was ist denn jetzt schon wieder falsch?

"Junge Dame, ich bin Dr. Maverick und ihr behandelnder Arzt. Ich hab ein ernstes Wörtchen mit ihnen zu reden, Sie sind total abgemagert und unterernährt und haben einen Vitaminmangel vom feinsten, wie ist denn ihr Essverhalten, in letzter Zeit, essen sie genug oder haben sie beschlossen in Essstreik zu gehen oder was ist da los bei ihnen"?

"Wie sie es sagen, in letzter Zeit nicht, ich bin abends einfach zu müde zum Essen, bzw. ich habe auch gar keinen Hunger und ich schlafe sofort ein und morgens hab ich auch immer häufiger keinen Hunger".

Der Arzt, nickt und sieht mich mahnend an.

"Das muss sich schleunigst wieder ändern, sie haben einen massiven Mangel an Vitaminen, Spurenelementen und Eisen, sie leiden unter Anämie und ihr Körper ist vollkommen unterernährt wie gesagt und das erklärt ihren jetzigen Zustand und das sie zusammengebrochen sind, sie bekommen von uns noch ein paar Infusionen und können Morgen wieder nach Hause gehen".

"Dr. Maverick, bitte kann ich, bitte, bitte heute nach Hause gehen? Ich bleibe bestimmt nicht in einem Krankenhaus. Ich habe da was dagegen und eine immense Krankenhausphobie".

Murmel ich vor mich hin. Nicolai will etwas sagen, aber ich sehe ihn böse an.

"Naja eigentlich nicht, aber wenn mir ihre Familie verspricht, dass sie sich schonen und eine Woche Bettruhe halten und ihre Medikamente, Vitamine usw. regelmäßig ein nehmen und wir ihnen jetzt noch eine Infusion geben, dann lasse ich sie gehen. Aber nur wenn sie im nächsten Quartal zur Kontrolle kommen, das müssen sie mir versprechen und ich verlange es".

Ich nicke zustimmend, was dann Nicolai, dann letztendlich auch tut. Nach der Infusion und dem Papierkram, den Nicolai liebenswerter weise übernimmt, hebt mich Peter ohne ein Wort zu sagen, hoch und trägt mich zum Auto. Ich sitze die ganze Fahrt auf Peter Schoß, der seine Hände wie einen Schraubstock um meinen wirklich zu dünn gewordenem Körper hält, allerdings hab ich den Kopf an seiner Schulter angelehnt und sehe nicht seinen Gesichtsausdruck. Ich bin noch immer so müde und starre aus dem Fenster, aber ich spüre wie Peter, meinen Körper und meine Hand ganz festhält und mit dem Daumen, zärtlich über meinen Handrücken darüber streicht. Ich schaue dann doch nach oben in sein Gesicht und sehe ihn blass und müde an, aber er meidet wieder meinen Blick, also starre ich wieder zum Autofenster hinaus und unbemerkt kullern Tränen meine Wangen hinunter und langsam drifte ich in den Schlaf ab.

"Nicolai, wir alle können nicht kochen, aber das kleine Ding, muss essen und braucht was Gesundes. Wie machen wir das denn jetzt"?

"Ja du hast recht Drogo, mmmh Cassandra, was möchtest du gerne zu essen"?

Sie ist eingeschlafen, ich glaube sie mag ganz gerne Chinesisch".

Nicolai hält während ich in Peters Armen friedlich schlafe an und geht er schnell mit Lorie und Drogo zum Chinarestaurant und bestellen so einiges und nehmen es dann auf dem Rückweg vom Einkaufen mit. Peter trägt mich vom Auto ins Haus und ich wache langsam wieder auf. Er bringt mich ins Wohnzimmer und legt mich behutsam auf die Couch und Nicolai stellt mir das chinesische Essen auf den kleinen Wohnzimmertisch und Drogo holt Geschirr und was zu trinken für mich aus der Küche. Lorie geht derweil in ihrem Zimmer spielen. Nachdem ich zur Zufriedenheit der 3 Brüder, ein bisschen was gegessen habe und es Ihnen erklärt habe, dass man den Rest später oder morgen auch noch essen kann, trägt mich Peter nach oben in mein Zimmer. Ich versuche seinen Blick zu fixieren, so gut es geht. Peter wird aber wieder verlegen und er bringt mich zu meinem Bett und legt mich hinein, er sieht mich liebevoll und voller sorge an und wickelt mich in die Decke und dann will er wieder gehen.