Kapitel 2

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Mit wackeligen Beinen versuchte Skye sich wiederaufzurichten. Ihr Herz hämmerte ihr in der Brust und ihre Kehle war wie zugeschnürt. Ihr Gehirn versuchte noch immer zu verarbeiten, was sie gerade gesehen hatte. Das alles konnte nur ein Albtraum sein. Mit noch immer zitternden Knien versuchte sie sich wieder aufzurichten und beugte sich erneut vorsichtig über die Box. Sie musste sich vergewissern, dass sie sich das doch nicht alles eingebildet hatte. Doch das hatte sie nicht. Allein dem Geruch zu urteilen, war sie sich sicher, dass es keine Einbildung war, sondern die Realität. 

Dort vor ihr Lag ein Herz. 

Ob es sich um das Herz eines Tieres oder das eines Menschen handelte, konnte sie auf den ersten Blick nicht erkennen. Nur das es noch frisch war, dessen war sie sich bewusst. Die Box war voller Blut. 
Erneut spürte Skye wie sich die Galle erneut einen Weg nach oben bahnte wollte. Sie wandte sich ab und trat einige Schritte zurück um sich zu beruhigen. Was im Angesicht der Lage gar nicht so einfach war. Sie blickte kurz auf den Boden und musterte die Sauerei die sie darauf hinterlassen hatte. Den Teppich konnte sie wegschmeißen, soviel war sicher. Gerade, als sie sich nach vorne beugen wollte, um den Teppich zusammenzurollen, fiel ihr Blick auf den Deckel der Box. Dort schien irgendwas drunter festzukleben. Sie trat nach vorne und hob vorsichtig den Deckel hoch. Dort klebte ein Zettel, leider war dieser schon völlig durchnässt von dem ganzen Blut. Sie versuchte das Blatt Papier vorsichtig vom Deckel zu lösen, ohne es dabei zu zerreißen. Mit den Fingerspitzen zog sie die Enden des Zettels auseinander.
Jemand schien etwas darauf geschrieben zu haben, die Tinte war schon ganz verschmiert und teilweise unleserlich aber Skye konnte dennoch erkennen was dort stand. Ihre Knie gaben nach und sie sackte erneut zu Boden.

Du hast mein Herz gestohlen, jetzt schenke ich dir eins. Ich zähle die Tage bis du endlich mir gehörst. Wir werden zusammen sein, so wie es schon immer bestimmt war. Du bist MEIN.

Ruckartig ließ sie den Zettel fallen als hätte sie sich daran verbrannt und stolperte einige Schritte zurück. Sie schloss ihre Augen und spürte wie Tränen in ihren Augen brannten. Bitte wach auf! Das muss doch alles ein schlechter Traum sein, ich bilde mir das alles nur ein. Wie ein Mantra wiederholte sie die Wörter immer wieder in ihrem Kopf. Doch das war kein Traum, das hier passierte wirklich. Skye stand auf, vergewisserte sich ob ihre Haustüre wirklich zugeschlossen war. Sie griff nach ihrem Handy und wählte die Nummer der Notrufzentrale.

»Notrufzentrale, was kann ich für sie tun?«, meldete sich die Stimme einer älteren Frau. Skye amtete noch einmal tief durch und flüsterte mit tränenerstickter Stimme »Bitte schicken Sie jemanden zu mir, ich glaube hier gab es einen Mord« Gegen Ende des Satzes brach ihre Stimme.

»Ein Mord? Bitte nennen Sie mir ihren genauen Standort und erzählen Sie mir was passiert ist, eine Streife ist bereits auf den Weg zu Ihnen.« Mit zitternder Stimme erzählte Skye der Dame am anderen Ende der Leitung, was geschehen war. Kurz nachdem sie aufgelegt hatte, klingelte es bereits an der Tür.



Mine - Obsessive LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt