Kapitel 1✅

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Elias POV

Es war der erste Tag nach den Sommerferien und der Start unseres letzten Jahres auf dieser Schule. Gott sei Dank. Ich konnte es kaum noch erwarten endlich dieses Gelände nicht mehr betreten zu müssen.

Unsere Klasse, eine reinen Jungenklasse, da wir auch reine Jungenschule waren, wartete ruhig auf den Lehrer. Die einzelnen Freundesgruppen quatschten zusammen und hatten sich wohl viel nach den Ferien zu erzählen.

Ich saß allein. Alleine in der hinteren Reihe. Sowie ich es jeden Tag tat. Versteckt, in der Hoffnung, mich würde bloß niemand erkennen.

Wie immer, hatte ich heute einen Bus später genommen und war froh, dass unser Lehrer diesmal derjenige war, der zu spät kam.

Plötzlich wurde nämlich die Tür aufgerissen.

Ein genervter junger Mann trat ein.

„Mein Name ist Lewis Simons und ich bin für eine Weile erstmal der Ersatz für Mr. Ringfurth. Während seiner Genesung, werde ich die Kurse von ihm übernehmen und freue mich schon mega darauf euch kennenzulernen", der neue Lehrer schrieb seinen Namen an die Tafel und wir Schüler musterten ihn dabei ganz genau. Er wirkte desinteressiert und schien seine Worte nicht ernst zu meinen.

Wir wussten, dass wir für eine Weile, einen Ersatzlehrer bekommen würden, aber dass er so jung war, überraschte uns dann wohl doch.

„Ich bin 25. Noch vor kurzer Zeit war ich Referendar und habe nun meine Prüfungen abgeschlossen. Man könnte meinen, ich sei noch neu in dem Business und jetzt bin ich nunmal bei euch. Wir müssen wohl zusammen da durch", er schenkte uns weder ein Lächeln, noch sonst irgendeine freundliche Geste.

Unwohl schaute ich durch meine Klasse.

Alle Jungs starrten ihn regelrecht nieder und keiner wusste etwas zu sagen.

Der junge Lehrer schien anders, als alle anderen. Er war irgendwie unbeeindruckt. Von jedem einzelnen. Lust schien er auch nicht sonderlich auf uns zu haben.

„Nun gut...da es meine erste Stunde ist, würde ich sagen, es wäre gut euch als Klasse kennenzulernen. Die andere Klasse werde ich dann wohl in ein, zwei anderen Stunden kennenlernen", fing er an.

Unsere Parallelklasse sahen wir nur dann, wenn wir in die Kurse gingen. Die Hauptfächer hatten wir in unserer gemeinsamen Klasse und der Rest waren dann nur Kurse. Deshalb sahen wir die anderen leider auch oft genug.

Ich war eigentlich noch gut mit meiner eigenen bedient.

„Gehen wir die Namen mal durch und ihr sagt mir dann zunächst einmal, ob ihr alle auch anwesend seid!", forderte er und ich schluckte schwer.

Bitte nicht.

Schon jetzt, spürte ich die Aufregung und die Panik, die in mir anstieg. Wie jedes Mal, wenn ich irgendwas in der Klasse sagen musste.

Ich hasste es.

Meine Lehrer kannten mich mittlerweile und auch meine Mitschüler. Sie kannten ihre Reaktionen, wenn ich stotterte und daher, konnte ich kleine Aufsätze schreiben, um meine mündliche Note aufrechtzuerhalten. Das dafür aber jede Woche.

So war das abgesprochen mit meinen Eltern und dem Schulleiter.

Nur wirklich selten hob ich meinen Arm und sagte etwas.

Doch heute musste ich es wohl tun, denn der neue junge Lehrer, schaute nicht von seinem Blatt hoch, während er die Namen runter sprach. Er erwartete nur eine Antwort, um abzuhaken.

Nicht mal Interesse an unseren Gesichtern hatte er. Wollte der Ältere uns denn nicht eigentlich kennenlernen?

„Hall, Elias?".

That One Stutter Boy (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt