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Am nächsten Morgen kitzelte etwas meine Nase, weswegen ich sie, wie ich

dachte, gegen das Kissen drückte und

meinen Kopf etwas hin- und herbewegte. Dabei hörte ich noch ein stetes Klopfen,

aber das war kein Ticken einer Uhr. Ich blinzelte und war einen Moment

überwältigt von dem enormen Lichtstrahl. Diesmal vibrierte sogar die Matratze,

sodass ich verschlafen meine Augen rieb.

War das mein Herz, das so laut pochte? Schlagartig wurde mir klar, dass das

weder die Matratze noch die Decke waren. Das war ein Körper. Sein Körper. Ruckartig

hob ich meinen Kopf und sah einen mehr als amüsierten Deniz, auf dessen Brust

ich bis eben lag. Daher kam dieser laute Herzschlag. Ich hatte meinen Kopf direkt auf sein Herz gelegt.

Vor Entsetzen öffnete ich meinen Mund, wollte etwas sagen, doch es kam nur

heiße Luft heraus. Deniz schaute mich an und lachte. Daher kam wahrscheinlich

auch das Vibrieren.

„Na, endlich aufgewacht, Dornröschen?"

Verdammt, plötzlich erinnerte ich mich wieder an alles. Wie ich in diese

Lage geraten war, dass ich hier alleine mit meinem Chef war und wir das Bett

geteilt hatten. Sofort wollte ich mich ein Stück von ihm entfernen, doch merkte

ich, dass meine Hand unter seinem Rücken begraben war.

Ich hatte das Gefühl, das Deniz sich besonders schwer machte, damit ich

meine Hand nicht rausziehen konnte. Eindeutig genoss er diese ganze Situation.

Soviel zu seinem Versprechen, dass nichts passieren würde und ich nichts

bereuen müsste.

Und genau in dem Moment fiel mir zu allem Überfluss auch noch mein Bein,

das über seine beiden Beine ausgestreckt war, auf. Ich klebte ja regelrecht wie

eine Klette an ihm! Erde spalte dich, betete ich innerlich. So ein Mist! Sofort

zog ich mein Bein zurück, das auch recht dürftig von meinen Shorts bedeckt war

und auch die Decke tat nicht gerade ihren Job. Meinen Arm riss ich mit roher

Gewalt, weil Deniz irgendwie nicht vorhatte mir entgegen zu kommen, zu mir. Er

hätte sich ruhig aufrichten können, dieser Trottel.

Verärgert wandte ich meinen Blick zu ihm und sah, dass er mehr als vergnügt

von dieser peinlichen Misere war. Wieso war er eigentlich näher gerückt, wollte

ich fragen, doch ich hielt mich gerade noch rechtzeitig zurück. Denn ich lag

auf seiner Bettseite.

„Wie ich sehe, sind Sie wieder blendender Laune, Herr Aslan!", keifte ich

und setzte mich aufrecht.

„Wie könnte ich das nicht sein? Ich habe sehr gut geschlafen", grinste er

spöttisch. „Es war warm, weich, es roch schön..."

„Ach, halt die Klappe", unterbrach ich ihn barsch und stand verärgert auf.

Wie das schon klang, warm, weich, bla bla! Währenddessen hatte Deniz Probleme

Plötzlich war es LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt