Kapitel 15 Abweisung tut weh

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Ich döse einige Zeit vor mich hin, aber dann höre ich ein wunderschönes und trauriges Klavierspiel, die Melodie, die ist so traurig und so voller Schmerz, doch voller Sehnsucht und trotzdem melancholisch. Aber sie berührt irgendwie mein Herz. Verdammte Neugier, ich muss wissen, wo die Musik herkommt, also krabbel ich wieder aus dem Bett und schleiche mich aus meinem Zimmer und gehe auf Zehenspitzen, durch den Flur und lausche an den Zimmertüren. Plötzlich, da stehe ich vor einer der Holztüren, auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs, aus der die Musik zu hören ist. Sie nimmt mich vollends gefangen und ich muss einfach Klopfen.

Klopf, klopf, klopf, klopf.

"Wer ist da"?

"Ich bin's Cassandra".

"Was willst du"?

"Ich habe dich Klavierspielen gehört und es ist wunderschön".

Dann öffnet sich die Tür und Peter lächelt mich an und fragt mich erstaunt.

"Es hat dir wirklich gefallen"?

"Ja sehr sogar. Es ist sehr traurig, wenn nicht sogar ein wenig melancholisch und sie drückt Schmerz aus, aber sie berührt mein Herz und das schafft nicht jede Musik. Kann ich ein wenig hereinkommen und dir ein bisschen beim Spielen zuhören?"

"Nein, es ist besser, wenn du jetzt gehst".

"Aber warum nicht?"

"Es ist besser, wenn du mir nicht zu nahe kommst. Glaub mir, bitte. Es ist eh schon schwer genug".

Mit diesen Worten schlägt er mir, die Tür vor der Nase zu und ich schau die Tür wie ein begossener Pudel, völlig verdutzt an und jetzt verstehe ich noch weniger, als vorher. Nachdem ich einige Zeit die Türe dumm angestarrt habe, gehe ich zurück in mein Zimmer und krabbel wieder unter die Decke und versuche doch noch ein wenig zu schlafen. Was mir aber nach den heutigen Ereignissen nicht besonders leicht fällt.

Die Blutlinien meiner Familie (ABGESCHLOSSEN wird überarbeitet 2021)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt