Kapitel 97

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Elias POV

Heute war ich ziemlich spät dran. Genau zwei Stunden zu spät, traf ich in der Schule ein.

Meine Therapeutin hatte mich zu einer Sondersitzung gerufen und das kam noch nie vor, weshalb ich ein wenig Panik geschoben hatte.

Und am liebsten wäre es mir gewesen, wäre ich nicht dort aufgetaucht.

Mit runtergezogenen Mundwinkeln, betrat ich die Schule. Auf Unterricht hatte ich echt keinen Nerv, doch leider durfte ich nicht schwänzen. Immerhin standen die Abschlussprüfungen an und ich sollte keinen wichtigen Stoff verpassen. Zum Glück waren die ersten beiden Stunden nicht so relevant gewesen, doch meine Therapeutin hatte sowieso meinen Stundenplan.

Diese blöde Kuh.

Ich hatte sie noch nie beleidigt. Sowas tat ich gar nicht, denn immerhin, hatte sie mich immer versucht zu unterstützen.

Allerdings, war sie heute zu weit gegangen.

Schnell schüttelte ich den Kopf. Denn plötzlich traten mir Tränen in die Augen. Ich unterdrückte diese und atmete tief ein, dann aus.

„Elias...ich sehe mich gezwungen mit dir mal über die Idee, in eine Tagesklinik zu gehen, zu sprechen"

„Du hältst dich an etwas fest, was toxisch ist"

„Dein Stottern ist schon lange nicht mehr dein größtes Problem"

„Wenn du dich für ihn entscheidest, müssen wir wirklich mal über diesen Schritt, dich in eine Klinik unterzubringen, reden. Und dann, würde ich gerne deine Eltern mal hinzuziehen"

Ich schluckte schwer auf und ballte meine Hände zu Fäusten.

Es war grausam.

Sie konnte mich doch nicht so vor die Wahl stellen?

Und das schlimmste war, würde ich mich für ihn entscheiden, wäre es das beste, mit der Therapie aufzuhören und alleine meinen weiteren Lebensweg gehen.

Für ihn. Aaron.

Mir war die Therapie sehr wichtig, denn sie half mir. Sie brachte mich immer aus schwierigen Situationen und war mein Rückzugsort. Sie war mir wichtig.

Doch Aaron mir auch.

Vielleicht wichtiger, als es mir irgendwo sollte und ich konnte es nachvollziehen, wenn jemand nicht verstand, was ich nach all der Zeit an ihm fand. Doch ich fühlte mich wohl bei ihm. Dieses Gefühl hatte ich nur bei ihm und den Therapien. Nicht mal bei meiner Familie. Nicht mal Jordan kam daran.

Es war beschissen, denn ich wollte mich nicht entscheiden. Ich konnte es auch gar nicht.

Die Aufmerksamkeit, die auf mir lag, als ich Mr. Simons' Kurs betrat und ihn im Unterricht unterbrach, ignorierte ich so gut es ging. Im Mittelpunkt stand ich noch nie gerne.

Zögerlich lächelte ich den jungen Lehrer also an und legte ihm dass Entschuldigungsschreiben auf den Pult. Er nickte also, was hieß, dass ich direkt Platz nehmen konnte.

Dass ein bestimmter Blick auf mir lag, ignorierte ich ebenfalls gekonnt. Grade, wollte ich nicht zurück an die Therapiestunden denken. Da würde sein fragender Blick nur gegensteuern.

„He alles gut?", Tails stieß nach der Stunde meine Schulter an und wir machten uns gemeinsam auf dem Weg zur Pause. Seine drei besten Freunde folgten uns.

„Klar, b-bei dir?", log ich. „Auch, warum warst du heute so spät da?", fragte der Ältere mich. „Hatte T-Therapiestunden", fasste ich mich kurz und verständlich nickte er dann. Wir ließen uns an einem Tisch nieder und Aaron setzte sich mit Timon gegenüber von mir, während Zoro sich neben Tails setzte.

That One Stutter Boy (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt