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Mit Ach und Krach knallte mein Handy gegen die Wand und brach in die einzelnen Komponenten. Mein Herz beschleunigte noch mehr, als mir bewusst wurde wen ich um ein Haar verfehlt hatte. Geschockt über diese Tatsache blieb ich erstmal regungslos und konnte nur zögernd meinen Blick von dem Handy lösen. Mein Kopf drohte durch die Wurfattacke zu explodieren. Meine Sicht verschwamm für einen Moment und ich kippte wieder zurück in die Kissen.

Für einen Moment realisierte ich nur das unangenehme Pochen meines Kopfes. Ich hörte wie Deniz eine Wasserflasche aufschraubte und ein Glas damit befüllte.

„Hier, etwas Wasser. Dann wird es auch besser."

Ich war aber noch nicht bereit um mich aufzurichten, weswegen ich mich mühevoll, aber immer noch widerstrebend aufsetzte. Oder besser gesagt, aufzusetzen versuchte.

Im nächsten Moment spürte ich schon die Unterstützung einer großen Hand an meinem Rücken, was mir half mich endlich aufrecht setzen zu können.

Mir war immer noch schwindelig, weswegen mir nicht einmal auffiel, dass es die Hand meines Chefs war, die mir aufhalf.

Gierig trank ich die kühle Flüssigkeit und legte mich besseren Gemütes wieder hin.

Mit geschlossenen Augen versuchte ich alles auszublenden. Deniz war nicht hier und ich hatte nicht mein Handy auf ihn gezielt, redete ich mir diesen Satz immer wieder wie ein Mantra ein.

Doch ich war bei vollem Bewusstsein und es war dummerweise nicht zu verhindern, dass dies keine zwei Minuten vorher tatsächlich geschehen war. Ich konnte meiner Fantasie noch so freien Lauf lassen, aber ändern würde sich an den Geschehnissen sowieso nichts.

Langsam, nachdem mein Kopf nicht mehr zu zerspringen drohte, öffnete ich bedächtig meine Augen. Ich betete weiterhin alles sei nur geträumt, auch wenn es hoffnungslos war.

Kaum hatte ich meine Augen geöffnet, schon begegnete ich den grünen Augen von Deniz.

Er war über mich gebückt und musterte mich sorgenvoll.

Sorgenvoll? Meine Wangen begangen zu glühen, als ich mir der plötzlichen Nähe bewusst wurde, aber glücklicherweise zog sich Deniz auch gleich etwas zurück.

„Frau Kaya", flüsterte er behutsam, was mir eine unglaubliche Gänsehaut einjagte. Seine Stimme war rauchig und dieses Grün machte mich fertig.

Abrupt wandte ich mein Gesicht ab und versuchte die Situation zu realisieren. Was machte Deniz hier? Auf der rechten Seite entdeckte ich Gaby. Sie schlief tief und fest und schnarchte sogar leicht dabei. Wenn die Gesamtsituation nicht so ernst wäre, würde ich jetzt darüber lachen können, aber im Moment nahm wieder einmal mein Chef meine ganze Gedankenwelt in Anspruch.

Unbeholfen wandte ich mich wieder zurück und war mir wohl bewusst, dass er sich zurückgezogen hatte. Vielleicht hätte ich freundlicher meine kalte Schulter zeigen sollen.

„Herr Aslan", brachte ich äußert brüchig hervor. „Sie haben mich ganz schön erschreckt."

Irgendwie wich ich seinen forschenden Blicken aus. Ich wüsste zu gerne wie viel Uhr es war. Die Besuchszeit müsste doch schon längst um sein. Was machte er also hier?

„Es tut mir leid, das wollte ich wirklich nicht."

Plötzlich machte er auf dem Absatz kehrt, woraufhin ich ihm erschrocken hinterher starrte.

Erleichtert stellte ich im nächsten Augenblick fest, dass er nur auf die Wand zuging, um die einzelnen Teile meines Handys aufzusammeln. Ein Glück wurde das Zimmer nicht völlig abgedunkelt, sondern nur gedimmt. So konnte ich ihn besser beobachten.

Plötzlich war es LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt