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Hallo Ladies,

ich wollte nur sagen, dass mich keiner zu diesem Ende drängt. Elas Praktikum ist fast zu Ende und somit eigentlich auch ihre Geschichte beim media-create. Ich hatte mal an ein "zweites Band" gedacht, aber... und da hört es auf :D Ich konnte mich nicht dazu aufraffen. Manche werden denken, dass ich mit den anderen beiden Geschichten aufhören könnte und stattdessen an dieser weiter schreiben sollte, aber nach inzwischen vier Jahren (oder so, d.h. mein Buch hat null mit Shades of Grey zu tun, was manche komischerweise denken. SoG gab es damals noch nicht mal, oder zumindest hat es keiner gekannt) habe ich genug von den beiden.


„Ich muss zurück", unterbrach ich ihn hektisch, nahm meine Unterlagen und lief zügig in Richtung Tür. Deniz sagte nichts mehr, sodass ich schnell den Raum verließ.

Erst jetzt merkte ich wie holprig mein Herz schlug, wie übel mir war, wie ich zitterte, wie weich meine Knie waren. Er wusste es jetzt... Er wusste, wie es um mein Herz bestellt war, aber er würde nichts daran ändern. Das wusste ich. Er liebte Leyla... nur sie!

An diesem Tag war ich einfach nur neben der Spur. Immer wieder drohte ich zu kollabieren. Der Monitor leuchtete grell vor meinen Augen. Die Mail, die ich öffnete, war wunderbar zu entziffern, doch meine Gedanken verhinderten, dass sie einen Sinn ergaben. Es wollte mir nichts so richtig gelingen. Die Sekunden glichen einer Folter. Dieser Tag sollte endlich ein Ende finden.

Verzweiflung nistete sich in meinem Magen. Aber auch Angst ihn vollkommen verloren zu haben, sowie klägliche Hoffnung, die mich auf utopische Weise denken ließ. Ich wünschte mir Deniz würde auftauchen, mir seine Liebe gestehen, mich in seine Arme reißen und mich nie wieder loslassen, aber ich wusste, dass das nicht passieren würde.

In den folgenden Tagen bekam ich Deniz kaum zu Gesicht. Diesmal aber, weil er öfter außer Haus war. Er war bei wichtigen Kunden, schließlich wollte er Gesellschafter werden, sodass ich ihn nur kurz am Mittwoch sah. Allerdings stand er mit dem Rücken zu mir gewandt, sodass er mich nicht bemerkte. Ich war überzeugt, dass er mir aus dem Weg ging, wodurch er mir nur noch mehr das Herz brach. Nach all dem was wir voneinander erfahren und gemeinsam erlebt hatten, hatte ich erwartet, dass er mehr für mich fühlen würde, aber dass er vor mir weglief war doch auch keine Lösung. Zudem hatte er mich kein weiteres Mal angerufen. Ständig starrte ich auf sein Handy und erschrak, wenn ich eine Nachricht oder einen Anruf erhielt, doch jedes Mal stellte ich enttäuscht fest, dass es nicht Deniz war.

Die letzten drei Praktikumstage hatten begonnen.

Nur noch drei Tage und dann würde ich Deniz vermutlich nie wieder sehen. Zum zweiten Mal hatte ein Mann mir das Herz gebrochen, dachte ich resigniert. Dafür war Kevin prächtiger Laune. Er würde bereits am Samstag nach Mallorca fliegen und so versuchte ich mich wenigstens für Kevin zu freuen. Ich selbst würde in den Semesterferien mit Özlem und meinen Eltern für drei Wochen in die Türkei fliegen.

Und das war auch gut so. So bestand immerhin die Möglichkeit, mich abzulenken und nicht ständig an Deniz zu denken.

Deniz hatte sich scheinbar auch entschieden. Die letzten Tage konnte ich kaum schlafen. Ich redete mir ein, dass ich mir immer alles erschweren musste, kaum dass einmal etwas gut lief, aber im Endeffekt würde ich doch nur alles beschönigen und die Wahrheit einfach verdrängen. So wie in München. Ich hatte die Wahrheit, die Hindernisse und Probleme einfach ausgeblendet, was natürlich nicht richtig war. Zwar hatte ich mich unglaublich darüber gefreut, so unbeschwert mit Deniz Zeit zu verbringen, aber im Endeffekt, lösten sich die Probleme dadurch nicht in Luft auf.

Je näher mein Praktikumsende rückte, desto mehr dachte ich an uns und seit mir Selin die Hochzeitseinladung entgegen gestreckt hatte, erkannte ich, dass mir vor allem eines fehlte. Deniz' Rückhalt ...und natürlich seine Gefühle, seine Liebe.

Plötzlich war es LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt