Kapitel 17

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Skye rollte sich zusammen und versuchte etwas Schlaf zu finden, aber ihre Gedanken kreisten ununterbrochen um die Hölle, in der sie sich befand. Als sie sich bewegte klirrten, die Ketten, mit denen sie gefesselt war. Ihr wurde bewusst wie aussichtslos die Lage war. Irgendwann übermannte sie dann doch  die Müdigkeit und sie schlief ein.

Das Knarzen der Tür weckte Skye unsanft aus dem Schlaf. Ihre Gelenke schmerzten. Durch die Ketten konnte sie sich nicht so bequem hinlegen, wie sie es gerne wollte. Romeo betrat mit einem Lächeln den Raum. In der Hand hielt er ein silbernes Tablett. Sie konnte nicht erkennen was darauf stand, aber der Geruch von knusprigen Bacon kitzelt in ihrer Nase. Sofort meldete sich ihr Magen mit einem lauten Knurren. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal etwas gegessen hatte. Er stellte das Tablett vor ihr ab.

»Tut mir leid, durch den ganzen Stress gestern habe ich nicht mal dran gedacht dir etwas zu Essen zu geben« er sah zerknirscht aus. Es schien ihn tatsächlich zu ärgern. Mut stieg in Skye auf. Vielleicht sagte er wirklich die Wahrheit und er würde ihr nichts tun. Das würde es einfacher machen sein Vertrauen zu gewinnen.
»Schon okay. Danke fürs Frühstück« sie zwang sich zu einem Lächeln und begann Rührei und Bacon in ihren Mund zu schaufeln. Sie war wirklich fast am Verhungern gewesen.
»Als kleine Entschuldigung hab ich noch ein Geschenk für dich« während er das sagte, stand er bereits auf und lief zur Tür. Skye erstarrte. Das letzte Mal, das er ein Geschenk für sie hatte, überreichte er ihr den abgetrennten Finger von James. Sie schluckte hart und versuchte die wachsende Panik zu unterdrücken. Dann hörte sie ein leises Miauen gefolgt von einem Schnurren. Romeo hielt eine Katze in der Hand, die sich an seine Hand drückte, um noch mehr Zuneigung zu bekommen.
»Pringels!« Skye legte das Tablett beiseite und nahm James die Katze ab. Sofort kuschelte Pringels sich in ihre Arme.
»Ich dachte es wäre nett, wenn du etwas Gesellschaft hast, wenn ich mal nicht da sein kann« Seine Worte waren sanft gesprochen.
»Hör zu Skye, ich will dir keine Angst machen und ich will dich hier auch nicht einsperren, aber mir bleibt nichts anderes übrig.« Er strich sich übers Gesicht und schien nach den richtigen Worten zu suchen »Ich kann aber auch nicht ohne dich leben. Der Gedanke dich nicht an meiner Seite zu haben... Das ertrage ich nicht.«, ehe Skye etwas erwidern konnte, ging plötzlich eine Alarmanlage los. Pringels erschreckte sich so sehr bei dem schrillen Lärm, das er sich in ihrer Haut festkrallte. Skye stöhnte bei dem Schmerz auf. Romeo schien davon nichts mitzubekommen, denn er sprang hektisch auf und rannte aus der Tür, die hinter ihm ins Schloss fiel. Der Lärm hörte nach wenigen Sekunden wieder auf. Was war passiert?
Pringels kauerte sich noch immer zu Tode geängstigt in an Skyes Brust. Zärtlich strich sie über das weiche Fell und flüsterte beruhigende Worte. Ihre Gedanken schweiften aber immer wieder zurück. Vielleicht war das James gewesen. Vielleicht hatte er es irgendwie geschafft zu entkommen.

Die Tür öffnete sich und Romeo betrat den Raum. Doch er war nicht alleine. Vor ihr landete James Körper mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden.

Mine - Obsessive LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt