Timon POV
Nach all den ganzen Jahren hätte ich eine Sache echt am wenigsten erwartet. Und zwar, dass Elias mich zum Flughafen fuhr.
Eigentlich sollte Aaron mich zum Flughafen fahren, aber dieser sagte mir spontan ab, weil er wohl einen Termin hatte, den er nicht verschieben konnte wegen seinem neuen Job. Jedoch hatte er mir dann gesagt, dass Elias mich fahren würde und ich hatte eingewilligt, da ich so oder so keine andere Möglichkeit hatte.
So saß ich hier mit Stotterjunge, welch Ironie.
Warum Elias mich überhaupt fahren musste, war dass Tails und ich für eine kurze Pause wieder zurück nach England geflogen waren. Wir hatten uns nochmal gemeinsam alle getroffen und das Wochenende miteinander verbracht. Naja, fast alle. Tails war kaum dabei gewesen und befand sich auch nicht im Auto.
Eigentlich lief es auf der Arbeit in der Schweiz gut für uns beide. Trotzdem war es ziemlich viel Stress. Jeder hatte seine eigenen Aufgaben und wir sahen uns auf der Arbeit nicht so oft, erst abends dann in unserer Wohnung. Wir verstanden uns soweit auch gut. Dann hatte Eric angerufen und ich hatte ihm sagt, dass er drangehen sollte. Ab diesem Zeitpunkt hatten sie ein paar Tage miteinander geschrieben und beschlossen, sich bei unserer Rückkehr nach Deutschland zu treffen. Nun hatte er also das Gespräch mit Eric gehabt und dieser wollte, dass die beiden es nochmal versuchte.
So hatte Tails schließlich auch entschieden.
Niemals würde ich zugeben, dass ich es echt enttäuschend fand. Irgendwie hatte ich gehofft, dass er bei mir blieb in der Schweiz. Doch ich wollte, dass Tails für sich selbst entschied.
„Danke, dass du mich zum Flughafen fährst.", sagte ich nach einiger Zeit. Irgendwie, auch wenn er der letzte war, von dem ich dachte, dass ich das jemals sagte war er ja doch cool. „Kein P-Problem. Wäre d-doch blöd, wenn d-d-du nicht z-z-z-zum Flughafen ge-ge-gekommen wärst. A-Also falls du d-das nächste Mal wieder j-j-jemanden suchst, der dich fährt, s-s-sag mir gerne b-b-bescheid", meinte Elias. „Ich kann echt nicht verstehen, wie du es mit Aaron aushältst. Du bist wirklich viel zu süß für ihn", warf ich ein. Elias lachte leise.
„Kannst du Tails sagen, dass ich das nächste Mal seine restlichen Sachen von dort mitnehme? Oder warte...mache das selber. Käme bestimmt komisch, wenn du das jetzt auch noch machst.", überlegte ich laut, doch irgendwie wusste ich auch nicht, was ich schreiben sollte.
„Naja, vielleicht k-k-kommt er dich a-auch öfter besuchen und d-dann hat er wenigstens S-Sachen dort", argumentierte Elias. Vielleicht hatte er recht.
„I-Ich werde auf jeden F-Fall meine Flugkarte T-Tails geben. Dann k-könnt i-ihr öfter z-zusammen sein u-und eure Ruhe haben u-und du musst nicht i-i-immer kommen.", erzählte mir Elias von seiner Idee und ich schüttelte direkt den Kopf. „Nie gedacht, dass ich sowas sage, aber du solltest die Karte behalten. Zur Freundesgruppe gehörst du dazu". Keine Ahnung warum ich das sagte.
Die Fahrt zum Flughafen dauerte nicht mehr lange. Ich verabschiedete mich noch von Elias und machte mich dann alleine auf dem Weg rein. Die Abwicklung dauerte tatsächlich auch nicht so lange, und ich kam schnell durch. Ich verbrachte also die nächsten 2 Stunden für mich in Stille und dachte über die Arbeit nach. Für mich war es wahnsinnig schwer, und ich hätte niemals damit gerechnet, dass mich das einmal so gedanklich beschäftigte. Da ich sowieso teilweise Schwierigkeiten mit meinem Vater hatte und vor allem wegen seiner Krankheit, wollte ich ihn nur stolz machen. Doch wie sollte ich das alles schaffen, weil mich kaum einer ernst nahm? Ich hatte das Gefühl, ich war zu jung. Zudem hatte ich auch das Gefühl, dass keiner mit dieser Veränderung klar kam. Der demographische Wandel schien bedeutend zu sein. Doch mein Vater konnte ich das nicht erzählen. Er sollte denken, dass alles gut lief und sich keine Sorgen machen. Irgendwie hatte ich jedoch gehofft, dass Tails mit mir hier sitzt und ich wenigstens eine Stütze hätte. Doch das wollte ich ihm nicht sagen.
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That One Stutter Boy (boyxboy)
Novela JuvenilMein Name? Elias. 18 Jahre alt. Vor ein paar Monaten hatte ich angefangen, mein A-Level zu machen. Leider, denn es verging kein Tag, indem ich ohne Angst aufwachte, mit dem Wissen, dass ich dorthin musste. Es war die Hölle. Ich hatte keine Freunde...