Kapitel 3✅

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Elias POV

Ein gestresster Lehrer hetzte am nächsten Tag einfach so in einen von unseren Kursen und die ältere Lehrerin, die wir jetzt eigentlich hatten, stoppte verdutzt den Unterricht.

Bei dem gehetzten Lehrer, handelte es sich um den jungen Mann Mr. Simons.

„Da ist ja der Rest der Stufe!", meinte er und blickte uns an.

Erleichtert blieb er vorne in der Mitte stehen und verwundert, musterten wir ihn.

„Entschuldigung?", warf Mrs. Parkson ein und verwirrt, drehte sich Mr. Simons sich kurz zu ihr.

„Es tut mir leid. Mir ist vor einer Stunde etwas zu Ohren gekommen und ich muss hier eben mal etwas klären. Wenn ich Sie also drum bitten dürfte, werte Kollegin?", erfragte Mr. Simons und verwirrt begutachtete sie ihn weiter. „Worum geht es denn?", fragte sie die Frage, die sich hier wohl jeder stellte und mit verschränkten Armen, drehte sich mein neuer Klassenlehrer wieder zu uns.

„Gestern, ist etwas vorgefallen. Nun sammle ich Zeugen und ich weiß aus sicherer Quelle, dass hier gestern noch einige dabei waren", fing er an und ich befürchtete, dass ich leider wusste, was jetzt kam, weshalb ich den Kopf senkte.

Leises Getuschel war zu hören und ich schluckte schwer. Ich wollte nicht die Aufmerksamkeit auf mich ziehen und traute mich daher kaum aufzusehen.

„Wisst ihr, ich kann es nicht anders ausdrücken. Ich hasse die meisten Schüler in euren Alter und als mich eben diese Nachricht über den Vorfall erreicht hat, war ich mehr als enttäuscht. Und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass ihr alle mittlerweile wisst, was gestern passiert ist und von was ich hier gerade spreche", setzte er fort und schaute kurz zu Boden.

„Wir sprechen hier tatsächlich vom versuchtem Mord, Jungs", kam es aus ihm und es klang irgendwie ziemlich hart.

„So schlimm es auch klingen mag, ist es einfach Tatsache und dass die Hälfte von euch einfach nur zu gesehen hat, macht es nochmal um einiges trauriger", fuhr Mr. Simons fort und starrte in unsere Gesichter.

Ich spannte mich an und umgriff fester den Stift in meiner Hand, welcher mit ihr zu zittern begann.

Meinen Eltern hatte ich gestern von nichts erzählt. Doch ich war mir sicher, dass die Nachricht sie heute eventuell erreichen würde.

„Jungs, ich suche Zeugen und ich würde gerne so viele wie möglich haben. In dem anderen Kurs war ich schon und ich fände es nur fair gegenüber eurem Mitschüler, wenn sich jetzt all die melden, die es gestern mit eigenen Augen gesehen haben. Und zufällig weiß ich auch, dass es auf jeden Fall noch einige gibt, die dabei waren", er schaute mit einem prüfenden Blick durch den Kurs.

Doch keiner meldete sich.

Unser Lehrer seufzte und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Pult. Er wirkte genervt und ich fühlte mich immer schlechter.

„Muss ich mich wirklich nochmal wiederholen? Reicht die Tatsache nicht, dass gestern im schlimmsten Fall, ein Mitschüler von euch hätte sterben können? Wacht auf Leute! Das hier ist kein Spaß", zischte Mr. Simons und es blieb still.

„Dass man nicht mal in eurem Alter so viel Stärke zeigen kann und einem Schüler hilft, ist schon ziemlich peinlich. Dass ich euch überhaupt ins Gewissen reden muss. An eurer Stelle, hätte ich mich sofort gemeldet", er schüttelte den Kopf und sah ziemlich fassungslos aus.

Mir war alles nur unangenehm.

„Was ist denn passiert?", fragte Mrs. Parkson nun kleinlaut und Mr. Simons drehte seinen Kopf zu ihr.

That One Stutter Boy (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt