Kapitel 35

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Aaron POV

Lasst mich nicht lügen, aber ich fühlte mich verarscht. Und das, ein großes Bisschen. Meine Laune war definitiv nicht da, wo sie hätte sein sollen und ich konnte nicht glauben, was ich gesehen hatte.

Nachdem ich Elias also gestern einen Vortrag gehalten hätte, dass ich es ihm sowieso nicht erlaubt hätte, mit Gabriel auf ein Date zu gehen, sah ich auf den sozialen Netzwerken, dass Gabriel schön mit Elias abends essen war.

Ob es nun ein Date war, sei mal dahingestellt. Sowie ich die beiden nun kannte, ging ich mal stark davon aus, dass sie mich ärgern wollten. Zugegeben, klappte das auch echt gut, aber ich hätte es tatsächlich auch nicht erwartet. Immerhin meinte ich alles so, wie ich es gestern auch gesagt hatte.

Ich wusste nicht, was das zwischen Elias und mir war. Klar war nur, dass sich einiges geändert hatte. Dass ich ihn nicht unbedingt mochte, stimmte zwar immer noch, aber es war nicht mehr sowie früher. Nach der ganzen Schuljahre, hatte ich mich langsam abgefunden, dass er stotterte und das war nicht mal mehr der erste Grund, weshalb ich ihn so dringend ärgern wollte. Mir war natürlich bewusst, was ich ihm all die Jahre angetan hatte, oder eben auch, wie sehr alle anderen ihn fertigmachten. Deshalb konnte ich auch verstehen, dass er etwas ändern wollte.

Und ja, der provozierende Elias, gefiel mir irgendwie. Nicht dass ich ihn mochte, sondern eher der Fakt, dass mich diese Art von ihm reizte.

Es war halt einfach widersprüchlich.

Doch am liebsten hatte ich es, wenn er gegen mich versuchte anzukommen, mich dann neckte und mich danach mit nassen Augen ansah, wenn ich ihn dann wieder verletzte.

Elias konnte sich versuchen zu ändern, wie er wollte, er würde ja doch der alte bleiben. Aber spannend, war es trotzdem allemal.

Jedenfalls, nachdem ich das mit Elias und Gabriel gesehen hatte, überlegte ich mir eine perfekte Strafe. Und mir fiel nichts besseres ein, als Elias zu ignorieren. Beziehungsweise, ihn nicht anzusehen, oder vermied jeglichen Kontakt. Ich behielt Recht mit gestern. Er wollte nicht, dass wir keinen Kontakt hatten, auch wenn er nur so war, wie bevor. Und ich wollte das auch nicht. Deshalb, ließ ich ihn ein bisschen leiden. Oder versuchte es zumindest.

„Können wir reden?", Tails tauchte in der Pause plötzlich neben mir auf, als ich eigentlich gerade auf dem Weg war, meine Freunde zu suchen.

Verwirrt musterte ich Tails, welcher mich ernst ansah und wir beide blieben stehen.

„Klar. Worum geht es?", wollte ich wissen und suchte kurz ab, ob die anderen beiden Jungs in der Nähe waren, doch ich erkannte keinen. Das wunderte mich dann doch ein wenig.

„Eric hat eine Freundin", stellte Tails stumm fest. „Was?", überfordert, starrte ich Tails an. „Ja. Er hat eine Freundin, seit zwei Jahren", wiederholte er nun, doch das half meiner Verwirrung nicht. „Woher weißt du das?", fragte ich ihn. „Ein Freund von ihm hatte mir das nebenläufig erzählt und ich finde das irgendwie richtig merkwürdig", mein Kumpel zog die Augenbrauen zusammen. „Hä? Hattet ihr denn jetzt etwas?", fragte ich ihn neugierig. „Nein! Aber Eric war schon sehr flirty", merkte er an. „Es kann ja sein, dass er auf beide Geschlechter steht", ich zuckte mit den Schultern. „Das ändert trotzdem nichts daran, dass er in einer Beziehung ist und soweit ich weiß, ist das auch keine offene, was sowieso schon verrückt genug wäre", Tails schüttelte den Kopf.

„Ja gut. Aber ganz ehrlich, wenn du sowieso keine Interesse hast, kann dir das doch auch egal sein", ich kratzte mich am Hinterkopf. „An sich schon, aber es gibt eine Sache, die ich irgendwie scheiße finde", murmelte Tails. „Die da wäre?", neugierig schaute ich zu ihm runter. Tails schluckte schwer und ich konnte erkennen, dass er meinem Blick auswich. „Timon wusste Bescheid", flüsterte er leise. „Was?", entsetzt, ließ ich mir seine Worte nochmal durch den Kopf gehen. Das konnte er doch nicht ernst meinen? Allerdings nickte Tails.

That One Stutter Boy (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt