Mine - Obsessive Love

Kapitel 55

Starke Kopfschmerzen waren das erste was Skye verspürte, als sie langsam wieder zu sich kam. Ihre Augen noch immer geschlossen, nahm sie langsam ihre Umgebung wahr.
Ein enger Gurt spannte sich über ihre Brust und das leichte rumpeln verriet ihr das sie sich in einem Auto befand. Leise Musik drang aus dem Radio. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen.
Sie fuhren eine ruhige Landstraße entlang, immer wieder kam ihnen vereinzelt ein Auto entgegen.

»Du bist wach« Skye zuckte erschrocken zusammen und blickte zu Romeo.
Ihre Augen weiteten sich als sie seinen Zustand bemerkte. Die Wunde an seiner Stirn hatte aufgehört zu bluten, dafür zierte jetzt aber ein dunkler Bluterguss sein Auge. Seine Lippe war aufgeplatzt und deutlich geschwollen. Ihr Blick blieb an seinen Händen hängen, die das Lenkrad fest umklammert hielten. Seine Knöchel waren blutig und sein Pulli am Ärmel  teilweise zerrissen.
Skye schluckte ihre Wut herunter und befeuchtete ihre Lippen, ehe sie mit ruhiger Stimme sprach »Wo fahren wir hin?«
Sie wollte ihn eigentlich viel lieber anschreien und fragen, warum er sie verdammt nochmal betäubt hatte, aber sie wollte ihn nicht verärgern. Sie wollte nicht das er nochmal so wütend wurde wie noch vor ein paar Stunden.
Verdammt, sie war ein Feigling. Wo blieb ihr verdammter Kampfgeist?
»Weg«, antworte er knapp. »Wie geht es deinem Kopf? Ich habe versucht das Mittel so minimal wie möglich zu dosieren, aber es ist leider schwer die richtige Menge zu treffen« er sagte das als würde er darüber reden, ob er das Essen richtig gesalzen hatte oder nicht.
Da war keine Reue. Kein schlechtes Gewissen.
»Es geht schon. Sag mir lieber was hier los ist Romeo. Was soll das ganze hier? Was ist passiert« Sie versuchte ihre Stimme ruhig zu halten.
»Jetzt wo du meinen Namen kennst, kannst du mich auch einfach Trevor nennen.« Ihre Frage ignorierte er.
Ihr Kiefer knackte, so fest biss Sie ihre Zähne zusammen.
»OK, Trevor. Nochmal... Was soll das hier?«

Sein Blick huschte für einen kurzen Moment zu ihr, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte. Schweigen breitete sich im Wagen aus, gerade als sie die Stille nicht mehr aushielt, redete er dann endlich.
»James hat uns gefunden. Ich weiß nicht wie, aber er ist aufgetaucht. Ich hatte keine Zeit für Erklärungen. Wir mussten schnell weg, also war der einfachste Weg dich zu betäuben. Ich bin nicht unbedingt stolz drauf, aber es war nunmal notwendig.«
Ruckartig setze sich Skye in ihrem Sitz auf.
»James? Wo ist er? Geht es ihm gut? Hast du ihm was getan?« Ihre Fragen prasselten auf ihn nieder.
Hoffnung auf Rettung machte sich in ihr breit, bis ihr Blick wieder an seinen verletzten Knöcheln hängen blieb.
Ihr Mund wurde plötzlich staubtrocken
»Hast du ihm etwas getan?« wiederholte sie ihre Frage.
Trevor presste seine Lippen zusammen und starrte stur geradeaus.
Eine böse Vorahnung machte sich in ihr breit.
»WAS. HAST. DU. GETAN« sie presste jedes Wort einzeln aus.
»Lebt er noch? Bitte Trevor, sag es mir« flehte sie.
Er löste seinen Blick von der Straße und sah sie direkt an. Die Entschlossenheit in seinen Augen jagten ihr einen kalten Schauer über den Rücken.
»Ich habe es dir schon einmal gesagt und ich sage es gerne noch einmal. Ich lasse nicht zu das dich mir jemand wegnimmt. Niemand. Jemals. Du gehörst mir Skye. Mir allein«