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Ich wusste, dass es war falsch. Ich wusste, dass der erste Kuss bereits ein Fehler war, aber ich hatte mein Herz an diesen Mann verloren und er empfand auch etwas für mich. Davon war ich überzeugt. Er spielte nicht mit zwei Frauen.

In meinem Bauch flogen tausend Schmetterlinge, während ich mir unsere

ineinander verschränkten Hände ansah. Meine Hand brannte, doch ich genoss es in

vollen Zügen. Wie er mich geküsst hatte. So liebevoll, mit all seinen Gefühlen. Er hatte nicht gesagt, dass er mich liebte, aber er hatte auch nicht das Gegenteil behauptet, also bestand doch die Möglichkeit..., dass er seine Vergangenheit überwinden könnte.

Ein Skelett lag vor unseren Füßen, sodass wir darübersteigen mussten. Kaum hatten wir dieses nervige Hindernis überquert, sahen wir auch schon das Ausgangsschild.

Meine Augen begannen zu glänzen. Unbewusst entzog ich mich Deniz' Hand und stürzte los. In dem Moment, als ich bei dem Schild ankam, fiel etwas von oben herab, sodass ich mein Gleichgewicht verlor und mit dem Hinterteil auf dem Boden landete. Es war eine Figur, die schwarze Augen und ein gräuliches Gesicht hatte. Doch das Blut, das dabei an ihrer aufgeschnittenen Kehle und aus ihrem Mund quoll, war fürchterlich. Zudem ertönten im Hintergrund Schreie einer Frau, sodass ich nicht einmal realisierte was geschah. Diese Puppe fiel genau auf mich und als die Frau im Hintergrund schrie, schrie ich aus Leibeskräften mit.

Nur weit entfernt hörte ich wie Deniz meinen Namen rief. Doch der Schrei hörte nicht auf und erst allmählich begriff ich, dass ich selbst schrie. Wann Deniz die Puppe entfernt und mich von hinten in seine Arme gerissen hatte, hatte ich nicht realisiert.

„Pst, ist schon gut. Es ist alles in Ordnung. Ich bin bei dir, Ela", versuchte er mich zu beschwichtigen.

Es dauerte bis ich begriff, was eben geschehen war. Ich zitterte und brachte erst mal keinen vernünftigen Satz zustande. Deniz half mir beim Aufstehen, beeilte sich mit mir gemeinsam den Ausgang zu passieren. Ich war total verkrampft und Deniz zog mich hinter sich her, weil ich auf wackligen Beinen stand. Irgendwie hatten wir es dann geschafft dieses dämliche Kabinett zu verlassen. Deniz hatte mich zu einer Bank gezerrt und holte mir etwas zu trinken. Immer noch war ich nicht ganz bei mir, versuchte mein Herz zu beruhigen und erblickte schon bald darauf grüne Augen. Mühselig trank ich zwei Schlucke Wasser aus der Flasche, die mir Deniz in die Hand drückte und brauchte erst mal Zeit um zu realisieren, dass es vorbei war.

Ich überprüfte meinen Körper nach irgendwelchen Blutspuren, doch ich sah nichts und atmete erleichtert auf.

Ich war so dämlich, so lächerlich, so peinlich! Genervt von mir selbst, schloss ich meine Augen und wünschte, dass ich nach Hause gefahren wäre.

Zumindest wäre mir diese Peinlichkeit erspart geblieben.

„Geht's?", fragte Deniz vorsichtig. Ich nickte und mied seinen Blick.

„Hey, du brauchst dich dafür wirklich nicht schämen. Das war pure Absicht.

Sie machen einem erst Hoffnung und wenn du denkst, es ist vorbei, stellen sie dir noch eine letzte Falle. Es ist nicht deine Schuld, dass du dich so erschrocken hast. Du hast einfach nicht mehr damit gerechnet. Und das ist auch der Grund, warum du dich überhaupt so erschrocken hast."

Ich nickte schon etwas ruhiger. Für einen Augenblick schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Mein Herz beruhigte sich und nahm den gewohnten Takt an. Eine Weile saßen wir nur da und schwiegen. Es war allerdings nicht erdrückend, so wie sonst. Es war schön. Die Sonne schien auf uns herab, der

Tumult der Parkbesucher war unüberhörbar und die Freude der Besucher war ihren strahlenden Gesichtern anzusehen.

„Na, geht es dir besser?"

Plötzlich war es LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt