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Während der kurzen Autofahrt schwirrten mir tausend Gedanken durch den Kopf.

„Am liebsten hätte ich dich überhaupt nicht laufen lassen."

Meine Wangen glühten. Das war doch nicht sein Ernst, oder? Was... worauf wollte er hinaus? Das war so ernst gemeint, das war...

Ich wusste nicht wo mir der Kopf stand, wo oben und unten war. Er hatte mich komplett verwirrt.

Schon waren wir beim media-create angelangt. Lisa drängte mich zum Aussteigen, also beeilte ich mich.

Ich war verstört, was sollte ich jetzt machen? Mete... ich mochte ihn, aber empfand er mehr für mich als nur Freundschaft? Denn von meiner Seite war es rein platonisch.

Mete zahlte noch das Geld und ich sah, wie er von Kevin aufgezogen wurde. Wegen den paar Metern würde man doch kein Taxi bestellen. Daraufhin erwiderte er etwas. Ich sah wie sich seine Lippen bewegten, aber ich konnte mich beim besten Willen nicht auf seine Worte konzentrieren.

Noch ehe ich mich genauer damit befassen konnte, zog Lisa mich am Arm und rief laut in die Runde, dass wir dann gehen würden. Kurz schielte ich zu Mete, der mich unsicher anlächelte.

Unterwegs zur Tiefgarage meinte Lisa dann: „Was ist denn los? Du bist auf einmal so komisch."

Erschrocken wich ich ihrer Frage aus: „Nichts! Ich bin nur so kaputt. Ich will nur noch schnell nach Hause."

Damit lief ich zügiger, obwohl mir die Schuhe immer noch höllische Schmerzen bereiteten. Ich verabschiedete mich im Gehen von Lisa und war froh, dass wir nicht in derselben Richtung geparkt hatten.

Beim Auto angekommen, stieg ich schnell ein und startete sofort den Motor. Auch während der Fahrt machte ich mir schreckliche Gedanken über das was Mete gesagt hatte. Ich konnte nicht einordnen, ob er das aus freundschaftlicher Verbundenheit gemacht hatte oder ob er wirklich mehr für mich empfand.

Daheim angekommen plagte ich mich noch mit den nervigen Fragen meiner Familie herum. Die mütterliche Fürsorge und das übermäßige Interesse, gepaart mit Neugier machten mich einfach noch missgelaunter.

Ich hatte ganz andere Gedanken und somit keinen Nerv für die Fragen meiner Familie.

Ich konnte einfach nicht verstehen, warum ich nie etwas gemerkt hatte, wenn er denn wirklich Interesse an mir hatte.

Gut er war wirklich immer zuvorkommend und aufmerksam, stets mit einem charmanten und siegessicheren Lächeln auf den Lippen, noch dazu hilfsbereit... aber das war er doch zu allen. Ich stach nie besonders aus der Masse heraus. Vielleicht war das der Grund, warum ich nie etwas gemerkt hatte. Er verhielt sich allen gegenüber so, aber dass er möglicherweise etwas mehr für mich übrig haben könnte... konnte ich mir immer noch nicht so richtig vorstellen.

Irgendwann ging ich frühzeitig ins Bett und wollte mir keine weiteren Gedanken mehr machen. Vielleicht übertrieb ich einfach alles. Vielleicht war ihm nur aufgefallen, dass ich Probleme mit den Schuhen hatte, er war ja schließlich sehr aufmerksam. Vielleicht hätte er das auch für Lisa getan. Und vielleicht interpretierte ich einfach viel zu viel in diese Sache hinein. Es war das beste, wenn ich erst mal abschaltete. Somit schloss ich meine Augen und um meinen schnellen Schlaf zu garantieren, setze ich meine Schlafmaske auf, steckte mir Kopfhörer in die Ohren und ließ nebenher Musik laufen.

Das Wochenende war schnell rum und der Montag und damit die zehnte Arbeitswoche zu schnell da. Meinen Füßen ging es schon wieder besser, worüber ich wirklich froh war.

Was Mete anbelangte nahm ich mir vor, ihn erst einmal zu ignorieren. Und das was er mir ins Ohr geflüstert hatte... Ohne eindeutige Bemerkungen seinerseits wollte ich mir nichts einbilden. Schließlich hatte er ja nicht gesagt, dass er mich mag... mehr als eine Freundin mag. Nachher würde ich mich nur zu einem Deppen machen.

Plötzlich war es LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt