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Verdammter Idiot! Herr Aslan war der letzte, von dem ich wollte, dass er von diesem Konzert erfuhr!

Kapitel 11

Erschrocken vernahm ich plötzlich das Klingeln von Herr Aslans Handy. Er holte es aus seiner Tasche und las den Namen des Anrufers. Und obwohl das Handy weiterhin klingelte, nahm er nicht ab und drückte sogar weg.

Überrascht schaute ich doch noch auf. Sein kalter Blick traf mich und in mir zog sich alles zusammen. Ich wollte wegsehen, schaffte es aber aus unerklärlichen Gründen nicht.

Irgendwie fühlte ich mich verpflichtet, ihm zu sagen, warum ich etwas mit Mete unternahm. Deswegen stotterte ich eine Begründung, die eigentlich überflüssig war: „M-Mete hat zwei Karten für ein Konzert von... maNga... am Samstag. U-Und er hat mich gefragt, ob ich..."

„Schon gut, Frau Kaya. Sie sind mir keine Rechenschaft schuldig. Ich habe Sie auch nicht gefragt, was Sie am Wochenende machen. Das ist Ihre Freizeit und Sie können tun und lassen was Sie möchten. Das interessiert mich im Grunde genommen auch gar nicht."

Er schaute mich weiterhin so kalt an und auch wenn ihn scheinbar nicht interessierte, was ich machte, milderte das meine Wut auf Mete nicht. Ich brachte keinen Ton raus, weil ich nicht wusste, was man darauf erwidern könnte. „Wie auch immer, ich muss dann weiter. Ich habe noch einiges zu tun."

Betreten nickte ich und blieb weiterhin stumm. Er wandte sich abrupt um und ging.

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Daheim angekommen ärgerte ich mich immer noch über Metes kindisches Verhalten. Dabei wusste ich nicht einmal, ob man dies als kindisch bezeichnen konnte. Ich redete mir ein, dass er unbewusst das Thema vor Herr Aslan verlauten ließ, andererseits flüsterte mir eine Stimme im Kopf, dass er das mit voller Absicht getan hatte und Herr Aslan sogar damit irgendetwas beweisen wollte. Als ob Herr Aslan an mir interessiert wäre, dachte ich immer noch wütend.

Die Tage verstrichen und irgendwann hatten wir auch schon Samstag. Was Mete anbelangte, am liebsten hätte ich ihn die volle Breitseite spüren lassen, doch beherrschte mich stattdessen. Er nervte mich. Ständig schrieb er mir SMS, die ich aber gekonnt ignorierte. Ich wollte ihn einfach nicht sehen und erst recht nicht seine Stimme hören. Ich war sogar so wütend, dass ich nicht mit ihm auf das Konzert gehen und ihm nicht einmal Bescheid geben wollte, doch meine Freundin schaffte es mich vom Gegenteil zu überzeugen. Sie meinte, ich sollte einfach hingehen und sehen, warum er das getan hatte. Vielleicht übertrieb ich, aber es wollte mir nicht aus dem Kopf.

Vor Wut zog ich mir einfach eine dunkle Jeans, ein weißes Top und darüber eine helle Jeansjacke, an, schminkte mich kaum und meine Haare sahen aus wie immer. Einfach glatt. Ich wollte mich nicht extra hübsch machen.

Es wurde Abend und ich beeilte mich unten am Straßenrand zu warten, bevor er anklingeln konnte. Ich wollte nicht, dass sich meine Eltern etwas Falsches dachten und auch nicht, dass Mete vielleicht auf die Idee kam, unser Haus betreten zu können. So gut kannte ich ihn nicht, dass ich ihn einfach in mein Haus lassen wollte und vor allem, wollte ich ihn momentan nicht einmal in meiner Nähe haben.

Mete kam mit seinem nicht gerade schlecht aussehenden Auto angefahren. Ich fragte mich, wieso jeder ein modernes Auto besaß, nur ich mit einem alten Fiat fuhr. Es war ein BMW, dessen Modell ich nicht ausmachen konnte. Tatsache war, es war kein altes.

Ich stieg schnell ein, um schneller am Ziel anzukommen.

„Hey", brachte ich nicht gerade prächtig gelaunt hervor. Und so wie ich es beabsichtigt hatte entging mein Gemütszustand Mete nicht. Wahrscheinlich wusste er aber auch schon, dass ich sauer auf ihn war. Kurz zögerte er und grüßte mich leise zurück. Dann fuhr er auch schon auf die Hauptstraße.

Plötzlich war es LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt